„Wir zeigen Herz“ - ein Herzensprojekt der BLSK
Wie ein Herzensprojekt seit fast zwei Jahren Wirkung entfaltet
„Wir zeigen Herz“: Wie ein Herzensprojekt der BLSK seit fast zwei Jahren Wirkung entfaltet
Aus Engagement wurde Struktur, aus Ideen echte Unterstützung: Mit der Gründung von Wir zeigen Herz e.V. im Juli 2023 haben Mitarbeitende der BLSK einen Verein geschaffen, der soziales Miteinander in die Tat umsetzt. Vorstandsvorsitzende Regine Gaul zieht fast zwei Jahre später ein klares Fazit – und spricht über kleine Gesten mit großer Wirkung.
„Schon seit vielen Jahren engagieren wir uns bei der BLSK für wichtige gesellschaftliche Themen. Aber sobald es ums Spendensammeln ging, stand immer die Frage im Raum: Wohin eigentlich mit dem Geld?“, erinnert sich Regine Gaul, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins „Wir zeigen Herz“. „Gutes zu tun reicht oft nicht – manchmal braucht es auch ein paar Euro, damit aus einer Idee wirklich ein Projekt werden kann.“
So entstand 2023 die Idee, einen eigenen Förderverein zu gründen – unabhängig von der Braunschweigischen Landessparkasse und der NordLB, aber eng verbunden mit der Mitarbeiterschaft. Dabei versteht sich der Verein als Ergänzung zu dem bestehenden Einsatz von Braunschweigischer Landessparkasse (BLSK), Braunschweigischer Sparkassenstiftung (BSS) sowie den Löwen+ Fonds. Fast zwei Jahre später zieht der Vereinsvorstand um Regine Gaul (Vorstandsvorsitzende), Marion Thomsen (2. Vorsitzende) und Nils König (Schatzmeister) eine klare Bilanz: Das Engagement ist zu einem festen Bestandteil des sozialen Miteinanders im Unternehmen geworden – getragen von viel Herzblut und Eigeninitiative und mit erfolgreicher Unterstützung von zahlreichen Initiativen, Vereinen und Personen, die auf Unterstützung dringend angewiesen sind.
Von Mitarbeitenden getragen – von der Arbeitgeberin unterstützt
Der gemeinnützig anerkannte Verein ist rechtlich unabhängig, alle Mitglieder sind aktive oder ehemalige Beschäftigte der BLSK und NordLB. Besonders wertvoll: die Unterstützung durch die Arbeitgeberin – etwa durch die Nutzung interner Plattformen zur Kommunikation und Organisation. Auch einige Vorstandsmitglieder der NORD/LB und BLSK gehören dem Verein an und nehmen regelmäßig an den Versammlungen teil. „Diese Rückendeckung ist nicht selbstverständlich und wirklich etwas Besonderes“, so Gaul.
Seit fast vier Jahrzehnten ist Regine Gaul bei der BLSK tätig, ehrenamtlich engagiert sie sich seit Langem. Der Impuls kam aus dem privaten Umfeld: „Als mein Vater wegen einer Herzkrankheit im Krankenhaus lag, entdeckte ich dort eine Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung e.V. Ich konnte ihm zwar nicht persönlich helfen – aber ich wollte präventiv etwas tun.“ Seit 2018 ist sie gemeinsam mit ihrem Mann ehrenamtlich in Braunschweig und Umgebung aktiv. Als sie gefragt wurde, ob sie auch im neuen Förderverein mitwirken wolle, musste sie nicht lange überlegen: „Ich organisiere gerne und bin dem Unternehmen sehr verbunden – also habe ich mich zur Wahl gestellt und wurde gewählt.“
Engagement mit Wirkung
Seit Juli 2023 sammelt der Verein im Kollegenkreis Spenden – unter anderem für Jugend- und Altenhilfe, Natur-, Kunst- und Kulturprojekte mit dem Zweck der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke. Die Aktionen entstehen oft direkt aus der Belegschaft: So konnten zu Weihnachten Schokoladentafeln gegen eine Spende von 3,50 € von Mitarbeitenden für Mitarbeitende als Dank für die gute Zusammenarbeit verschenkt werden. Im Frühjahr werden gebrauchte Schulranzen gesammelt und an bedürftige Kinder übergeben und im Herbst wird regelmäßig gut erhaltene Kleidung aus dem Kreis der Mitarbeitenden gespendet. Der Weihnachts-Wünschebaum im Foyer des Hochhauses auf der Okerinsel ist längst Tradition, damit Mitarbeitende konkrete Wünsche von Jugendlichen erfüllen können. „Solche Aktionen kommen richtig gut an – auch über Braunschweig hinaus bis nach Hannover. Und natürlich wirkt sich das auch auf das Miteinander und das Arbeitsklima aus, wenn wir deutlich Haltung zeigen und Gutes tun“, erklärt Regine Gaul.
