Löwen holen 16. Saisonsieg - 101:77-Sieg im Derby
Göttingen drehte im zweiten Viertel kurzzeitig das Spiel
Die Basketball Löwen Braunschweig haben am Samstagabend das Derby gegen die BG Göttingen vor 4.696 Zuschauenden in der Volkswagen Halle gewonnen. Nach einer 14-Punkteführung (36:22) zu Beginn des zweiten Viertels schalteten die Löwen allerdings zu früh einen Gang runter, was die Veilchen mit einem 5:20-Lauf bestraften. Dennoch gingen der erneut stark aufspielende Sananda Fru (18 Punkte, 100% Trefferquote) und sein Team zur Halbzeit mit einem 49:45 in die Kabine und sorgten mit einem guten dritten Viertel für klare Verhältnisse. Durch den 101:77-Sieg festigt die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez mit ihrem nunmehr 16. gewonnenen Spiel ihren Playoff-Platz und ist für den Moment auf den vierten Platz hochklettert. Gleichzeitig steht mit diesem Löwen-Erfolg auch fest, dass die BG Göttingen in die 2. Basketball Bundesliga ProA absteigt.
Das Team von Headcoach Jesús Ramírez präsentierte sich zunächst fokussiert. Bereits in der 2. Minute sorgte Sananda Fru mit einem krachenden Alley-Oop für das erste Highlight des Spiels. Die Löwen legten in der Folge nach, setzten sich weiter ab und führten bereits mit 20:9 (8. Minute). Zwar war die Verteidigung oftmals nicht ganz auf der Höhe, was auch vier Göttinger Offensiv-Rebounds verdeutlichten, doch profitierten die Löwen davon, dass die BG lediglich 31 Prozent ihrer Würfe traf. Ganz anders das Ramírez-Team: Das lag mit einer Trefferquote von starken 56 Prozent nach zehn Minuten verdient mit 26:17 in Front.
Im zweiten Viertel konnte der Vorsprung auf 36:22 ausgebaut werden, bevor die um den Klassenerhalt kämpfenden Gäste eine Auszeit nahmen (14. Min.). Die zeigte Wirkung: Göttingen reagierte stark – auch weil die Löwen zu früh einen Gang runterschalteten. „Wir haben aufgehört zu spielen und Göttingen wollte spielen", kritisierte Ramírez nach dem Spiel die Schwächephase seiner Mannschaft. Die Löwen waren offensiv zu statisch, erzwangen Würfe und konnten den Gegner kaum stoppen. So kamen die Gäste durch Schnellangriffe ins Rollen und drehten das Spiel mit einem 20:5-Lauf zur 42:41-Führung. Die Löwen sammelten sich aber wieder, offensiv wie defensiv. Zwar punkteten sie selten aus dem Feld, zogen aber immer wieder Fouls und holten sich über Freiwürfe bis zur Pause das 49:45.
Zurück auf dem Parkett zeigten die Löwen wieder mehr Fokus sowie Präsenz. Sie waren auch defensiv mit Stopps zur Stelle und ließen den Ball im Angriff besser laufen. Angetrieben vom starken Arnas Velička als Passgeber und einem erneut dominanten Sananda Fru als Vollstrecker war schnell ein 64:52-Vorsprung herausgespielt. „Wir haben den Ball besser geteilt und sahen dann viel besser aus", bilanzierte Ramírez. Zwar hielten die Gäste bis zur 27. Minute noch mit, mussten den Löwen dann aber endgültig Tribut zollen. Das spiegelte sich in der Statistik wider: Mit einem klaren 29:14 entschied das Ramírez-Team diesen Spielabschnitt für sich und Göttingens Coach Mikko Riipinen resümierte ernüchtert: „(…) im dritten Viertel hatten wir nicht genug Qualität. Wir waren nicht konzentriert genug – das hat uns das Spiel gekostet."
Im Schlussviertel ließen die Löwen nichts mehr anbrennen. Der Vorsprung wurde weiter ausgebaut, und Martin Kalu sorgte mit zwei krachenden Dunks für Begeisterung auf den Rängen. Am Ende war es ein verdienter Derbysieg, bei dem das Ramírez-Team in nahezu allen Statistiken die Nase vorn hatte: 22 Assists, 46 Rebounds, fünf Blocks und fünf Spieler mit zweistelligem Scoring sprachen schlussendlich eine klare Sprache.
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Göttingens Auszeit in der vierten Minute des zweiten Viertels hat das Spiel in der ersten Halbzeit verändert. Sie kamen mit einem 9:0-Lauf da raus, wir haben nicht die richtige Aktivität gezeigt, und vielleicht sind diese Worte ein bisschen übertrieben: aber wir waren kurz davor, respektlos zu sein. Wir haben aufgehört zu spielen und Göttingen wollte spielen. Ich denke, eine gute Mannschaft macht so etwas nicht. Den Rest des Spiels haben wir mehr oder weniger gut gespielt. Aber in einigen Phasen des Spiels war das nicht der Fall, da haben wir nur mit einem Pass abgeschlossen und hatten viele solcher Aktionen hintereinander. Irgendwann haben wir das geändert, haben den Ball besser geteilt und sahen dann viel besser aus. Für den Rest der Saison werden wir in allen Spielen auf sehr gute Mannschaften treffen und da müssen wir uns entsprechend steigern.“
Mikko Riipinen (BG Göttingen): „Glückwunsch an Braunschweig. Ich denke, sie haben ein gutes Spiel gemacht und spielen insgesamt eine gute Saison. Sie entwickeln Spieler und erzielen gleichzeitig gute Ergebnisse, das ist sehr beeindruckend. Für uns war es eine gute erste Halbzeit. Wir hatten mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, aber wir haben sie überwunden und sind mit einigen Läufen zurückgekommen. Im letzten Spiel hatten wir 1,5 gute Viertel und jetzt hatten wir zwei. Aber im dritten Viertel hatten wir nicht genug Qualität. Wir waren nicht konzentriert genug und das hat uns das Spiel gekostet. Leider gibt es immer einen Gegner, aber ich denke, wir können es besser machen.“
Basketball Löwen: Crockett Jr. 15 (4 Assists), Schröder 6, Mitchell 11 (6 Rebounds), Ščuka 8 (6 Rebounds), Zylka 2, Velička 11 (6 Rebounds, 10 Assists), Fru 18 (6 Rebounds), Flanigan 7, Njie 12 (4 Assists), Bom, Kalu 6 (5 Rebounds), Schilling 5 (6 Rebounds).
BG Göttingen: Boeheim 15 (5 Rebounds), Hammond 17, Holder 7, Schultz, Haase n.e., Ohams 12 (13 Rebounds), Nguyen n.e., Mönninghoff 12, Jünemann, Shaver Jr. 4 (6 Assists), Mushidi 6 (5 Rebounds), Welp 4.
Quelle: PM 12.04.2025