Löwen gewinnen mit 78:71 gegen Keravnos
Sieg festigt zweiten Gruppenplatz
Die Basketball Löwen Braunschweig waren am Mittwochabend vor 1.037 Zuschauenden in der Volkswagen Halle gegen Keravnos Strovolou angetreten und haben in ihrer fünften FIBA Europe Cup-Begegnung den dritten Sieg geholt. 78:71 (33:35) endete die Partie, in der die Löwen gegen die taktisch variabel agierenden Gäste hart für ihren Erfolg arbeiten mussten. Aber anders als bei der Hinspiel-Niederlage dominierten sie dieses Mal die Rebounds, erzielten 17 Punkte aus zweiten Chancen und trafen ihre Zweipunktewürfe bei einer guten 61-prozentigen Quote. In Korbnähe hatte insbesondere Sananda Fru wieder eine starke Präsenz, der ebenso wie der beherzt aufspielende Ferdinand Zylka auf 18 Punkte kam. Durch den Sieg haben die Löwen ihren zweiten Gruppenplatz gefestigt und treffen kommende Woche Mittwoch (13. November, 20 Uhr) im letzten und wichtigen Spiel der ersten Gruppenphase auf das ungeschlagene Top-Team Tofas Bursa. Tickets für diese Begegnung sind im Onlineshop, über die Hotline unter 040 319 747 69 52 und in der Konzertkasse in den Schloss-Arkaden erhältlich.
Die Löwen waren ohne TJ Crockett Jr. (Adduktorenbeschwerden) und Benny Schröder (Sprunggelenk) ins Spiel gegangen. Aber bei den Gästen aus Zypern konnte unter anderem Topscorer Josh Hagins ebenfalls nicht mitwirken. Dennoch schienen beide Teams mit einigermaßen Rhythmus ins Spiel zu kommen. Bei den Löwen war vor allem Sananda Fru immer wieder die Anspielstation, der seine Mannschaft mit acht Punkten in den Anfangsminuten anführte. Aber es deutete sich schon an, dass die Partie dem Ramírez-Team einiges abverlangen würde, wenngleich es sich zunächst über gute Verteidigungsaktionen und daraus resultierende Punkte auf 17:11 absetzten konnte. Doch die Zyprer waren kämpferisch und ließen sich nicht weiter abschütteln, weshalb es nur mit vier Zählern Vorsprung in das zweite Viertel ging (21:17).
Mit einem Dunk nach einem Schnellangriff setzte Barra Njie ein Ausrufezeichen. Und auch wenn Keravnos Strovolou sich in dieser Phase einige Offensiv-Rebounds schnappte, so konnten die Löwen sich mit schnellem Spiel nach vorne und guter Ballbewegung doch wieder leicht absetzen. Das lag auch an Ferdinand Zylka, der fünf Punkte in Folge erzielte und einen Dreier traf – das war bis zu diesem Zeitpunkt nur Arnas Velička gelungen. Die erneut durchgängig schwache Dreierquote wurde den Löwen anschließend mehr zum Verhängnis, denn die Zyprer stellten nach dem 30:22 auf Zonenverteidigung um und nahmen dem Ramírez-Team damit den Wind aus dem Segel. Die Löwen-Offensive stockte, die Würfe fielen nicht mehr und hinzukommend kassierte Kapitän Chip Flanigan sein drittes Foul (16. Min.). So kamen die Gäste zuerst über einen 7:0-Lauf heran und hatten sich kurz darauf sogar die Führung geholt.
Die Löwen erzielten im zweiten Viertel nur zwölf Punkte und gingen beim Stand von 33:35 in die zweite Halbzeit. In die kamen Zylka & Co. mit viel besserem Schwung rein. Hinten stand die Verteidigung gut und vorne ließen die Löwen den Ball wieder laufen, attackierten den Korb und fanden ihre Werfer in guten Positionen. So wurde aus dem knappen Rückstand eine 44:39-Führung (25. Min.), die allerdings vom vierten Foul von Chip Flanigan überschattet wurde. Das steckten die Löwen aber weg. Sie hatten die Rebounds im Griff, forcierten weiter Ballverluste und hatten sich bald sogar das 52:43 erspielt. Aber Keravnos griff wieder zu der Waffe, die zuvor schon erfolgreich war: die Zonenverteidigung. Der Rhythmus der Ramírez-Mannschaft wurde dadurch erneut etwas gebrochen, doch die Führung gaben die Löwen dieses Mal nicht ab.
