Blütenparadies auf vier Quadratmetern
Da blüht uns was
In der frisch renovierten Fußgängerzone ist Leben eingezogen – und zwar in Form von rund 600 Stauden, die in den vergangenen Wochen ihren Platz in mobilen Pflanzkübeln gefunden haben. Zusammen mit ausgewählten Sträuchern und Bäumen als Solitärpflanzen verleihen sie der Umgebung nicht nur ein lebendigeres Gesicht, sondern setzen auch ein deutliches Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Artenvielfalt.
Bei der Auswahl der Pflanzen wurde besonders darauf geachtet, dass diese extremen Wetterbedingungen wie langen Trockenphasen standhalten, gleichzeitig aber auch optisch ansprechend und insektenfreundlich sind. Für das kommende Frühjahr werden im Herbst ebenfalls diverse Frühjahrsblüher wie Traubenhyazinthe (Muscari botryoides) oder Osterglocken (Narcissus poeticus) in die Kübel Einzug erhalten, um auch früh ein Nahrungsangebot zur Verfügung zu stellen. Besonders überraschend war, dass nur wenige Tage nach der Bepflanzung die ersten tierischen Besucher sich sehen liesen – eine Hummel wurde bereits auf der neuen Bepflanzung gesichtet. Ein kleiner, aber wichtiger Beweis: Das neue Pflanzkonzept wirkt.
Das Pflanzenensemble punktet mit Vielfalt – sowohl in der Farbgestaltung als auch durch unterschiedliche Blühzeiten. So ist zu jeder Jahreszeit etwas Neues zu entdecken. Klassische Stauden wie Frauenmantel (Alchemilla mollis), Katzenminze (Nepeta x faassenii), Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) oder Berg-Aster (Aster amellus) machen die Kübel zu kleinen, wandelbaren Blütenparadiesen auf jeweils nur vier Quadratmetern Fläche.
Auch das Thema Vandalismus wurde bedacht: Die robusten Pflanzen sind widerstandsfähig genug, um kleinere Schäden zu überstehen – selbst, wenn diese, wie im jüngsten Fall, durch einen tierischen „Täter“ verursacht werden. Ein Waschbär wurde beim nächtlichen Besuch eines Kübels gesichtet – zum Glück ohne größere Schäden.
Warum dieser Wandel?
In den vergangenen Jahren wurde die traditionelle Wechselbepflanzung der Innenstadt bis zu vier Mal jährlich durchgeführt. Dies ging nicht nur mit hohem Arbeits- und Kostenaufwand einher, sondern auch mit einem enormen Verbrauch an Ressourcen wie Wasser und Torf. Die neuen Pflanzkübel wurden daher bereits mit einem torfreduzierten Substrat (60 Prozent weniger Torf) befüllt – ein erster, aber wichtiger Schritt in Richtung zukunftsfähige Stadtbegrünung.
Ziel ist es, nachhaltige Staudenflächen dauerhaft in das Stadtbild zu integrieren und so einen wichtigen Beitrag für Umwelt, Klima und die Lebensqualität in der Stadt zu leisten.
Quelle: PM 28.05.2025