Grundsteinlegung für GiS-Entlastungsbau II
Klares Bekenntnis für Bildungsstadt Wolfenbüttel
„Es ist ein besonderer Moment für unsere Stadt, für die Bildung und für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen“, mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Ivica Lukanic am Dienstag, 16. September 2025, zur Grundsteinlegung für den GiS-Entlastungsbau II. Das Fundament ist zwar schon gegossen, der Platz für den „Grundstein“ samt Zeitkapsel wurde aber natürlich freigehalten.
„Mit dem heutigen Tag setzen wir einen weiteren Meilenstein: Nach dem Spatenstich markiert diese Grundsteinlegung nun sichtbar den Fortschritt eines bedeutenden Bauprojektes für Wolfenbüttel“, sagt Lukanic. Der Entlastungsbau II sei ein Investitionsprojekt mit Weitblick. 15,3 Millionen Euro fließen laut Beschluss in die Umsetzung, davon 1,22 Millionen Euro Fördermittel von der KfW. Die Fertigstellung ist aktuell für das Frühjahr 2027 geplant. „In Zeiten knapper Kassen ist das keine Selbstverständlichkeit, sondern ein klares Bekenntnis zur Bildungsstadt Wolfenbüttel“, betont der Bürgermeister, „Was wir heute in den Grundstein legen, ist mehr als nur Beton und Stahl: Es ist ein Symbol für das, was uns als Stadtgesellschaft wichtig ist. Wir investieren in Bildung, in Zukunftsfähigkeit, und in die junge Generation, die morgen Verantwortung trägt.“
Lukanic dankte zum einen der Schule, die seit Monaten mit Baulärm und Einschränkungen umgehen müssen, den Fachplanern, insbesondere dem Büro Struhk Architektur, das die Bauleitung übernommen hat, den Verantwortlichen für Denkmalschutz und Archäologie, die diese besondere Baustelle mit Fingerspitzengefühl begleiten sowie der Abteilung Hochbau der Stadt, namentlich Bonny Germer, für die Projektleitung mit hoher Kompetenz und Umsicht.
Das Gebäude schließt orthogonal an den Bestandsbau GIS I - das sogenannte „Spiegelschloss“ – an, wie Architekt Bernd Paliga-Könneke, Geschäftsführender Gesellschafter von Struhk Architektur, erklärte. Die geradlinige Grundriss-Struktur wird durch ein Wechselspiel aus Unterrichtsräumen, Sammlungs- und Foyer-Bereichen, einem lichtinszenierten dreigeschossigen Luftraum im Atrium mit Glasdach aufgebrochen. Raumweitende Wandstrukturen, die an die Unterrichtsräume zum Flur hin anschließen, bieten durch Schrankmodule, Sitznischen, Waschbecken und zusätzlichen Lichteinfall, flexible Optionen und aufgewertete Bewegungszonen. Die Ausgrabungen der historischen Mauerreste werden im Erdgeschoss-Foyer im Bereich des offenen Treppenhauses integriert und mit Sichtachse auf die Kasematte auch vertikal inszeniert.
Der Baukörper gliedert sich horizontal in zwei Bereiche. Das Sockelgeschoss wird in der Fassade durch eine Holzlamellenstruktur und einer Holz-Aluminium-Pfosten-Riegel-Fassade betont. Die beiden oberen Geschosse des Gebäudes werden mit einer vorgehängten Vorhang-Ziegelfassade in Analogie zum Bestand und als Interpretation des Klinkermauerwerkes GIS I bekleidet.
Der Schulneubau ist als Stahlbeton-Skelettbau mit Holzhybrid-Decken und einer massiven Kernzone geplant. Die Außenwände bestehen aus einer nichttragenden Holztafelbauweise. Aufgrund des schwierigen Baugrunds und der archäologischen Befunde wurde eine Pfahlgründung mit Pfahlkopfbalken und darüber spannender Bodenplatte umgesetzt.
Der Energiestandard in Kombination mit der DGNB-Zertifizierung garantiert ein energieoptimiertes, nachhaltiges, zukunftsweisendes und ökonomisch optimiertes Gebäude, das gleichzeitig dem Wohlbefinden der Nutzer dient und zudem architektonische sowie funktionale Ziele definiert.
Bauausschussvorsitzender Gerhard Kanter erinnerte an die Genese des Projektes. Bereits in der vorherigen Ratsperiode 2021 gab es den Beschluss an die Verwaltung, mit den Arbeiten für die Umsetzung der Erweiterung des vorhandenen GIS-Entlassungsbaus zu beginnen. Im März 2023 habe der Rat nach dem Vorentwurf das Budget freigegeben. „Das war eine kluge Investition für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen“, so Kanter, „was bedeutet diese Grundsteinlegung? Sie steht symbolisch für den ersten Stein, für den Beginn eines Bauvorhabens. Man schafft die Basis dafür, dass etwas Neues entsteht. Sie zeigt Kraft. Sie ist nicht nur Symbol für Kontinuität, sondern auch für Hoffnung und den Weg in die Zukunft. Wir wollen mit dem neuen Anbau das Gymnasium im Schloss stärken. Es ist eine Investition in die Zukunft, die den Schülern und Schülerinnen beste Rahmenbedingungen für das Lernen geben soll.“
Auch Schulleiter Oliver Behn dankte der Stadt für die Bereitschaft in das Gymnasium im Schloss zu investieren. „Bildung ist natürlich keine Selbstverständlichkeit und auch kein Selbstläufer. Umso mehr schätzen wir auch vom Gymnasium Schloss, dass die Stadt das auf sich genommen hat und diese Arbeiten hier durchführt, zumal ja auch wirtschaftliche Schwierigkeiten schon abzusehen gewesen sind. Und trotzdem hat die Stadt immer wieder bewiesen, dass sie eine Bildungsstadt ist und Geld investiert, um die Zukunft der Schülerinnen und Schüler gerne zu investieren. Also vielen Dank an die Stadt dafür!“
Video: https://youtube.com/shorts/wOlxq-5jLfQ
Quelle: PM 18.09.2025