Löwen in Heidelberg: Direktes Duell um den dritten Platz
Löwen verloren Hinspiel mit sieben Punkten
Nach ihrer kurzen Spielpause über Ostern mischen die Basketball Löwen Braunschweig an diesem Wochenende wieder mit im packenden Saisonendspurt der easyCredit BBL-Saison 2024/25. Für die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez stehen noch fünf Hauptrundenspiele auf dem Programm, von denen jedes einzelne sehr wichtig ist. Das erste dieser Spiele im weiterhin unglaublich engen Kampf um die Playoff- und Playin-Plätze ist die Auswärtspartie am morgigen Samstag bei den direkt vor ihnen auf Rang drei stehenden MLP Academics Heidelberg (Tip-Off: 18:30 Uhr). Die Begegnung im SNP dome wird ab 18:15 Uhr live bei Dyn übertragen und von Chris Schmidt kommentiert.
Während die Löwen am vergangenen Wochenende spielfrei waren und mit großem Interesse die Ergebnisse der Konkurrenz verfolgen konnten, hat ihr Samstagsgegner aus Heidelberg mit 80:85 bei den Telekom Baskets Bonn verloren. Unabhängig von dieser etwas überraschenden Niederlage sind die MLP Academics seit Wochen in sehr guter Form und präsentieren sich vor allem zu Hause stark, wo sie ihre vergangenen sechs Spiele gewonnen haben. In der Summe kommen die Heidelberger aktuell auf 16 Siege sowie elf Niederlagen und weisen damit die gleiche Bilanz auf wie die Löwen. Allerdings hat das Ramírez-Team das Hinspiel verloren (65:72) und steht deshalb einen Platz hinter dem Tabellendritten. Das könnte sich am Samstag ändern, sofern die Löwen mit einer Differenz von mindestens acht Punkten gewinnen. Dann hätten sie den direkten Vergleich für sich entschieden und würden einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Playoffs und einem möglichen Heimvorteil machen.
Doch nicht nur mit Blick auf den direkten Vergleich ist das Spiel von hoher Bedeutung, wie neben der Tabelle auch der Tabellenrechner der easyCredit BBL verdeutlicht. Demnach ist für die Löwen noch Platz 1 möglich, allerdings können sie im schlechtesten Fall auch auf den 14. Rang abrutschen. Für konkretere Vorhersagen ist es aber zu früh, weil die Liga zu unberechenbar ist und der Tabellenelfte RASTA Vechta beispielsweise nur zwei Siege weniger hat als die Heidelberger. „Es ist wirklich verrückt, wie eng dieses Jahr alles ist. Wir müssen uns deshalb auf das fokussieren, was wir selbst kontrollieren können, und das ist unsere eigene Leistung“, sagt Jesús Ramírez. Die reichte im punktearmen Hinrundenspiel gegen die MLP Academics nicht zum Sieg. „Wir haben zwar nur mit 7 Punkten verloren, aber wir haben sie in ihrem Tempo und Rhythmus spielen lassen und nicht unser eigenes Spiel durchgesetzt. Wir sind nicht über unsere Verteidigung ins Spiel gekommen, haben wenig im ,Open Court‘ agiert und waren nicht aggressiv genug“, sagt der Löwen-Headcoach über die damalige Begegnung. Im nun folgenden Aufeinandertreffen gelte es, das zu ändern und die Heidelberger dazu zu bringen, mehr ihre Struktur zu verlassen.
Einfach wird das nicht
Einfach wird das nicht. Denn die Mannschaft von Danny Jansson ist über die Saison stark zusammengewachsen und spielerisch immer mehr gereift. Das zeigt sich offensiv wie defensiv. Die Heidelberger agieren an beiden Enden des Feldes sehr taktisch und überraschen mit ungewöhnlichen Spielzügen wie auch Defensivkonzepten. „Sie haben in der Liga wohl das umfangreichste Playbook“, so Ramírez, der sich mit seiner Mannschaft sehr intensiv auf den Gegner und seine Stärken vorbereitet hat. Dazu gehört neben den taktischen Finessen natürlich auch der Kader, der in der Lage ist, diese umzusetzen und aus sehr athletischen sowie spielintelligenten Spielern besteht. Dabei stechen Heidelbergs Anführer und MVP-Kandidat Ryan Mikesell (14,8 PpS, 5,6 RpS, 3,4 ApS), Topscorer Damariae Horne (14,8 PpS), sowie der defensivstarke Guard Michael Weathers (11,7 PpS) als auch Forward Bakary Dibba (10,4 PpS) und Center Osun Osunniyi (7,4 PpS, 5,8 RpS) heraus.
Verstecken müssen sich die Löwen vor den physisch agierenden Heidelbergern aber keinesfalls: Das Ramírez-Team schneidet im statistischen Vergleich bei den erzielten Punkten, der Zweierquote, den Rebounds sowie den Assists und Ballgewinnen besser ab. Allerdings lassen die MLP Academics lediglich 80,1 Punkte im Schnitt zu – nur Ludwigsburg, München und Rostock kassieren noch weniger gegnerische Zähler. Ihre gute Verteidigung hat sich auch bei den letzten beiden Heimsiegen bezahlt gemacht, da haben sie nur 66 Zähler gegen die NINERS Chemnitz und 78 gegen den SYNTAINICS MBC zugelassen. Eine spielrelevante Statistik könnten aber auch die Freiwürfe werden: Die Löwen stehen ligaweit am häufigsten an der Linie (24,9), während die Heidelberger die meisten Fouls begehen (24,2).
So oder so, die Löwen wollen nach zuletzt vier verlorenen Auswärtsspielen in Folge endlich wieder auf fremdem Parkett gewinnen. Dafür könnte auch das Gesetz der Serie sprechen: In den vergangenen drei Aufeinandertreffen hat immer die Auswärtsmannschaft das Spiel für sich entschieden.
Quelle: PM 25.04.2025