Löwen feiern deutlichen ersten BBL-Sieg!
Papazoglou-Team lässt im dritten Viertel nur 13 Punkte zu
Über eine starke Verteidigung, eine geschlossene Teamleistung und mit ganz viel Willen haben die Basketball Löwen Braunschweig heute ihren ersten Sieg in der aktuellen easyCredit BBL-Saison 2025/26 geholt. Die Mannschaft von Kostas Papazoglou trat dabei von Beginn an mit dem nötigen Commitment gegen die ROSTOCK SEAWOLVES auf und hatte sich über die Defense sowie gute offensive Aktionen das nötige Selbstvertrauen geholt. Zur Halbzeit lagen die Löwen angeführt von Joshi Obiesie mit sieben Punkten vorne und kauften den Gästen in der zweiten Hälfte den Schneid ab. Bis auf 30 Punkte setzte sich das Papazoglou-Team ab, das am Ende einen deutlichen und verdienten 92:71-Sieg vor eigenem Publikum in der Volkswagen Halle feierte. Bei den Löwen punkteten fünf Spieler zweistellig, Joshi Obiesie war mit 20 Punkten am erfolgreichsten, für die Gäste avancierte D’Shawn Schwartz zum Topscorer (16).
Die Vorzeichen vor dem heutigen Heimspiel gegen die ROSTOCK SEAWOLVES waren nicht gut: Neben Josh Hawley (Wadenverletzung) war mit Philipp Hartwich ein weiterer wichtiger Big Man nicht dabei. Der Center hat sich am Mittwoch im FIBA Europe Cup-Spiel bei KB Trepca (Kosovo) eine Sprunggelenkverletzung zugezogen und wird mehrere Wochen ausfallen. Das Fehlen der großen Spieler machte sich sofort beim Rebound bemerkbar, wo die Gäste um die ehemaligen Löwen wie TJ Crockett Jr., DeAndre Lansdowne und Owen Klassen sich schon im ersten Viertel ein Plus erarbeitet hatten. Doch die Dominanz beim Rebound reichte nicht aus gegen die Löwen, die nach dem 12:14 anfingen, eine enorme defensive Energie aufs Parkett zu bringen. Joshi Obiesie, Adrian Worthy, Barra Njie & Co. übten mit einer Ganzfeldpresse Druck auf die Gäste aus, hatten immer wieder ihre Finger in den Passwegen und forcierten Ballgewinne. Über die Verteidigung holten sie sich auch das Selbstvertrauen für die Offensive, wo ein Dreier nach dem anderen fiel: 57 Prozent von Downtown verwandelten die Löwen im ersten Viertel und zogen über einen 14:0-Lauf davon (26:17, 10. Min.).
Einziger Wermutstropfen: Luka Ščuka hatte schon früh zwei Fouls kassiert und holte sich zu Beginn des zweiten Viertels gleich sein drittes ab. Das tat weh, weil er einer der wenigen verbliebenen großen Spieler bei den Löwen war. Die verteidigten weiterhin gut, konnten das jetzt aber offensiv nicht mehr so gut nutzen, weil sich die Ballverluste häuften. Der Flow war ihnen ein wenig abhandengekommen und die SEAWOLVES pirschten sich langsam aber sicher heran. In der 17. Minute war der Vorsprung aufgebraucht, nachdem TJ Crockett Jr. mit drei Freiwürfen den Ausgleich erzielte hatte (33:33). Der Ex-Löwe blieb aber insgesamt recht blass und biss sich die Zähne an der Löwen-Verteidigung aus. Die wurde jetzt nochmal griffiger, was zu wichtigen Stopps und einfachen Punkten führte. Auf diese Weise konnte sich das Löwenrudel wieder Luft verschaffen und ging nach einem krachenden Dunking von Joshi Obiesie mit 44:37 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel ließen die Löwen nicht nach. Das Gegenteil war der Fall: Die Rostocker bekamen fast nur schwere Würfe und wirkten teilweise hilflos gegen das defensive Bollwerk des Papazoglou-Teams. Das spielte auch offensiv gut zusammen, bewegte den Ball viel mehr als in manch anderem vorherigen Spiel und fand gute Wurfoptionen. So landete ein Anspiel bei Youngster Romario Holloway, der den Ball unter dem Jubel der 3.550 Zuschauenden in der Volkswagen Halle durch die Reuse hämmerte. Die Löwen führten jetzt mit 51:37 und kauften den Gästen in der Folge mit einem kompletten Spiel vollkommen den Schneid ab. Und das sah so aus: Vorne schraubten Aktivposten David N‘Guessan & Co. die Trefferquote auf 57 Prozent hoch und hinten ließen sie im dritten Viertel nur 13 gegnerische Punkte zu. Der Vorsprung wuchs auf 69:43 an (28. Min.) – die SEAWOLVES waren chancenlos.
