Löwen kämpfen, verlieren aber deutlich beim Tabellenführer
Löwen waren mit dünner Personaldecke angetreten
Für die mit sehr kurzer Bank angetretenen Basketball Löwen Braunschweig gab es am Sonntagabend beim Tabellenführer FC Bayern München Basketball (FCBB) nichts zu holen. Das Team von Headcoach Jesús Ramírez startete zwar gut ins Spiel und lag nach zehn Minuten knapp vorne, doch zog der amtierende Deutsche Meister ab dem zweiten Viertel zuerst merklich an und dann weg. Am Ende unterlagen die Löwen trotz kämpferischer Leistung deutlich mit 72:94 (37:49), was auch der schwächeren Trefferquote geschuldet war: Topscorer TJ Crockett Jr. (15 Punkte) und Co. trafen 38 Prozent aus dem Feld, während die tiefbesetzten Münchner 54 Prozent ihrer Würfe versenkten.
Am kommenden Samstag (12. April I 18:30 Uhr) geht es für die Löwen im Endspurt um einen Playoff-Platz mit einem Heimspiel weiter – dann empfangen sie die BG Göttingen zum Derby in der Volkswagen Halle. Tickets für diese Partie sind im Onlineshop, in der Konzertkasse Schloss-Arkaden und über die Hotline unter 040 3197476952 erhältlich.
Das Team von Headcoach Jesús Ramírez musste in der bayerischen Landeshauptstadt auf seine Doppellizenzspieler verzichten. Die waren allesamt für das Farmteam der SG Braunschweig abgestellt, das am gleichen Tag im dritten und entscheidenden Spiel des Playoff-Halbfinales in der Regionalliga im Einsatz war, aber leider verlor und damit auch keine Chance mehr auf den ProB-Aufstieg hat. Zudem fiel Martin Kalu krankheitsbedingt aus (Infekt), und Ferdinand Zylka stand zwar nach Rückenproblemen wieder im Kader, kam aber aufgrund seines Trainingsrückstandes noch nicht zum Einsatz. Trotz dieser angespannten Personalsituation legten die Löwen einen respektablen Start hin. Die Braunschweiger agierten in der Anfangsphase und angeführt von Barra Njie entschlossen, trafen hochprozentiger als der Favorit aus München und setzten den Tabellenführer auch defensiv unter Druck. Der Lohn waren bereits sechs Ballverluste des FCBB im ersten Viertel. Zwar wirkte der Meister noch nicht voll konzentriert, doch die engagierte Vorstellung der Löwen mündete in einer knappen Führung nach zehn Minuten – Arnas Velička traf einen Dreierbuzzer zum 19:18 aus Löwensicht.
Im zweiten Viertel schlug der Tabellenführer jedoch zurück. Die Münchner intensivierten ihre Verteidigungsbemühungen und verbesserten ihre Trefferquoten, während sich auf Braunschweiger Seite die Fehlwürfe und Ballverluste häuften. Das Resultat war ein 0:10-Lauf, der das Spiel drehte (22:30, 13. Minute). Hinzukommend zu den stärker werdenden Münchnern fehlte es den Löwen unter dem Korb an Durchschlagskraft: Ihre Big Men fanden kaum statt. Selbst Sananda Fru, zuletzt in überragender Form, wurde vom Meister lange kaltgestellt und erzielte in der 17. Minute seine ersten Punkte. Der Rückstand wuchs auf bis zu 15 Zähler an (27:42), zur Pause stand es 37:49.
Auch nach dem Seitenwechsel kam der Braunschweiger Angriffsmotor nur schwer in Fahrt: Erst in der 23. Minute gelang der erste Korberfolg – zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Bayern beim Debüt ihres Neuzugangs Jack White bereits auf 17 Punkte abgesetzt. Sananda Fru meldete sich zwar mit einem krachenden Dunk zurück und kam grundsätzlich besser ins Spiel, doch die Gastgeber hatten schon längst die Kontrolle übernommen. Jesús Ramírez reagierte mit einer Auszeit, in der er besonders die Defensivleistung seiner Mannschaft – vor allem in der Transition – thematisierte. Ein kurzes Aufbäumen war die Folge: Die Löwen, die insgesamt gut bei den Offensiv-Rebounds arbeiteten, verkürzten zwischenzeitlich auf 16 Punkte. Doch die Wurfquote blieb ein Problem (39 Prozent bei den Löwen, 54 Prozent bei München), sodass das dritte Viertel erneut verloren ging (16:22).
Im Schlussabschnitt zeigte die Ramírez-Mannschaft nochmals Moral. Vor allem Sananda Fru und TJ Crockett Jr. übernahmen Verantwortung, erzielten gemeinsam 14 der 19 Braunschweiger Punkte im letzten Viertel und brachten ihr Team zweimal auf 14 Zähler heran. Doch die Bayern um Shabazz Napier (16 Punkte) ließen sich von den kämpferischen Gästen nicht aus der Ruhe bringen und spielten den Sieg souverän nach Hause.
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Glückwunsch an München zum verdienten Sieg. Wir hatten eine herausfordernde Woche, da unser Farmteam an diesem Wochenende in den Playoffs und für einen möglichen Aufstieg in die ProB gespielt hat – das ist für uns sehr wichtig. Deshalb konnten wir uns nicht unter idealen Bedingungen auf das Spiel vorbereiten und hatten heute eine kurze Bank. Die Jungs haben heute gekämpft und sind im Spiel geblieben, als es in einigen Momenten so aussah, als würde München noch mehr davonziehen. Wir haben die Herausforderung angenommen, gekämpft und mit Einsatz gespielt. Das war das Positive. Aber die Realität ist, dass das nicht reicht, um gegen eine Top-Mannschaft wie München zu bestehen. Wir müssen dieses Spiel als Teil unseres Fortschritts und Prozesses sehen und in den nächsten Wochen besser werden.“
Gordon Herbert (FC Bayern München): „Das war ein gutes Spiel nach Maccabi, um uns zurückzumelden. Die Art und Weise war in vielen Dingen besser, obwohl wir immer noch viel verbessern können. Ich finde, die letzten drei Viertel haben wir überwiegend guten Basketball gespielt. (…) Jack (White) ist ein richtig guter Spieler, und bisher ohne Devin, ohne Oscar da Silva und ohne Kevin (Yebo), der ging – da waren wir etwas dünn auf der Position. Er ist ein zusätzlicher Spieler, der uns mehr Tiefe gibt. Zurzeit sind fast alle gesund seit langer Zeit, aber du weißt nie, was passiert. Er hat gestern (am Samstag) richtig gut trainiert, er spielt richtig und internationalen Basketball. (…).“
Basketball Löwen: Crockett Jr. 15, Mitchell 4, Ščuka 6 (5 Rebounds), Zylka n.e., Velička 11 (3 Assists), Fru 13 (9 Rebounds), Flanigan 8 (6 Rebounds), Njie 11 (6 Assists), Schilling 4.
FC Bayern München: White 6, Giffey 6, Voigtmann 3 (6 Rebounds), Napier 16, Kharchenkov 4, Lucic 5, Obst 12, Bitim 11, Harris n.e., Hollatz 8, Brankovic 8 (7 Rebounds), Booker 15 (6 Rebounds).
Quelle: PM 06.04.2025