Deutlicher Auswärtssieg in Heidelberg
Big Point: Mit überragender Defensive zum deutlichen Auswärtssieg in Heidelberg
Was für ein Auftritt! Die Basketball Löwen Braunschweig haben am Samstagabend ein starkes Ausrufezeichen im Playoff-Rennen gesetzt und das direkte Duell um Platz 3 bei den heimstarken MLP Academics Heidelberg souverän mit 94:74 (49:40) gewonnen. Durch ihren beeindruckend abgeklärten Auftritt, der von einer sehr starken Defensivleistung gekrönt wurde, kletterten die Löwen am Gegner vorbei auf den dritten Tabellenplatz – und sicherten sich zudem den direkten Vergleich. Sechs Löwen punkteten zweistellig, Tre Mitchell avancierte in der intensiven Partie mit insgesamt 55 Fouls zum Topscorer (15), während Sananda Fru mit einem Double-Double erneut stark performte (13 Punkte, 11 Rebounds). Aber es war eine überzeugende, leidenschaftliche und geschlossene Vorstellung des gesamten Teams – eine Leistung, auf der sich im Playoff-Endspurt hervorragend aufbauen lässt!
Die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez zeigte sich von der ersten Sekunde an hochkonzentriert und setzte ihren Gameplan konsequent um. Die Löwen hatten sich vorgenommen, die variablen Offensivsysteme der Heidelberger früh zu stören und sie nicht in den Rhythmus kommen zu lassen – das gelang eindrucksvoll. Mit starker Defense zwangen die Löwen die Gastgeber zu Ballverlusten und erspielten sich selbst durch gute Abschlüsse eine schnelle 18:7-Führung. Heidelbergs Coach Danny Jansson musste deshalb früh die erste Auszeit nehmen, um sein Team wachzurütteln. Das trug mit einem anschließenden 12:4-Lauf der Heidelberger zunächst auch Früchte. Doch sammelten sich die Löwen wieder und bauten nach einer eigenen Auszeit und durch wichtige Offensiv-Rebounds ihre Führung auf 29:19 nach dem ersten Viertel aus.
Auch im zweiten Abschnitt dominierten die Löwen zunächst das Geschehen. Sie waren meistens einen Schritt schneller als die Gastgeber und hatten diverse „hustle plays“. Aber auch die Verteidigung stand nach wie vor, weshalb die Löwen sich auf 14 Punkte absetzten (39:25). Zwar schlichen sich ein paar Ballverluste und mehr Fehlwürfe ein, wodurch Heidelberg auf 45:38 verkürzen konnte, doch das Ramírez-Team verlor nicht die Kontrolle. Besonders beeindruckend: Die Löwen ließen in der ersten Halbzeit keinen einzigen Fastbreak-Punkt zu – eine der großen Stärken der Gastgeber blieb damit komplett ausgeschaltet. Mit einer 49:40-Führung ging es in die Pause, wobei Jesús Ramírez im Halbzeit-Interview bei Dyn deutlich machte: „Die Führung bedeutet gar nichts. Wir müssen unsere unnötigen Fouls reduzieren und besser beim Rebound arbeiten. Es gilt physisch dagegenzuhalten.“
Sein Team setzte diese Vorgaben mit Entschlossenheit und Fokus um: Nach dem Seitenwechsel standen die Löwen defensiv wie eine Mauer und zogen über eine gut funktionierende Offensive weiter davon. Dabei übernahm Tre Mitchell gleich zu Beginn des dritten Viertels Verantwortung und erzielte sieben Punkte in Folge zum 56:42. Er, der erneut starke Sananda Fru und ihre Teamkollegen hatten klar die Kontrolle über das Spiel. Heidelberg um den blassen MVP-Kandidaten Ryan Mikesell fand offensiv kaum noch Lösungen und erzielte im dritten Viertel lediglich acht Punkte – das war das imponierende Resultat der bissigen Löwen-Verteidigung. Bei dem sehr geschlossen auftretenden Ramírez-Team ging es offensiv hingegen flüssiger. Die Löwen spielten sehr diszipliniert, füreinander und bauten ihren Vorsprung auf 19 Zähler aus (67:48).
Der wuchs im letzten Viertel schnell weiter an, weil Kapitän Chip Flanigan und Tre Mitchell gleich zu Beginn drei Dreier trafen (76:50). Wenig später stand mit 84:56 (36. Minute) die höchste Führung des Abends auf der Spielanzeige im SNP dome. Zwar ließ die Konzentration in der Schlussphase etwas nach, doch der verdiente und souveräne Auswärtssieg geriet nie in Gefahr. Das machen auch acht Ballgewinne, 19 gegnerische Ballverluste und eine klar bessere Feldtrefferquote (47 Prozent/38 Prozent) deutlich.
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Ich bin froh, dass wir hier gewonnen haben. Der direkte Vergleich ist nichts, woran wir gedacht haben. Ich glaube, wir haben Heidelberg den Rhythmus ein bisschen weggenommen und im Gegenzug unser angestrebtes, eigenes Spiel gut umgesetzt. Durch diese Leistung haben wir uns eine Position oben in der Tabelle verdient. Ich gratuliere Danny und Heidelberg zu der Saison, die sie spielen und ich wünsche ihnen alles Gute für den Rest der Spielzeit. Ich hoffe, dass sie etwas ganz Besonderes machen werden.“
Danny Jansson (MLP Academics Heidelberg): „Momentan ist unser Energiemanagement richtig schlecht. Wir finden einfach nicht die Energie – wie schon im letzten Spiel gegen Bonn, und heute genauso wenig. Der Spielplan ist hart und bleibt hart, aber wir müssen das mental irgendwie hinkriegen. Die erste Halbzeit heute – alles war einfach schlecht. Die Eins-gegen-eins-Verteidigung war katastrophal, die erste Hilfe kam gar nicht – ich weiß nicht, warum. Das war stellenweise wie auf U12-Niveau, gerade was die Hilfe bei Penetrationen angeht. Und immer, wenn sie mal einen Wurf vergeben haben, haben wir nicht ausgeboxt – auch das ist eigentlich ein U12-Fehler. Dann holen sie sich den Rebound und wir dürfen einfach nicht 49 Punkte in einer Halbzeit zu Hause kassieren. Ab dann war das Momentum bei Braunschweig, die Energie auch – und wir hatten keine. Wir müssen einfach mental wachsen und irgendwie einen Weg finden, um mit Energie zu spielen.“
Basketball Löwen: Crockett Jr. 11 (5 Rebounds), Schröder 6, Mitchell 15, Ščuka 14, Zylka 5, Velička 7 (6 Rebounds), Fru 13 (11 Rebounds), Flanigan 12, Njie 11 (5 Assists), Kalu, Schilling.
MLP Academics Heidelberg: Horne 9, Würzner, O’Brien 5, Rietsch, Zipser 4, Dibba 11 (8 Rebounds), Ersek 5 (4 Assists), Osunniyi 10 (8 Rebounds), Keßen 2, Weathers 14 (6 Rebounds), Seric 7, Mikesell 7.
Quelle: PM 26.04.2025