Chancenlos in Würzburg
Löwen erzielen in drei Vierteln nur 35 Punkte
Die Basketball Löwen Braunschweig sind am Sonntagnachmittag ohne TJ Crockett Jr. (Adduktorenbeschwerden) beim Tabellenvierten der easyCredit BBL und Champions League-Teilnehmer FIT/One Würzburg Baskets angetreten und haben die punktearme Partie klar mit 53:70 verloren (22:42). Ausschlaggebend für die Niederlage war eine schwache erste Halbzeit, in der die Löwen mit wenig Energie spielten und gegen die defensivstarken Würzburger gehemmt wirkten. Das hatte Einfluss auf die Offensive, in der die meiste Zeit wenig zusammenlief. Die Löwen trafen nur im letzten Viertel über 30 Prozent ihrer Feldwürfe – doch da war das Spiel nach einem zwischenzeitigen 24-Punkte-Rückstand schon längst entschieden. Auf Seiten der Löwen erzielte Ferdinand Zylka die meisten Punkte (14), für Würzburg war Jhivvan Jackson am erfolgreichsten (17).
Am Mittwoch treten die Löwen um 20:00 Uhr zum wichtigen Heimspiel im FIBA Europe Cup gegen das türkische Top-Team Tofas Bursa an. Tickets sind im Onlineshop, über die Hotline unter 040 319 747 69 52 und in der Konzertkasse in den Schloss-Arkaden erhältlich. Aktion: Schüler:innen und Studierende zahlen für eine Eintrittskarte für dieses Spiel in der Kategorie 4 sowie im Fanblock nur 5,- Euro!
Die Löwen kamen zwar nicht schlecht ins Spiel, doch nach dem 8:5 mit fünf Punkten von Luka Ščuka lief kaum noch etwas zusammen. Das Ramírez-Team forcierte einige Ballverluste, spielte in der Offensive aber mutlos und zögerlich gegen die defensiv gut formierten Würzburger. Das hatte Folgen: In den ersten zehn Minuten waren ihre getroffenen Würfe an einer Hand abzählbar – genau genommen fielen nur drei durch die Reuse, dabei hatten sie auch offene Würfe und Korbleger. Und dann kamen noch Probleme in der Eins-gegen-Eins-Verteidigung dazu, was die Würzburger ausnutzten. Das galt vor allem für Mike Davis Jr., der nach sieben Minuten seinen dritten Dreier getroffen hatte (8:16). Insgesamt kassierten die Löwen einen 0:13-Lauf, ehe Tre Mitchell erfolgreich war. Das änderte aber nichts daran, dass er und sein Team bereits mit einem deutlichen Rückstand von 14 Punkten in das zweite Viertel gingen (11:25).
Da war das Spiel zunächst von Fehlern auf beiden Seiten geprägt, weshalb der erste Korb fast drei Minuten auf sich warten ließ. Ferdinand Zylka hatte getroffen und war mit neun erzielten Punkten fast im Alleingang dafür verantwortlich, dass die Löwen auf 22:31 (16. Min.) herankamen. In dieser Phase spielten sie auch mal schneller nach vorne und bewegten den Ball besser. Doch erstickten die Würzburger diesen Aufwärtstrend schnell im Keim und sorgten mit einem 11:0-Lauf wieder für klare Verhältnisse (22:42, 20. Min.). Daran waren die Löwen aber auch stark selbst beteiligt. Sie vergaben Freiwürfe, ließen leichte Fastbreak-Punkte des Gegners zu und produzierten zudem unnötige Ballverluste. Die weiterhin schwache Feldtrefferquote von 25 Prozent tat ihr übriges, zumal die Gastgeber 47 Prozent auf dem Feld einnetzten.