Zu Beginn des letzten Viertels ließen die Löwen weiterhin nicht locker und waren nach Dreiern von Ščuka und des defensiv wie offensiv starken Ferdi Zylka im Nu auf 30 Punkte weg (80:50, 33. Min.). Danach nahmen sie allerdings etwas den Fuß vom Gaspedal und die Gäste konnten verkürzen. Das gelang ihnen vor allem durch D’Shawn Schwartz, der sich mehrfach in Post-Up-Plays erfolgreich durchsetzen konnte. Am souveränen Sieg änderte das aber nichts mehr – und die Löwen feierten am Ende nicht nur den Erfolg, sondern auch Eliah Braun. Der 17-Jährige stand erstmals in einem BBL-Spiel auf dem Parkett und erzielte 31 Sekunden vor dem Ende per Freiwurf seinen ersten Punkt zum 92:68. Das perfekte Ende einer starken Teamleistung.
Die Trainerstimmen zum Spiel
Kostas Papazoglou (Basketball Löwen Braunschweig): „Nach dem Spiel in München haben wir uns neu fokussiert. Ich habe das Gefühl, dass sich unsere Jungs Stück für Stück mehr auf unser Spielsystem einlassen und verstehen, was dafür nötig ist. Wir haben eine junge Mannschaft, die mit vielen Herausforderungen konfrontiert ist und Zeit braucht. Aber die Siege werden kommen, wenn wir das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Das ist uns heute gelungen. Dieser Sieg kam zustande, obwohl mit Philipp Hartwich und Josh Hawley zwei wichtige BIGs fehlten. Umso wichtiger war der Beitrag unserer Doppellizenzspieler Romario Holloway und Adrian Worthy. Sie haben eine wichtige Rolle gespielt, sehr gute Arbeit geleistet und der Mannschaft dabei geholfen, diesen Sieg zu holen. Insgesamt haben wir Würfe getroffen, die unseren jungen Spielern mental geholfen haben und wir haben die Verteidigung gespielt, wie wir sie spielen wollen. Wenn wir richtig committet sind, kommt die gute Verteidigung von selbst. So war es auch beim Spiel im Kosovo. Aber wir müssen weitermachen und weiter hart arbeiten.“
Przemyslaw Frasunkiewicz (ROSTOCK SEAWOLVES): „Wir waren von Anfang an nicht bereit für das Spiel und haben mit viel zu wenig Energie gespielt. Wir waren einfach nicht committet, sind nicht physisch genug gewesen und dann ist es schwer, hier ins Spiel zu finden. Letztendlich musste ich dann auch ein bisschen nach vorne schauen, weil wir in 48 Stunden schon das nächste wichtige Spiel vor der Brust haben. Dafür haben wir am Ende die Spielminuten verteilt.“
Basketball Löwen: Worthy 2, N’Guessan 10 (3 Assists, 2 Steals), Schröder n.e., Ščuka 15 (5 Rebounds), Zylka 17 (3 Assists), Tomic, Obiesie 20, Holloway 2, Braun 1, Njie 8 (4 Assists), Sherfield 5, Flanigan 12 (6 Rebounds).
ROSTOCK SEAWOLVES: Crockett Jr. 8, Baggette 4 (5 Rebounds, 4 Assists), Schwartz 16 (5 Rebounds), Wulff 2, Lansdowne 8 (4 Assists), Kolenda 10, Zilinskas 2, Theis 6, Klassen 5 (5 Rebounds), Leuchten 1, van Vliet 9.
Quelle: PM 26.10.2025
