Deutliche Niederlage gegen Oldenburg
Löwen erzielen im zweiten Viertel nur zehn Punkte
Die starke Heimserie der Basketball Löwen Braunschweig von sechs gewonnenen Spielen in Folge ist drei Tage vor Heiligabend gerissen. Das weiterhin dezimierte Team von Headcoach Kostas Papazoglou hat vor einer tollen Kulisse von 5.414 Zuschauenden in der Volkswagen Halle deutlich mit 68:93 (29:46) das wichtige Spiel gegen die EWE Baskets Oldenburg verloren. Mit entscheidend war das zweite Viertel, in dem die Löwen offensiv komplett aus der Spur gerieten und die Gäste im Gegenzug nicht stoppen konnten. 10:24 endete dieser Abschnitt, weshalb die Löwen mit 17 Punkten ins Hintertreffen gerieten. Darauf gaben Kapitän Chip Flanigan & Co. in der zweiten Halbzeit nicht die nötige Antwort – stattdessen wuchs der Rückstand gegen effizient spielende Oldenburger weiter an. Grant Sherfield (14) und der unermüdlich kämpfende Benny Schröder (12) waren die besten Braunschweiger Scorer, während die Gäste in Ex-Löwe Nicholas Tischler (19) ihren Topscorer hatten.
Am nächsten Samstag (27.12.) geht es mit dem nächsten Heimspiel weiter: Dann empfangen die Löwen RASTA Vechta in der Volkswagen Halle (18:30 Uhr). Tickets sind im Ticket-Onlineshop, in der Konzertkasse in den Schloss-Arkaden sowie über die Ticket-Hotline unter 040 319 747 69 52 erhältlich.
Das Spiel fing zwar mit einem vergebenen Korbleger von Grant Sherfield und einem darauffolgenden 3:8-Rückstand für die Löwen an, doch danach rappelten sie sich. Mit der Einwechslung von Benny Schröder und Chip Flanigan kam Energie und Tempo ins Spiel. Daran hatten auch defensive Stopps ihren Anteil, nach denen die Löwen schnell umschalteten und sich über einen 11:0-Lauf die Führung holten (14:8, 5. Min.). Das war Löwen-Basketball und die Zuschauenden dankten es mit lautem Applaus. Doch nach einer Oldenburger Auszeit und einem zweifelhaften unsportlichen Foul gefolgt von einem technischen Foul gegen die Löwen drehte sich die Partie wieder. Die Oldenburger fanden mehr ihren Rhythmus und wurden vor allem von außen treffsicherer, während sich in die Braunschweiger Offensive Fehler einschlichen.
Nach zehn Minuten lagen die Löwen mit 19:22 hinten und konnten kurz darauf nach einem Dreipunktespiel von Chip Flanigan auf zwei Zähler verkürzen. Aber bei den Löwen poppten immer mehr Baustellen auf. Zum einen machte sich das Fehlen der verletzten Big Men um Luka Ščuka und Josh Hawley zunehmend bemerkbar – vor allem beim Rebound. Hier entschieden die Gäste die meisten Duelle für sich und griffen sich zahlreiche Defensiv-Rebounds, weil bei den Löwen auch die Trefferquote sank. Nach drei von drei getroffenen Dreiern im ersten Viertel fiel im zweiten Abschnitt bei sieben Versuchen von Downtown kein einziger Wurf durch die Reuse. Zudem ließ die Zweierquote zu wünschen übrig und lag nur bei 33 Prozent. Das war unter anderem das Resultat einer besser werdenden Verteidigung der EWE Baskets, die das Löwen-Spiel langsamer sowie statischer machte und forcierte Würfe zur Folge hatte. Die Oldenburger bauten darüber Selbstvertrauen auf und kamen ins Rollen.
