Kiss the Cup - die mobile Café Bar
Die mobile Leichtigkeit des Seins
Wer in den letzten Wochen die langsam heller werdenden Tage im Prinzenpark genossen hat, hat es vielleicht schon entdeckt: das kleine Café-Mobil „Kiss the cup“. „Endlich, genau so etwas hat hier gefehlt!“ mag sich manche/r ein Kaffee-Liebhaber/in gedacht haben.
Auch ich bin dankbar, als ich zum ersten Mal, mit durchgefrorenen Händen nach zwei Stunden Spielplatz das hübsche Café-Mobil entdecke. Mich interessiert nicht nur, wie der Kaffee schmeckt, sondern auch wer hinter dieser sympathischen Geschäftsidee steckt. Da es nicht wirklich einen Tresen an der offenen Theke gibt, kommt man schnell mit der blonden Kaffeemeisterin in Kontakt. Ein freundliches Lächeln, eine ruhige, besonne Art und ein ziemlich dicker Wollpullover fallen mir auf. Sicherlich nicht ohne im Februar stundenlang draußen zu arbeiten.
Über Freiheit und die Liebe zum Kaffee
Anja Dreischmeier erzählt mir, während sie trotz frostiger Temperaturen den organic, fairtrade Kaffee einer Berliner Rösterei mit einer gekonnten Bewegung durch die silber-polierte Espressomaschine presst und mit perfekt geschäumter Bio-Milch aufgießt, dass es ihr kaum etwas ausmacht, draußen zu arbeiten. Schon ihr ganzes Leben haben es ihr die schwarzen Bohnen angetan. Die Idee der Schauspielerin und Sprecherin sowie Mutter einer Tochter von ihrem eigenen Café war eigentlich eine sehr spontane, die plötzlich immer konkreter wurde - und durch die Flexibilität einer mobilen Cafébar mit Kind und Theater gut zu kombinieren. „Ich habe mit meinem Kind auch unzählige Stunden auf Spielplätzen verbracht und in Berlin war Kaffee immer in greifbarer Nähe, daher lag der Gedanke so nahe, dem Bedarf an diesem Standort gerecht zu werden.“ Genau das gelingt ihr, seit Mai letzten Jahres mit ihrem stylishen Mini-Café auf Rädern. Ein mobiles Café, das sie aufschlagen kann, wann und wo sie möchte. Ein paar Restriktionen gibt es natürlich. Nach einer Genehmigung der Stadt, darf sie sich außerhalb des Rings aussuchen, wo sie steht.
Klein, fein und alles drin
„Es ist schön so unabhängig zu sein und viele Leute zu treffen“, meint sie zu mir, nachdem sie ein kleines Kind liebevoll mit einem Spezialkakao versorg hat. Obwohl es klein ist, habe ich alles da. Gute Zutaten und Qualität sind mir besonders wichtig. Auch Müll versucht sie mit Togo-Bechern aus recyceltem Papier und Deckeln aus kompostierbarem Kunststoff einzudämmen. Auch im Angebot steht ihr kleines, feines Café den großen, standorttreuen in nichts nach: koffeinfrei, mit, Kakao, mit viel Milch oder ohne. Dazu gibt's eine leckere Auswahl an selbstgebackenen Keksen und Kuchen in hübschen Vintage-Gläsern. Insgesamt wirken das Retro-Design mit den zwei aufklappbaren Flügeltüren und die kleine Holz Bar mit immer frischen Blumen und einer Auswahl an verschiedenen Zuckern sehr einladend. Angenommen wird es super. „Das hier scheint ein super Standort zu sein“ lacht sie. Auch der Eismann hat hier am Park Rand in zweifacher Ausführung schlangenweise Kundschaft, sobald die ersten wärmeren Tage kommen.
Da kommen schon die nächsten Kunden heran. Wirklich gut der Kaffee. Ich überlege, ob er nur so gut schmeckt, weil ich so durchgefroren und hungrig bin, oder weil er wirklich gut ist. Als ich ein paar Tage später wieder komme, hoffe ich, bevor ich ums Eck gebogen bin, dass sie wieder da ist. Ich habe Glück! Sogleich begrüße ich Sie und bestelle mir einen Kaffee, einen Kakao und zwei Kekse. Wieder genauso lecker und diesmal war ich noch nicht durchgefroren!
Nicht immer, aber immer öfter
Wenn die „Kiss the Cup“ Cafébar auf keiner Veranstaltung oder Ähnlichem für frische Kaffeespezialitäten vor Ort sorgt, ist sie zuverlässig am Wochenende am Prinzenpark anzutreffen. Unter der Woche kommt Anjas flexibles Konzept zum Tragen - dann muss man eben Glück haben Sie und ihre Kaffeebar dort anzutreffen.
Ein Beitrag von Kathrin Rieck für BS-Live!