Von „Wetten, dass..?“ ins Museum
Braunschweigisches Landesmuseum nimmt Kult-Trabi mit Gottschalk-Historie in Sammlung auf
Von „Wetten, dass..?“ ins Museum: Braunschweigisches Landesmuseum nimmt Kult-Trabi mit Gottschalk-Historie in Sammlung auf
Es hätte vom Timing nicht besser passen können: 35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung hat das Braunschweigische Landesmuseum ein besonderes Stück Zeitgeschichte in seine Sammlung aufgenommen: einen Trabant P 601K, Baujahr 1989 – bekannt aus der ZDF-Kultshow „Wetten, dass..?“. Gestiftet wurde das Fahrzeug von Rudolf-Hugo Blume aus Wendhausen/Lehre.

Ehepaar Blume neben dem Kult-Trabi auf dem heimischen Hof in Wendhausen (Foto: © Braunschweigisches Landesmuseum, Anja Pröhle)
Blume hatte den Wagen in den 1990er Jahren in Burg bei Magdeburg gekauft und nutzte ihn als Mitglied des „Trabiclubs Braunschweig“ für Ausflüge ins Braunschweigische und in den Harz. Besondere Aufmerksamkeit erlangte das Fahrzeug 2009, als die ZDF-Show „Wetten, dass…?“ in Braunschweig gastierte. Damals tanzten mehr als 1.000 Menschen auf dem Schlossplatz die „Thriller“-Choreografie von Michael Jackson – und gewannen damit die Stadtwette. Moderator Thomas Gottschalk musste seine Wettschuld einlösen und fuhr in Blumes Trabant von Braunschweig nach Berlin.

Stifter Blume und Leiter der Abteilung Zeitgeschichte Bongert bewegen den Trabi auf seinen Stellplatz im Depot (Foto: © Braunschweigisches Landesmuseum, Anja Pröhle)
Der Leiter der Abteilung Zeitgeschichte, Christoph Bongert, freut sich über den Neuzugang in die Sammlung des Landesmuseums: „Was sich mit diesem Objekt an Erinnerungen und Gedanken verknüpft, ist einfach irre: Vor der wiederauferstandenen Außenfassade des Braunschweiger Stadtschlosses tanzen tausend als Zombies Verkleidete. Aus dem ehemaligen „Zonenrandgebiet“ fährt ein Trabi, sozusagen in umgekehrter Richtung und aus dem nichtigsten Anlass, einer schnöden Wette, in die Hauptstadt Berlin. Der Inbegriff westdeutschen Unterhaltungsfernsehens wird, 20 Jahre nach dem Mauerfall, ‚mobilisiert‘ durch das Symbol der DDR schlechthin. Wenn etwas so viele Assoziationen und Emotionen veranlasst, muss es einfach ins Museum.“
Quelle: PM 02.10.2025