Bayern eine Nummer zu groß
Löwen scheiden im Pokal-Achtelfinale aus
Die Basketball Löwen Braunschweig sind im Achtelfinale des BBL Pokals ausgeschieden. Beim Favoriten FC Bayern München präsentierten sich die Löwen über weite Strecken mutlos sowie nicht physisch genug und mussten sich am Montagabend folglich deutlich mit 64:99 (27:46) geschlagen geben. Schon morgen reist die Mannschaft von Headcoach Kostas Papazoglou Richtung Kosovo weiter, dort trifft sie am Mittwoch im FIBA Europe Cup auf KB Trepca (Tip-Off: 18:30 Uhr).
Die Löwen erwischten einen ermutigenden Start: Nach dem 5:2 ließen sie jedoch zahlreiche Würfe liegen und verloren zunehmend den Spielfluss. Einzelaktionen bestimmten das Geschehen – und Bayern nutzte das konsequent aus. Ein 16:0-Lauf brachte den Gastgebern die erste klare Führung (5:18). Headcoach Kostas Papazoglou nahm eine Auszeit und forderte lautstark mehr Ballbewegung und Teamplay. Auch die Foulbelastung machte den Löwen zu schaffen: Schon im ersten Viertel standen acht Teamfouls zu Buche, dazu kamen acht Punkte der Bayern aus zweiten Chancen. So war es schwer, den Anschluss zu halten – auch wenn Ferdi Zylka mit acht Punkten im ersten Abschnitt für Entlastung sorgte.
Mit einem 14:24-Rückstand ging es ins zweite Viertel. Offensiv blieb das Papazoglou-Team jedoch weiter kalt – vor allem von außen (23 Prozent Dreierquote). Die wenigen erfolgreichen Abschlüsse erfolgten meist in Korbnähe, etwa durch Barra Njies Coast-to-Coast-Aktion zum 20:28 (14.). Doch danach fielen einige offene, sowie ein, zwei erzwungene Würfe nicht. Und anders als vor dem Spiel gefordert, nämlich mutig aufzutreten und an die kämpferische Leistung gegen Anwil anzuknüpfen, wirkten die Aktionen der Löwen nicht entschlossen, sondern zögerlich. Das sah auch der Löwen-Headcoach so. „Wir sind mental nicht bereit und sehen ängstlich aus“, sagte Kostas Papazoglou im Interview der Halbzeitpause, in die sein Team mit 27:46 ging.
Und das zeigte erstmal keine positive Reaktion. Stattdessen setzten sich die Bayern um Justus Hollatz (21 Punkte) nach dem Seitenwechsel endgültig ab: Nach dem 29:46 durch David N’Guessan blieben die Löwen vier Minuten ohne Korberfolg – München nutzte das zu einem 18:0-Lauf und entschied das Spiel damit frühzeitig (29:64, 25. Min.). Positiv war, dass die Löwen sich nicht aufgaben: Nach einer weiteren Auszeit lief der Ball besser, die Verteidigung war wacher und ein 16:5-Lauf sorgte zumindest für ein Zwischenhoch. Doch auch das dritte Viertel ging klar an die Bayern (18:28).
Im Schlussabschnitt verkürzten die Löwen angeführt von Topscorer Ferdi Zylka (insgesamt 18 Punkte) zwischenzeitlich auf 25 Zähler, aber das Endergebnis blieb sehr deutlich. „Wir haben Münchens Physis nicht gematcht, es war viel zu einfach für sie“, bilanzierte Zylka nach dem Spiel. Die Löwen – bei denen Joshi Obiesie überhaupt nicht ins Spiel fand und das Duo Barra Njie und Grant Sherfield zusammen nur fünf von 22 Würfen versenkte – trafen insgesamt deutlich schlechter als ihr Gegner und verloren auch das Rebound-Duell klar mit 26 zu 43. Ein Grund dafür war, dass sie gegen eine physisch spielende Bayern-Mannschaft über weite Strecken Intensität und Entschlossenheit vermissen ließen – gegen ein Top-Team wie München zu wenig.
Die Trainerstimmen zum Spiel
Kostas Papazoglou (Basketball Löwen Braunschweig): „Wir hatten einige Tage Zeit, um uns auf dieses Spiel vorzubereiten. Wir hatten die Chance, gegen ein Euroleague-Team anzutreten und wollten dabei unser Bestes zu geben. Letztendlich waren wir aber nicht bereit für die physische Spielweise der Münchner. Ich fand es gut, dass Bayern gegen uns mit hoher Intensität gespielt hat. Man konnte erkennen, dass es auch für sie ein wichtiges Spiel war. Aber wir haben leider nicht das getan, was wir uns vorgenommen haben und hätten tun müssen. Wir müssen auf jeden Fall unsere Intensität und unsere körperliche Präsenz steigern, denn so werden wir in der BBL nicht viele Spiele gewinnen können.“
Gordon Herbert (FC Bayern München): „Mir hat gefallen, wie wir verteidigt haben. In der Offense brauchen wir sicher immer noch mehr Ballbewegung. Es war viel Druck auf uns, ein K.o.-Spiel zuhause, aber die Jungs haben es wirklich gut gemacht.“
Basketball Löwen: Worthy 3 (3 Assists), N’Guessan 9 (5 Rebounds), Schröder 7, Ščuka 8, Zylka 18, Obiesie, Holloway, Njie 5, Hartwich 4, Laar, Sherfield 6 (6 Assists), Flanigan 2 (5 Rebounds).
FC Bayern München: da Silva 8, Rathan-Mayes 4, Giffey 8, Kratzer 4 (9 Rebounds), Jessup 7, Lucic 2 (8 Rebounds, 5 Assists), Obst 11, Hollatz 21, Mike 15 (5 Rebounds), Sermpezis 5, Gabriel 2, Baldwin 12 (3 Assists).
Quelle: PM 20.10.2025