Wo Geschichte spricht – ein Rundgang zu Orten des Unrechts
Ein Rundgang zu authentischen Orten des Unrechts
Am 11. April 2025 wird es genau 80 Jahre her sein, dass die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in Wolfenbüttel beendet wurde. Anlässlich dieses historischen Datums lädt die Stadt Wolfenbüttel zu einer besonderen Veranstaltung ein - einem Rundgang zu authentischen Orten des Unrechts.
Für jedes Jahr der nationalsozialistischen Diktatur von 1933 bis 1945 ist ein großformatiges Bild im Innenstadtraum zu finden. Die Bilder erlauben einen flüchtigen Blick in die Vergangenheit – zu sehen sind historische Fotos, Dokumente oder alte Anzeigen aus Wolfenbüttel. Exemplarisch verweisen sie auf Schlüsselereignisse, die zur Etablierung eines menschenverachtenden Systems beigetragen haben. Zugleich lädt jede Station dazu ein, sich auf Spurensuche in der eigenen Stadtgeschichte zu begeben. Warum gerade hier? Was ist an diesem Ort passiert? Wer ist auf dem Bild zu sehen? Welche Geschichte steckt dahinter? Antworten auf diese Fragen lassen sich durch Scannen der QR-Codes auf den Tafeln finden.
Der Rundgang mit dreizehn Stationen im innenstadtnahen Bereich wird am 11. und 12. April tagsüber aufgebaut sein. Weiterführende Informationen gibt es am Freitag, 11. April von 12.30 bis 16 Uhr am Stand vor Bankhaus Seliger. Am Samstag, 12. April befindet sich der Stand von 8 bis 16 Uhr vor Douglas. Alle, die tiefer in die Geschichte eintauchen wollen, können hier außerdem die Broschüre „Als Unrecht Recht war“ aus der Reihe „Werkstattgespräche“ erwerben.
Unter dem Nationalsozialismus entwickelte sich Deutschland zu einem totalitären Unrechtsstaat. Gesetze und Erlasse spielten eine zentrale Rolle bei der Spaltung der Gesellschaft und der Verfolgung, Unterdrückung und Vernichtung von Minderheiten. Dies betraf vor allem Menschen jüdischen Glaubens, aber auch politische Gegner, psychisch Erkrankte und Andersdenkende. Millionen von Menschen wurden unter nationalsozialistischer Herrschaft gedemütigt, deportiert, getötet, in die Flucht oder den Suizid getrieben.
Der Rundgang erinnert daran, dass diese von einer brutalen Ideologie geprägten Jahre auch das Leben und die Würde vieler Wolfenbütteler zerstörten. Gleichzeitig ist er ein Appell für den Erhalt der Demokratie und den Schutz der Menschenrechte einzustehen.
Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative der Stadtheimatpflege, der AG Stolpersteine in Wolfenbüttel, der AWO-Freiwilligen-Agentur und dem Fachbereich Kultur und Tourismus.
Quelle: PM 03.04.2025