"Weniger ist manchmal mehr“
Aktuell ruft der Verein wieder zur Projektbewerbung auf. Mitglieder können Vorschläge einreichen – für Vereine, Initiativen oder Einzelpersonen, die gezielt Unterstützung brauchen. Die Auswahl trifft die Mitgliederversammlung gemeinsam. „Gerade diese kleinen, persönlichen Geschichten machen uns aus“, sagt Gaul. „Zum Beispiel konnten wir einem geflüchteten Ukrainer ein neues Akkordeon ermöglichen, nachdem er sein Instrument auf der Flucht verloren hatte. Jetzt kann er hier wieder unterrichten.“
Die Mittel des Vereins sind begrenzt – und gerade deshalb zählt jedes Projekt: „Wir wollen möglichst gezielt helfen – dort, wo es wirklich notwendig ist. Deshalb heißt es für uns oft: Weniger ist manchmal mehr.“
„Wir zeigen Herz“ freut sich über weitere Mitglieder aus dem Kollegenkreis, die Beitrittserklärung sowie Satzung kann via info@wirzeigenherz.de angefragt bzw. der Homepage www.wirzeigenherz.de entnommen werden. Spenden werden über folgende Kontoverbindung entgegengenommen: Wir zeigen Herz e. V., IBAN DE93 2505 0000 0202 0464 13. Die Anschrift des Vereins lautet Wir zeigen Herz e. V., 7519/7519, Friedrich-Wilhelm-Platz, 38100 Braunschweig
Interview mit Regine Gaul, Vorstandsvorsitzende von Wir zeigen Herz e.V.
Wie das Herzensprojekt der BLSK seit fast zwei Jahren Wirkung entfaltet
Aus Engagement wurde Struktur, aus Ideen echte Unterstützung: Mit der Gründung von Wir zeigen Herz e.V. im Juli 2023 haben Mitarbeitende der NORD/LB und BLSK einen Verein geschaffen, der soziales Miteinander in die Tat umsetzt. Regine Gaul zieht fast zwei Jahre später ein klares Fazit – und spricht über ihren Einsatz als Vorstandsvorsitzende.
Liebe Regine, seit knapp zwei Jahren bist du jetzt Vorstandsvorsitzende des Vereins „Wir zeigen Herz“. Wie kam es, dass du im Vorstand landetest – und sogar als Vorsitzende? War das deine Idee oder wurdest du gefragt?
Beides. Ich organisiere gerne, das liegt mir. Gleichzeitig wurde ich direkt angesprochen – auch von unserer 2. Vorsitzenden Marion Thomsen. Marion fragte mich, ob ich Lust hätte, mitzumachen. Durch mein ehrenamtliches Engagement bei der Deutschen Herzstiftung e.V. weiß ich, wie viel Zeit und Herzblut ein solches Amt kostet. Nach fast 40 Jahren im Unternehmen fühlte ich mich verbunden und stellte mich zur Wahl – und wurde gewählt.
Fast 40 Jahre im Unternehmen – eine beeindruckende Zeit! Magst du kurz von deinem Werdegang erzählen? Wie bist du an den Punkt gekommen, an dem du heute stehst?
1987 begann ich meine Ausbildung zur Bankkauffrau und war danach anderthalb Jahre im Filialbereich. Anschließend wechselte ich in die interne Projektarbeit und später in den Organisationsbereich, wo ich fast 20 Jahre tätig war. 2010 bewarb ich mich auf meine jetzige Stelle, um die Schnittstelle zwischen BLSK und NordLB zu bilden. Genau diese Aufgabe übe ich bis heute aus.
Gab es für dich persönlich einen Moment, in dem du entschieden hast: „Jetzt will ich mich engagieren“?
Ja, unabhängig von „Wir zeigen Herz“. Mein Vater war lange herzkrank. Als ich ihn in der Zeit im Krankenhaus besuchte, las ich eine Zeitung der Deutschen Herzstiftung, in der „Beauftragte“ gesucht wurden. In dieser Phase habe ich viel über mein eigenes Engagement nachgedacht. Ich konnte zwar meinem Vater bei der Krankheit nicht helfen – dafür waren andere zuständig – aber ich wollte zumindest für andere Menschen etwas tun. Ich bewarb mich für Braunschweig und seit 2018 engagieren mein Mann und ich uns ehrenamtlich für Braunschweig und die Umgebung.
Du sagst, du organisierst gerne. Spiegelt sich das auch in deiner Arbeit als Vorstandsvorsitzende wider?
Im Vorstand teilen wir die Rollen: Marion kümmert sich um die Kommunikation, Nils König, unser Steuerberater und Jurist, um die Finanzen, und ich übernehme die organisatorischen Abläufe. Da wir alle ehrenamtlich tätig sind und das neben dem Hauptberuf leisten, ist die klare Aufgabenverteilung entscheidend – und bisher funktioniert sie reibungslos.
Welche Herausforderungen begegnen dir in der täglichen Vereinsarbeit? Gibt es oft Hürden?
