Löwen bezwingen Gruppenfavoriten PAOK BC!
Löwen gewinnen Rebound-Duell deutlich (43:24)
Es sieht immer runder aus, was die Basketball Löwen Braunschweig auf dem Parkett zeigen. Die haben am Mittwochabend in einer sehr gut anzuschauenden und unterhaltsamen Partie das griechische Team PAOK BC in der Volkswagen Halle mit 88:79 (43:41) besiegt. Trotz zahlreicher Ballverluste in der ersten Halbzeit konnte die Mannschaft von Kostas Papazoglou eine knappe Führung mit in die Halbzeitpause nehmen. Danach verteidigten die Löwen nochmal besser, bewegten den Ball gut und erspielten sich zwischenzeitig einen Zwölf-Punkte-Vorsprung. Zwar wurde es in der Schlussphase nochmal enger, doch behielten die #jungwildhungrigen Löwen vor 2.239 Zuschauenden die Nerven und holten sich gegen die erfahrenen Gäste aus Thessaloniki Sieg Nummer drei im FIBA Europe Cup (FEC). David N’Guessan und Geburtstagskind Grant Sherfield waren mit je 17 Punkten Topscorer der Löwen, die im FEC weiterhin ungeschlagen sind und Platz 1 in ihrer Gruppe F gefestigt haben.
Das Spiel war schon vor dem Tip-Off sehr stimmungsvoll, was an den über 300 PAOK-Fans in der Volkswagen Halle lag. Die sangen sich bereits vor Beginn der Partie warm und ließen auch währenddessen nicht nach. Den entscheidenden Schub gaben sie ihrer Mannschaft damit aber nicht – wie sich im Verlauf des Spiels zeigte. In dem konnten sich die Löwen nach zwei Dreiern von Ferdi Zylka zunächst einen kleinen Vorsprung erspielen (10:5), zumal das Papazoglou-Team in dieser Phase auch ein Offensiv-Foul der Gäste nach dem anderen zog. Das heißt: Die Verteidigung funktionierte, aber richtig davonziehen konnten die Löwen nicht. Das lag an einer Reihe von Ballverlusten, die sie sich schon im ersten Viertel leisteten. Es waren insgesamt sieben. Das wusste PAOK zu nutzen, wenngleich die Gäste nur 37,5 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld trafen.
Das reichte für sie aber aus, um nach einem Sechs-Punkte-Rückstand auszugleichen (18:18, 10. Min.) und über einen viertelübergreifenden 9:0-Lauf in Führung zu gehen. Die Löwen dominierten ohne ihre verletzten Big Men Josh Hawley und Philipp Hartwich zu diesem Zeitpunkt zwar schon längst die Rebounds, wirkten teilweise aber nicht physisch genug. Und weil das Team von Kostas Papazoglou weiterhin nicht seine Fehler reduzierte, lagen die Gäste nach 14 Minuten mit vier Punkten vorn (25:29). Der Löwen-Headcoach rief seine Mannschaft zur Auszeit, auf die Benny Schröder Punkte folgen ließ. Der Forward cuttete immer wieder an der Baseline Richtung Korb und wurde dort mustergültig von Barra Njie bedient, was zu mehrfachen Dunkings führte. Aber die Gäste waren in dieser Phase stabiler und bestraften die Fehler der Löwen „gnadenlos“, wie Papazoglou sagte. Der Rückstand wuchs auf 31:37 an, ehe Luka Ščuka mit einem Offensiv-Rebound und Punkten zur Stelle war. Das war so etwas wie der Wachmacher: Die Löwen kamen langsam näher, ehe Grant Sherfield mit zwei Dreiern in Folge für die 43:41-Halbzeitführung sorgte.
„Dass wir nach der ersten Halbzeit mit zwei Punkten in Führung lagen, war fast schon ein Wunder“, sagte Kostas Papazoglou aufgrund der vielen Ballverluste seines Teams. Aber der Grieche monierte auch, dass der Auftritt der Löwen in der ersten Halbzeit nicht wirklich ihrer Identität entsprach. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Njie & Co. schraubten die defensive Intensität hoch und ließen kaum einfache Würfe zu. Ihnen gelang ein Stopp nach dem anderen, was sie mit gut herausgespielten Würfen und einem 12:2-Lauf zum 55:43 belohnten (25. Min.). Daran war insbesondere David N’Guessan beteiligt, der hinten wie vorne stark spielte und vermehrt von Grant Sherfield im Pick-and-Roll gefunden wurde. So auch bei seinem Alley-Oop-Dunk zum 61:53, der wichtig war, weil die Gäste nach einer Auszeit auf sechs Punkte herangekommen waren.
Diesen Vorsprung hielten die Löwen zunächst, hatten in der guten Partie zweier spielfreudiger Mannschaften aber immer wieder Löcher in der Zone, welche der Club aus Thessaloniki nutzte. Die Griechen verkürzten im letzten Viertel zunächst auf vier Punkte, ehe die Löwen konterten und wieder auf neun Zähler davonzogen. Doch jetzt drehte K.J. Jackson auf Seiten der Gäste auf und traf aus allen Lagen. Er erzielte auch das 79:77 in der 37. Minute – die Partie drohte zu kippen. Aber Ferdi Zylka zeigte keine Nerven und verwandelte eiskalt einen Dreier. Auf den ließ Ščuka zuerst einen Block und dann nach schönem Durchstecker von Sherfield einen Dunk folgen. Die Löwen hatten sich wieder Luft verschafft, sie lagen mit 84:77 vorne und forcierten noch einen Ballverlust der Gäste. Mit dieser starken Schlusssequenz ebneten sie den Weg zum Sieg, der wettbewerbsübergreifend der dritte in Folge und ebenso der dritte im FEC ist.
Die Trainerstimme zum Spiel
Kostas Papazoglou (Basketball Löwen Braunschweig): „Es war ein ganz besonderes Spiel für mich. Ich bin in der Nähe der PAOK-Arena aufgewachsen, habe zehn Jahre lang in diesem Verein gespielt und war später dort Co-Trainer. Aber zum Spiel: Wir haben in der ersten Halbzeit viele Fehler gemacht, und PAOK ist eine Mannschaft, die solche Fehler gnadenlos bestraft. Dass wir nach der ersten Halbzeit mit zwei Punkten in Führung lagen, war fast schon ein Wunder. Mit weniger Ballverlusten hätten wir allerdings auch einen größeren Vorsprung herausspielen können. Aber in der ersten Halbzeit war ich mit unserer Leistung nicht wirklich zufrieden. Das entsprach nicht unserer Identität. Wir haben darüber in der Kabine gesprochen und in der zweiten Halbzeit waren wir viel mehr die Löwen, die wir sein wollen als in der ersten. Es ist normal, dass wir als junges Team Schwankungen haben, aber wir müssen langsam und stetig versuchen, unsere schlechten Seiten im Spiel zu begrenzen und mehr von unseren guten Seiten zu zeigen.“
Basketball Löwen: Worthy, N’Guessan 17 (8 Rebounds), Schröder 10, Ščuka 10 (9 Rebounds), Zylka 15, Obiesie 1, Römer n.e., Holloway, Njie 8 (8 Assists), Laar n.e., Sherfield 17 (8 Assists), Flanigan 10.
PAOK BC: Melvin 8, Koniaris 2, Zaras 5, Jackson 17 (3 Assists), Jones 8, Persidis 7, Iatridis 3, Brown 6 (6 Assists), Fillios 8, Moore 15 (6 Rebounds).
Quelle: PM 29.10.2025
