Löwen reisen zum Gruppenersten Tofas Bursa
Tofas Bursa gilt als ein Favorit des FIBA Europe Cup
Die Basketball Löwen Braunschweig waren am Wochenende spielfrei und hatten nach der bitteren Niederlage am vergangenen Mittwoch beim zyprischen Meister Keravnos Strovolou eine Woche Zeit, um sich auf das nächste Auswärtsspiel im FIBA Europe Cup vorzubereiten. Das findet am morgigen Mittwoch gegen den aktuellen Tabellenzweiten der ersten türkischen Liga „Basketbol Süper Ligi (BSL)“ Tofas Bursa statt, der zudem die Löwen-Gruppe A im FIBA Europe Cup (FEC) anführt. Das Spiel wird ab 18:45 Uhr deutscher Zeit live auf Dyn übertragen und von Chris Schmidt kommentiert.
Die Löwen mussten nach der knappen, schmerzhaften und unnötigen Overtime-Niederlage in der vergangenen Woche bei bei Keravnos Strovolou erstmal ein bisschen ihre Wunden lecken. „Es hat wehgetan, wie wir verloren haben und die Art der Niederlage hatte direkt danach natürlich erst einmal Spuren hinterlassen. Aber wir müssen daran wachsen und begreifen, in welche Richtung wir gehen und uns entwickeln müssen“, so Headcoach Jesús Ramírez. Sein Team hatte gegen Keravnos schon mit 14 Punkten geführt und das Spiel die meiste Zeit kontrolliert. Doch war es den Löwen aufgrund von inkonstanten Phasen nicht gelungen, sich noch klarer abzusetzen, was am Ende – auch durch eigene Unzulänglichkeiten – von den FIBA Europe Cup-erfahrenen Gästen bestraft wurde. „Wir müssen taktisch schlauer sein und waren zum Schluss zu berechenbar. Aber vor allem dürfen wir das Spiel nicht mit noch drei zu gebenden Fouls beenden“, betont der Spanier nochmal das ausbaufähige Foul-Management. Das hatte er schon direkt nach der Niederlage moniert und habe neben den individuellen Leistungen von Landrius Horton (34 Punkte) und Travis Taylor (17 Rebounds) das Spiel zugunsten der Zyprer entschieden.
Gegen Tofas Bursa sollten sich am besten gleich Lerneffekte zeigen, wenn die Löwen eine Siegchance haben und damit die Möglichkeit aufs Weiterkommen in die zweite Gruppenphase wieder erhöhen wollen. Schließlich kommen nur die zehn Gruppenersten und die sechs besten Gruppenzweiten weiter. Tofas Bursa hat da gute Karten und gilt generell als einer der Favoriten auf den Gewinn des FEC. Das hat Gründe: Der Löwen-Gegner war in den vergangenen sieben Jahren in den höheren internationalen Wettbewerben EuroCup und Basketball Champions League (BCL) dabei. Eine etwas schwächere letzte Saison mit dem Abschneiden als Elfter in der türkischen Liga verhinderte einen erneuten Start in der BCL, wenngleich der Kader des finanzkräftigen Clubs durchaus dafür gemacht ist. Der vermeintliche Star des Teams ist Marcquise Reed, der im Vorjahr Topscorer in der BSL war und gegenwärtig mit 21,7 Punkten im Schnitt die zweitmeisten Punkte im nationalen Liga-Wettbewerb auflegt. Er hat Bursa in der BSL bislang zu drei Siegen geführt und auch im FEC ist der Club noch ungeschlagen. Hier überzeugt Reed bislang weniger als Scorer (12,5 PpS), sondern mehr als Vorlagengeber. Durchschnittlich sieben Assists steuerte der Guard bei den deutlichen Erfolgen über die beiden zyprischen Gruppengegner Keravnos BC (99:81) und Petrolina AEK (96:69) bei.
Im FEC ist Reed einer von fünf Spielern mit zweistelligem Scoring. Topscorer ist der türkische Power Forward Berk Demir (23), ihm folgen der 23 Jahre alte und Euroleague-erfahrene Uros Trifunovic (14,5) sowie der ebenfalls mit internationaler Erfahrung ausgestattete Forward Yigitcan Saybir (13). Zudem steht Center Kris Bankston bei 10,5 Punkten im Schnitt, die er bei überragender 90-prozentiger Zweierquote erzielt. Aber Tofas Bursa hat mit J.J. O’Brien, Trevor Thompson und Alexander Perez-Kaufmann noch weitere Spieler im Kader, die europaerfahren und durchaus gefährlich sind. So hat Perez-Kaufmann beispielsweise am Sonntag in der BSL 27 Punkte zum 93:86-Sieg seiner Mannschaft über Buyukcekmece beigetragen.
„Tofas Bursa ist ein sehr gutes und tiefbesetztes Team, das in den ersten Sekunden des eigenen Angriffs ein enormes Potential hat. Da geht es meistens sehr schnell vom Rebound in den ,Open Court‘, wo sie sehr gefährlich sind“, analysiert Ramírez. Die Offensivstärke von Bursa wird durch die durchschnittlich zweitmeisten erzielten Punkte (97,5) und die meisten Assists (31) belegt, die in der aktuellen FEC-Statistik stehen. „Das Spiel kann aber dennoch mehr in unsere Richtung gehen als die letzten Begegnungen“, sagt der Löwen-Headcoach optimistisch. „Gegen andere Gegner atmen wir manchmal und dafür wird uns Bursa keinen Raum lassen.“ Genau das verstärke sein Gefühl, dass die mentale Einstellung seines Teams gegen diesen favorisierten Gegner näher am Ideal sein wird. Doch neben dem richtigen und konstanten Fokus baut Jesús Ramírez auf eine gute Verteidigung: „Wir müssen an die zweite Halbzeit gegen Bamberg und das Spiel gegen Ludwigsburg anknüpfen und Tofas Bursa mit unserer Defense in Bedrängnis bringen!“
Quelle: PM 22.10.2024