Weniger als man denkt – zum Teil, weil wir uns selbst begrenzen. Mehr Werbung würde uns sicher eine Flut von Anfragen bescheren. Schon jetzt hören wir: „Wir haben von eurem Verein gehört und hätten eine Idee.“ Wir entscheiden bewusst, weil uns die Exklusivität für die Mitarbeitenden von NordLB und BLSK am Herzen liegt. Vorschläge für Förderprojekte sollen gerne aus der Belegschaft kommen.
Die Initiative zu eurem Verein entstand ursprünglich aus dem Kreis der Mitarbeitenden. Was war letztlich der entscheidende Moment für die Gründung des Vereins?
Nach rund fünf Jahren engagierter Initiativen wurde uns bewusst, dass ohne die nötigen finanziellen Mittel vieles nicht weiterverfolgt werden konnte. Es ist großartig, sich zu engagieren, aber ohne finanzielle Unterstützung gelingt wenig. So entstand – noch bevor ich dazukam – die Idee, einen Förderverein zu gründen, der unabhängig von der BLSK und der NordLB agiert. Aus diesem Grund verzichteten wir auf große Logos und offizielle Farben und orientierten uns dezent an Blau und Rot, um die Verbindung zu wahren. Anfangs ging es vor allem um die sogenannte Belegschaftsspende. Doch wir stießen bei der Belegschaftsspende auf Hürden. Also gründeten wir kurzerhand selbst einen Förderverein.
Wenn du „Wir zeigen Herz“ in wenigen Sätzen vorstellen müsstest: Was macht euren Verein besonders?
Unsere Unabhängigkeit von NordLB und BLSK bei gleichzeitig enger emotionaler Verbundenheit. Wir werden von den Mitarbeitenden getragen und fokussieren uns auf deren Projekte. Diese Exklusivität macht uns einzigartig: rechtlich autark, inhaltlich und emotional eng verknüpft. Wir schätzen außerdem sehr, wie engagiert unsere Arbeitgeberin – also die BLSK – ist. Über die Stiftung werden mehr als 200 Projekte im Jahr gefördert. Diese Haltung, dieses Engagement liegt uns in der DNA. Besonders ist auch, dass der Vorstand der BLSK und der NordLB den Verein unterstützt. Einige Vorstandsmitglieder sind ganz normale Vereinsmitglieder und nehmen auch an der Mitgliederversammlung teil. Wir dürfen sogar Arbeitszeit und Ressourcen der Sparkasse nutzen – Räume, E‑Mail‑Verkehr, Teams‑Termine. Das spart uns im Gegensatz anderen Vereinen oft viel Aufwand.
Glaubst du, dass Projekte wie dieses auch die Arbeitsatmosphäre und die Unternehmenskultur stärken?
Definitiv. Auch wenn wir uns selten wie klassische Vereine treffen – einmal jährlich zur Mitgliederversammlung im Juni und ab und an zu Kick‑off‑Veranstaltungen –, sorgt unsere Sichtbarkeit für Zusammenhalt. Zum Beispiel unsere Schokoladenaktion vor Weihnachten: Für 3,50 € konnte man Danke sagen – das kam weit über Braunschweig hinaus gut an. Es ist diese Haltung, die uns stark macht und das Arbeitsumfeld positiv prägt.
Gab es ein Projekt, das dich besonders bewegt hat?
Sehr bewegend waren die vier größeren Scheckübergaben im Sommer. Da wurde mir wieder klar, wie gut es uns geht. Wenn ich mich in einem Moment erwische, wo ich mich beschwere, dass mein Büro zu dunkel ist, weil da eine Säule steht, denke ich: „Andere sind froh, wenn sie überhaupt ein Dach über dem Kopf haben oder täglich genug zu essen." Diese Aktionen erden mich. Sie fanden teils spätabends oder außerhalb der Arbeitszeit statt – zum Beispiel in Gehrden, also auch nicht gerade um die Ecke. Aber sie waren sehr eindringlich und nachhaltig.
Was steht für euch als nächstes auf dem Programm?
Wir rufen aktuell zu neuen Projektbewerbungen auf und freuen uns bereits auf die tollen Vorschläge – die ersten Nachfragen sind sogar schon da, was uns sehr freut. Letztes Jahr haben wir dieses Vorgehen erstmals getestet: Nach dem Spendenaufruf haben wir intern gefragt, ob jemand Vereine, Initiativen oder Einzelpersonen kennt, die Unterstützung brauchen. Die Vorschläge kamen oft von Kolleg:innen, die selbst engagiert sind. In der Mitgliederversammlung entscheiden wir dann gemeinsam, welche Projekte wir fördern – immer mit dem Ziel, konkret und wirksam zu helfen. Ein schönes Beispiel: Ein geflüchteter Musiklehrer aus der Ukraine hatte auf der Flucht sein Akkordeon verloren. Wir konnten ihm ein neues finanzieren – so konnte er hier wieder unterrichten. Genau solche gezielten Hilfen machen uns aus und genau so wollen wir auch in Zukunft weitermachen
Quelle: PM 07.05.2025