Die war jedoch nach 30 Minuten auf vier Punkte geschrumpft (56:52) und betrug nach zwei Dreiern des für Hagins in die Bresche gesprungenen Filippos Tigkas (21 Punkte) plötzlich wieder nur zwei Zähler (60:58). Aber diesen knappen Vorsprung verteidigten die Löwen. Zuerst war Sananda Fru in Brettnähe zur Stelle und veredelte einen Offensiv-Rebound mit einem Dunking. Das waren übrigens zwei von insgesamt sechs wichtigen Punkten aus zweiten Chancen im letzten Viertel. Und dann sorgte Ferdinand Zylka für einen bedeutenden Stopp. Beim Stand von 64:62 hielt er den Gäste-Topscorer Landrius Horton vor sich, blockte seinen Wurf und belohnte sich im Gegenzug mit einem Dreier zum 67:62. Die Entscheidung fiel aber trotzdem erst in der letzten Minute, denn die Zyprer blieben hartnäckig. Und so war es Arnas Velička, der nach vorherigen Stopps seiner Mannschaft mit einem Dreier das 74:67 erzielte, ehe Zylka und Gian Aydinoglu an der Freiwurflinie den Deckel draufmachten.
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Manchmal ist es aufgrund unserer Unerfahrenheit schwierig, mit vielen taktischen Änderungen des Gegners umzugehen. Wir brauchen gerade zu Beginn mehrere gute Aktionen, auf denen wir aufbauen können, und das ist heute nicht passiert. Aber wir haben Änderungen vorgenommen und schließlich einen Weg gefunden, endlich mehr nach innen zu spielen. Es war dennoch ein schwieriges Spiel für uns, weil Keravnos nicht mit der erwarteten Mannschaft gespielt hat, und dann sind die Gegner immer etwas unberechenbarer. Wir haben den Sieg durch harte Arbeit errungen und wir hatten einige sehr wichtige Stopps. Wenn uns die nicht gelungen wären, verlieren wir vielleicht das Spiel. Es war keine schöne Art zu gewinnen. Aber ich hoffe, dass es uns hilft, weiter besser zu werden.“
Michail Kakiouzis (Kervanos Strovolou): „Ich denke, es war ein gutes Spiel, auch wenn beide Mannschaften sicherlich einige Fehler gemacht haben. Wir haben nur mit acht Spielern gespielt, unter anderem fehlte Josh Hagins. Wir haben versucht, zu kämpfen und ich denke, das haben wir gut gemacht. Braunschweig ist eine gute Mannschaft, sie haben große Körper und spielen zu Hause. Wir wussten, dass wir konzentriert sein müssen, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Das haben wir über weite Strecken auch getan. Aber am Ende kommt es auf die Details an, und wir haben leider einige Freiwürfe vergeben und Rebounds nicht geholt.“
Basketball Löwen Braunschweig: Mitchell 9 (5 Rebounds), Aydinoglu 4, Ščuka 3 (8 Rebounds), Zylka 18 (5 Rebounds), Velička 8 (8 Assists), Fru 18 (6 Rebounds), Flanigan 2, Njie 10 (4 Assists), Bom n.e., Kalu, Gerhardt n.e., Schilling 6.
Keravnos Strovolou: Horton 18, Hagins n.e., Pasiali, Chrostodoulides, Stylianou 8, Koumis 2, F. Tigkas 21 (6 Assists), S. Tigkas 3, Crockett 17 (9 Rebounds), Taylor 2 (5 Rebounds).
Quelle: PM 07.11.2024