„Ich weiß nicht, was für eine Mannschaft auf unserer Seite in den ersten zwanzig Minuten auf dem Feld stand. Das war nicht das, was wir trainieren und es war auch nicht das Team, das wir sein wollen“, hatte Jesús Ramírez nach dem Spiel gesagt. Aber der Löwen-Headcoach sah in der zweiten Hälfte zumindest ein leichtes Aufbäumen seiner Mannschaft. Die spielte mit mehr Energie, holte sich einige Offensiv-Rebounds und war defensiv präsent. All das resultierte in neun Löwen-Punkten in Folge zum 31:44 (25. Min.). Würzburgs Headcoach Sasa Filipovski hatte bereits zur Auszeit gegriffen und die trug dann langsam Früchte. Während die Löwen sich erneut die Zähne an der Verteidigung des Tabellenvierten ausbissen und kaum zu erfolgreichen Abschlüssen kamen, übernahm auf der anderen Seite Jihvvan Jackson und sorgte dafür, dass der Löwen-Rückstand wieder deutlicher wurde.
Es war ein 4:15-Lauf, der zum 35:59 nach 30 Minuten geführt hatte. Der klare Rückstand ließ wenig Raum für Hoffnungen. Dennoch knieten die Löwen sich im letzten Viertel defensiv wie offensiv noch einmal rein. Sie kamen in diesem Abschnitt erstmals auf eine Trefferquote von über 30 Prozent, zudem hielten sie die Würzburger bei lediglich elf Punkten. „In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft dann das gezeigt, was wir sehen wollen“, sagte Ramírez, dessen Team durch acht Chip Flanigan-Punkte in Folge auf 43:61 verkürzt hatte (35. Min.). Am Ausgang des Spiels änderte das nichts mehr, die Niederlage in der vollen und lauten tectake Arena Würzburg war schon vorher besiegelt.
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Glückwunsch an Würzburg und Coach Filipovski zum Sieg. Ich weiß nicht, was für eine Mannschaft auf unserer Seite in den ersten zwanzig Minuten auf dem Feld stand. Das war nicht das, was wir trainieren und es war auch nicht das Team, das wir sein wollen. Dann lagen wir in einer schwer zu spielenden Würzburger Halle gegen einen starken Gegner mit zwanzig Punkten hinten. Aber es wäre überall in der BBL extrem schwierig gewesen, mit so einer Leistung wie in der ersten Halbzeit mitzuhalten. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft dann das gezeigt, was wir sehen wollen. Das kommt aber nicht von allein. Es braucht alle zusammen, um dieses Niveau an Kampfgeist, Energie und Aufopferungsbereitschaft für die Mannschaft zu erbringen. Diese Mentalität brauchen wir, um zukünftig erfolgreich zu sein. Jetzt haben wir am Mittwoch das Heimspiel gegen Bursa, die ähnlich stark sind wie Würzburg. Da will ich unsere Leistung aus der zweiten Halbzeit von der ersten Sekunde an sehen.“
Sasa Filipovski (FIT/One Würzburg Baskets): „Glückwunsch an meine Spieler zu diesem Sieg. Sie haben sich an unseren Gameplan gehalten und sehr stark verteidigt. Im Angriff hatten wir heute gute und weniger gute Phasen. Wir müssen lernen, uns besser auf die verschiedenen Level in der Champions League und der BBL einzustellen. Außerdem müssen wir unsere Ballbewegung verbessern. Aber wir haben heute gegen eine sehr gute Mannschaft gewonnen. Braunschweig ist auf allen Positionen sehr stark und athletisch, deswegen war es heute ein sehr schweres Spiel und ein großartiger Sieg. Deswegen bin ich sehr stolz auf meine Spieler und meinen Coaching Staff, wir machen gerade einen guten Job.“
Basketball Löwen: Schröder (5 Rebounds), Mitchell 5, Aydinoglu, Šcuka 11, Zylka 14, Velicka 2, Fru (5 Rebounds), Flanigan 10 (3 Assists), Njie 11 (5 Rebounds), Kalu, Schilling (5 Rebounds).
FIT/One Würzburg Baskets: Lewis II 8, Seljaas 12 (7 Rebounds), Kone 5, Davis Jr. 11, Klassen 4 (6 Rebounds), Ugrai 6 (8 Rebounds), Steinbach n.e., Skladanowski 2, Bleck, Philipps 5 (10 Rebounds), Wank, Jackson 17 (3 Assists).
Quelle: PM 10.11.2024