Hitze und Stadtgrün
Spagat zwischen Einsatz und Schutz von Mitarbeitern
Die zunehmenden Extremwetter-Wellen mit starker Hitze in den vergangenen Jahren stellen auch die Stadt Wolfenbüttel vor neue Herausforderungen, insbesondere in der Pflege und dem Erhalt unseres wertvollen Stadtgrüns. Um die Auswirkungen der Hitze zu mildern, spielt nicht nur das Stadtgrün eine zentrale Rolle, sondern auch der Schutz der Mitarbeiter, die dafür sorgen, dass die Grünflächen gut gepflegt bleiben. In diesem Zusammenhang wurden von der Stadtverwaltung verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Bedürfnissen der Pflanzen und der Menschen gerecht zu werden.
Stadtgrün als Lebensraum und Klimaregulator
In einer Stadt wie Wolfenbüttel, in der Grünflächen eine wichtige Rolle im städtischen Klima spielen, bieten Bäume und Sträucher durch Schatten und Verdunstung eine wertvolle Kühlung. Diese Flächen sind in den heißen Sommermonaten besonders wichtig, um die städtische Wärmeinsel zu reduzieren und den Temperaturanstieg in den bewohnten Gebieten abzumildern. Doch die Pflanzen benötigen gerade während intensiver Hitzewellen eine regelmäßige und gezielte Bewässerung, um ihre vitalen Funktionen aufrechtzuerhalten.
Für eine effiziente Bewässerung in den heißen Sommermonaten wurden in diesem Jahr konkrete Maßnahmen zur Bewässerung der Grünflächen umgesetzt. Die Stadt Wolfenbüttel verzichtet weitestgehend auf den Einsatz von Trinkwasser zur Bewässerung. Stattdessen kommen möglichst alternative Wasserquellen zum Einsatz, um die Ressource Trinkwasser zu schonen und nachhaltig zu wirtschaften.
Verzicht auf das Wässern allgemeiner Rasenflächen
Um den Wasserverbrauch weiter zu reduzieren, wird auf die Bewässerung allgemeiner öffentlicher Rasenflächen – mit Ausnahme von Sportflächen – verzichtet. Diese Rasenflächen erholen sich in der Regel nach Regenfällen schnell und müssen nicht dauerhaft grün gehalten werden. Die Einsatzzeiten für die Bewässerung wurden bewusst auf die frühen Morgen- und späten Abendstunden gelegt. So wird eine unnötige Verdunstung vermieden - und das Risiko, dass Pflanzen bei direkter Sonneneinstrahlung „verbrennen“. Gleichzeitig werden so auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor der Belastung durch extreme Hitze geschützt.
Denn neben der Pflanzenpflege stehen vor allem die Mitarbeiter, die in den heißen Monaten draußen arbeiten, im Mittelpunkt. Die städtischen Gärtner, Landschaftspfleger und andere Mitarbeiter sind täglich den hohen Temperaturen ausgesetzt, was ihre Gesundheit gefährden kann. Daher wurden auch in diesem Bereich diverse Schutzmaßnahmen ergriffen.
Verlegung der Arbeitszeiten: Um die Belastung durch die hohen Temperaturen zu minimieren, wurden die Arbeitszeiten der betroffenen Mitarbeiter in die frühen Morgenstunden verlegt. Besonders das Gießen der Flächen erfolgt jetzt vorrangig in den kühleren Morgenstunden, wenn der Wasserbedarf der Pflanzen noch höher und die Temperaturen niedriger sind.
Kühlkleidung im Testeinsatz: Zum Schutz der Mitarbeiter wurde in diesem Jahr auch Kühlkleidung angeschafft. Diese wird derzeit in einem Testlauf verwendet, um zu prüfen, wie sie zur Verbesserung des Arbeitsumfelds beiträgt und die Belastung bei der Arbeit im Freien reduziert.
Mobile Beschattung für Arbeiten im Freien: Für Arbeiten auf Freiflächen wurden mobile Beschattungslösungen eingeführt, um unseren Mitarbeitern zumindest während der intensivsten Arbeitsphasen einen Schattenplatz zu bieten. Diese mobilen Schattenspender können bei Bedarf flexibel an den Arbeitsstellen eingesetzt werden.
Bitte um Verständnis
In dieser heißen Jahreszeit kommt es bei der Pflege und Bewässerung der Stadtgrünflächen leider nicht immer zu den gewohnten Zeiten und es kann zu kurzfristigen Störungen kommen. Alle Mitbürgerinnen und Mitbürger werden um Verständnis für diese Maßnahmen, die notwendig sind, gebeten, um sowohl das Wohl der Pflanzen als auch den Schutz der Mitarbeiter zu gewährleisten. Die Verwaltung ist sich bewusst, dass solche Anpassungen zu kurzfristigen Unannehmlichkeiten führen können, aber sie sind unerlässlich, um den Herausforderungen des Klimawandels in der Stadt zu begegnen. Nur durch diese Maßnahmen kann sichergestellt werden, dass Wolfenbüttel auch weiterhin als grüne, lebenswerte Stadt erhalten bleibt.
Quelle: PM 13.08.2005