Café Lüttes - frischer Wind am Wollmarkt
Freudestrahlend berichtet die blonde 26-jährige Gastronomin, dass sie immer von ihrem eigenen Café geträumt hat. Dass dieser Wunsch so schnell in Erfüllung ging, das war wirklich alles ein glücklicher Zufall - oder Schicksal. Zuvor hat Kay knappe zwei Jahre in der Zea Bar mitgearbeitet. Als der Vorbesitzer des Cafés Schaumschläger einen Nachfolger suchte, war die Idee sofort geboren.
„Ich wollte einen Ort erschaffen, der eine Mischung aus gemütlichem Wohnzimmer und stylishem Großstadtflair bietet“. Das Interieur aus Vintage- Gegenständen und modernen Elementen spiegelt das Konzept mühelos wieder. Trotzdem es nagelneu ist, wirkt alles vertraut, heimelig und eingespielt. Als gäbe es dies schon ein paar Jahre. Jede Menge Pflanzen, Kerzen und gemütliche Sessel werden dem Wohnzimmer-Charakter gerecht. Da war der Name schnell gefunden: „Lüttes“ – eben das „kleine Wohnzimmer“. In Erinnerung an alte Zeiten mit einem plattdeutschen Wort.
Regional, saisonal und Frühstück den ganzen Tag
"Unsere Kernkompetenzen sind regionale, saisonale Speisen, sorgsam ausgewählte Lieferanten und Frühstück den ganzen Tag“ erklärt mir Kay, während mehrere Gäste den Weg auf das gemütliche Podest links vom Eingang finden. „Das habe ich in Cafés in Hamburg, Berlin und Co. immer geliebt, wenn man von morgens bis abends Frühstücken kann. Das wollte ich unbedingt als Teil des Ladens haben“. Es ist nicht alles bio – aber sorgsam ausgesucht. „Ich kenne jeden Lieferanten“ strahlt die Kaffeemeisterin, die ihren Barista Master an der Berlin School of Coffee absolviert hat. „Es ist mir besonders wichtig: zu wissen, wo Milch, Kaffee und Gemüse herkommen.“ Auch im Angebot enthalten sind vegane und glutenfreie Alternativen.
Die Karte ist klein und fein. Warme Speisen wie Quiche, Suppen und Salate wechseln mit der Jahreszeit. „Grünen Salat gibt es eben nur im Sommer, wenn ihn unsere Lieferanten anbieten. Aktuell gibt es Quiches, Suppen oder Wurzelgemüse“. Dazu eine Auswahl an selbstgebackenem Kuchen.
Braunschweigs erstes „RECUP-Café“
Gibt es auch Kaffee zum Mitnehmen? Ja, aber ausschließlich in den RECUP-Bechern. „Wir sind das erste Café in Braunschweig, das konsequent das RECUP-System einführt. Das heißt, es gibt Pfand auf die wieder verwendbaren Togo-Becher. Man kann natürlich auch seinen eigenen Becher mitnehmen und befüllen lassen.
Raum für Muße, Kunst und Kultur
Als ich meinen Blick über die noch weißen Wände schweifen lasse, erzählt Kay, dass diese Ausstellungsfläche für lokale Künstler werden sollen. „Unser Plan ist, dass jeder der möchte, seine Bilder und Werke für drei Monate ausstellen kann. Das ist natürlich Zukunftsmusik, aber wir würden auch gerne Künstler und Autoren für Lesungen und kleine Konzerte einladen. Uns schwebt ein neues kleines Kulturzentrum vor“.
Als Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen und das Café erhellen, gerät die frischgebackene Café-Besitzern in Vorfreude auf die Sommer-Saison ins Schwärmen. „Mindestens zwei große Schirme mit vielen Sitzplätzen sind geplant! Dieser Platz ist so schön, wir wünschen uns, dass es ein lebendiger Ort und neuer Treffpunkt der Braunschweiger und aller Stadtbesucher wird!“
Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 09. März statt. Dazu wird es am Nachmittag die erste Vernissage mit anschließenden Häppchen und Getränken geben.
Ein Beitrag von Kathrin Rieck für BS-Live!