Zur Halbzeit war die Feldtrefferquote der Löwen auf 32 Prozent gesunken. Sie hatten im zweiten Viertel magere zehn Punkte erzielt und es war wenig bis nichts mehr von der guten und mannschaftsdienlichen Offensive aus der Vorwoche beim SYNTAINICS MBC zu sehen. Anders die EWE Baskets, die schon gegen den FC Bayern einen Aufwärtstrend gezeigt hatten und den gegen die Löwen bestätigten. Die Gäste erhöhten ihre Quote auf 53 Prozent und machten 24 Zähler, weshalb das Papazoglou-Team nach 20 Minuten mit 17 Punkten in Rückstand geraten war. Eine Wende gab es nach dem Seitenwechsel nicht, weil die Oldenburger mit neun Zählern in Folge in die zweite Hälfte starteten und die Löwen weiter auf der Suche nach ihrem Rhythmus waren. Nach knapp fünf Minuten standen nur zwei Zähler von Benny Schröder auf dem Scoreboard, während die Oldenburger 16 Punkte erzielt hatten. „Wir haben Stopps erzielt, aber dann den Ball mehrfach direkt an den Gegner verloren, der den Punkt gemacht hat.“ Anstatt also über die defensiven Bemühungen vielleicht ins Spiel zurückzufinden, wurde der Rückstand größer und war auf unaufholbare 31 Zähler angewachsen (31:62).
Ab diesem Moment fielen endlich wieder mehr Würfe, weshalb die Löwen bis zum Ende des dritten Viertels auf 23 Punkte verkürzen konnten. Aber näher heran kamen sie nicht mehr. Dafür waren die Oldenburger viel zu stabil und vor allem dominant bei den Rebounds und ihren Abschlüssen in der Zone. Dort erzielten sie zwölf Punkte mehr als die Löwen und vor allem schnappten sie sich doppelt so viele Offensiv-Rebounds wie das Papazoglou-Team. Dennoch kämpften die Löwen bis zum Schluss, was insbesondere für die Youngster um Benny Schröder, Adrian Worthy und Nikola Tomic galt. Die standen in der Schlussphase zusammen auf dem Parkett, bissen sich nochmal richtig rein und forcierten gegnerische Ballverluste.
Die Trainerstimmen zum Spiel:
Kostas Papazoglou (Basketball Löwen Braunschweig): „Wir haben das Spiel genauso begonnen, wie wir die ganze Woche über trainiert hatten. Wir hatten wirklich gute Trainingseinheiten. Aber wir dürfen uns nichts vormachen. Die Trainingseinheiten waren gut, was Einsatz und Intensität angeht, aber es fehlte ihnen durch die Verletzungen an spielerischer Qualität und das hat sich heute auch im Spiel gezeigt, vor allem auf den großen Positionen. Die Jungs haben sich bemüht, aber als wir ein paar gute Aktionen hatten, haben wir Würfe verfehlt, die wir normalerweise treffen. Das hat schlechte Erinnerungen an die Vergangenheit wachgerufen und die qualitativ sehr gut besetzten Oldenburger haben unsere Schwächen ausgenutzt. Außerdem haben wir Stopps erzielt, aber dann den Ball mehrfach direkt an den Gegner verloren, der den Punkt gemacht hat. Diese kleinen Aktionen hätten helfen können, das Momentum zu ändern, aber es war genau das Gegenteil der Fall. Das hat uns sehr geschadet und damit konnten wir nicht umgehen.“
Lazar Spasic (EWE Baskets Oldenburg): „In den letzten zwei Wochen haben wir damit begonnen, etwas Besonderes aufzubauen. Wir bauen etwas aus der Verteidigung heraus auf, und das haben wir heute gezeigt. Ich habe von Anfang an gesagt, dass die Verteidigung uns das Selbstvertrauen geben muss, das wir für den Angriff brauchen. Ich hoffe, die Spieler haben verstanden, wie wir spielen wollen und mit welcher Herangehensweise wir in jedes Spiel gehen möchten. Wir haben eine hohe Qualität, aber wir müssen das auf dem Spielfeld beweisen. Ich denke, wir haben diesen Sieg heute verdient und hoffe, dass er uns einen Schub gibt und uns Selbstvertrauen für die Zukunft verleiht.“
Basketball Löwen: Worthy (5 Rebounds, 3 Ballgewinne), N’Guessan 10 (5 Rebounds), Schröder 12 (3 Assists, 2 Ballgewinne), Zylka 6, Tomic, Obiesie 8, Njie 10, Hartwich, Laar n.e., Sherfield 14 (3 Assists), Flanigan 8, Edigin n.e..
EWE Baskets Oldenburg: Clemons 12 (5 Assists), Fobbs 17 (6 Rebounds), Hounnou, Tucker 14, Woodard 8, Tischler 19, Kyser 8, Hinrichs 3 (6 Rebounds), Zubcic 9, Stanic 3.
Quelle: PM, 22. Dezember 2025
