Löwen treffen auswärts auf Würzburg
Volle Intensität gefordert
Nach der deutlichen Heimniederlage gegen die BMA365 Bamberg Baskets stehen die Basketball Löwen Braunschweig am morgigen Donnerstag vor der nächsten Herausforderung: Sie treten auswärts beim letztjährigen Tabellenvierten und Basketball Champions League-Teilnehmer Fitness First Würzburg Baskets an, der mit einem souveränen ersten Auftritt in die neue easyCredit BBL-Saison gestartet ist. Tip-Off in der tectake ARENA ist um 18:30 Uhr – Dyn überträgt die Partie live.
Die 75:98-Heimniederlage am vergangenen Samstag gegen die Bamberger war ein schmerzhafter Auftakt für die Löwen. Die aus einer guten Vorbereitung und mit einem Pokal-Auswärtssieg im Gepäck angereisten Oberfranken präsentierten sich hinten wie vorne als eingespieltes Team – und trafen auf teils nervös wirkende Löwen, bei denen vieles noch nicht rund lief und die im letzten Viertel laut Kostas Papazoglou aufhörten zu spielen. „Das können wir nicht akzeptieren“, hatte der Grieche nach seinem ersten Spiel als BBL-Headcoach über die Schlussphase gesagt. Das Geschehene wurde aufgearbeitet und das Spiel umfangreich analysiert, für dessen deutlichen Ausgang Assistant Coach Ferried Naciri auch die fehlende Abstimmung als eine weitere Ursache nennt. „Wir befinden uns in einer Situation, in der wir uns noch kennenlernen“, sagt der Belgier und begründet das damit, dass die Mannschaft bis zu diesem Spiel erst 1,5 bis zwei Wochen mit der fast kompletten Mannschaft trainiert habe.
Das wurde besonders gegen Bambergs komplexe und enorm störende Defensive spür- und sichtbar. Die Löwen taten sich schwer, offensiv in einen Rhythmus zu kommen und belohnten sich aufgrund schwacher Dreier- und Freiwurfquoten auch nicht für ihre gute Arbeit am offensiven Brett: Sie sammelten 16 Offensiv-Rebounds ein, das waren ligaweit die meisten des ersten Spieltags. Aber auch in der Verteidigung fehlten noch die Automatismen. „Es wird ein bisschen dauern, bis wir uns und die passenden Rotationen finden“, sagt Naciri wohlwissend, dass die Spieltaktung eng ist. Aber das sei eben ein Teil der Herausforderung, der man sich jetzt stellen müsse.
Würzburg hat erstes Spiel in Bonn gewonnen
So wartet am morgigen Donnerstag mit den Fitness First Würzburg Baskets schon der nächste Gegner, den die Löwen bestens aus der vergangenen Saison kennen: Insgesamt siebenmal trafen die beiden Teams aufeinander, zweimal in der regulären Saison – mit je einem Heimsieg – und fünfmal in einem epischen Playoff-Viertelfinale, in dem die Löwen durchaus dramatisch nach packenden und intensiven Spielen mit 2:3 unterlegen waren. Seitdem hat sich der Würzburger Kader zwar deutlich verändert, die Spielphilosophie unter Erfolgscoach Sasa Filipovski aber nicht. „Würzburg hat wie in der Vergangenheit ein sehr Guard-orientiertes System mit vielen Spielern, die den Ball gut werfen können“, beschreibt Ferried Naciri wesentliche Merkmale des Gegners.
Die wurden sofort beim 72:61-Saisonauftaktsieg bei den Telekom Baskets Bonn deutlich, bei dem vier Guards das Scoring anführten – darunter der neue und zuletzt in Israel aktive kanadische Spielmacher Marcus Carr (15 Punkte), der gebliebene Davion Mintz (11), sowie das BBL-erfahrene Ex-Hamburg-Duo Jonathan Stove (10) und Brae Ivey (9). Insgesamt verwandelten die vier Backcourt-Spieler 47,4 Prozent ihrer Dreier (9/19) – ein klares Warnsignal für die Braunschweiger Defensive – vor allem, nachdem die Bamberger 49 Prozent ihrer Dreier gegen die Löwen verwandelt hatten. Doch es ist nicht nur die gegnerische Wurfstärke, auf die die Löwen vorbereitet sein müssen. Die Würzburger sind ebenfalls sehr stark im Eins-gegen-Eins und im Pick-and-Roll. Insbesondere der zuletzt für Weißenfels überzeugende Center Eddy Edigin agiert dabei effektiv als Blocksteller für den Playoff-Halbfinalisten, der sich beim Sieg in Bonn auch auf die Reboundstärke des athletischen David Muenkat verlassen konnte. Der Forward war aus Frankfurt nach Würzburg gewechselt und sammelte im ersten Spiel acht Abpraller ein.
Neben den offensiven Qualitäten bringt das Team aus Unterfranken außerdem defensiv eine hohe Intensität aufs Parkett, sie verteidigen physisch und diszipliniert. „Wir müssen sehr schnell spielen, denn Würzburg rotiert sehr gut und sorgt für schwere Würfe“, warnt Ferried Naciri. Deshalb liegt der Schlüssel zum Erfolg laut dem Assistant Coach darin, „physisch dagegenzuhalten, sich Vorteile zu kreieren und schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen – aber das muss auf einem hohen Niveau passieren.“
Quelle: PM 01.10.2025