Am 14. September ist wieder „Tag des offenen Denkmals“
Im Gebiet der Stadt Wolfenbüttel öffnen 6 Denkmale ihre Türen
Als Teil der European Heritage Days greift die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) auch in diesem Jahr wieder im September mit dem Tag des offenen Denkmals den Gedanken des erlebbaren Denkmalschutzes auf. Jährlich wird damit das Ziel erreicht, hauptsächlich Gebäude zugänglich zu machen, die sonst für Gäste verschlossen bleiben und das Thema kulturelles Erbe in die Mitte der Gesellschaft zu rücken. Der 14. September ist 2025 der Tag des offenen Denkmals in Deutschland. über 8.000 Veranstaltungen in rund 6.000 Denkmalen und zusätzlich rund 450 Denkmal-Touren in allen Regionen des Landes werden diesmal angeboten.
Im Gebiet der Stadt Wolfenbüttel öffnen sechs Denkmale ihre Türen: Die Apostelkirche Groß Stöckheim, Leiferder Weg 5, ist von 13 bis 16.30 Uhr dabei. Die erste Vorgängerkirche gab es laut einer Urkunde aus dem Jahr 1052 schon um das Jahr 1000. Ein Archidiakonat ist ab 1236 sicher bezeugt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche stark zerstört, 1641 standen nur noch ein paar Mauern. 1678 wurde die Kirche wieder errichtet. Im Siebenjährigen Krieg wurde sie erneut zerstört. 1792 erfolgte ein Neubau aus Bruchsteinen. Mit dem Bau des Kirchturms im Westen wurde erst 1892 begonnen. Seitdem hat sich das äußerliche Erscheinungsbild kaum verändert. Besondere Programmangebote sind dort: 13.30 Uhr Klangraum 1: Der Chor - rund 15/20 Minuten; 14.30 Uhr Klangraum 2: Duett mit Geige und Gitarre - rund 15/20 Minuten; 16 Uhr Klangraum 3: Die Orgel - rund 15/20 Minuten. Während der gesamten Zeit gibt es Kaffee- und Kuchenverkauf, Kirchenquiz für Jung und Alt und Turmbesteigungen in Kleingruppen (außerhalb der Konzertzeiten).
Das schmale Haus, Kleiner Zimmerhof 15, ist von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Das schmalste Haus der Stadt wurde im Jahr 1751 in einer ehemaligen Brandgasse errichtet. In dem engen Durchgang wurden Ledereimer mit Löschwasser zu brennenden Fachwerkhäusern eilig hindurch getragen. Die Breite zur Straße beträgt 2,20 Meter und zur Gartenseite 3,50 Meter. Dennoch über 100 Quadratmeter Wohnfläche und im Inneren eine zwölf Meter hohe Stahl-Wendeltreppe, die sich von außen kaum erahnen lässt, sowie 80 Quadratmeter Garten. Wer schon immer mal einen Blick ins schmalste Haus von Wolfenbüttel werfen wollte, bekommt an diesem Tag die Gelegenheit. Die Besitzerin bietet Führungen nach Bedarf ohne feste Termine.
Von 10 bis 18 Uhr freut man sich im Kulturhaus Prinzenpalais, Reichsstraße 1, auf Besucher. Das Haupthaus wurde 1603 kurz vor der Hauptkirche für den Stadtkommandanten errichtet. 1733 zog Prinz Carl mit seiner Frau Philippine Charlotte in einen neu errichteten Anbau ein, das Prinzenpalais. 1886 wurde der Saal für die Hochzeit von Emilie Fink mit dem Atomphysiker Julius Elster ausgemalt. Der Verein TonArt veranstaltet dort seit 1999 Konzerte. Seit 2019 ist er Eigentümer und auch die Sanierung ist gemeinnütziges Ziel des Vereins. Im Obergeschoss des Gebäudes werden freie Besichtigungen des Gebäudes mit Festsaal, der Instrumentensammlung, des Nachlasses des Kunstmalers Heinemann sowie des Tresorraums im Keller angeboten. Es gibt Filme über das Kulturhaus Prinzenpalais, Ehrenamt und die Instrumentensammlung zu sehen. Außerdem werden Führungen (10, 11.30, 13, 14.30 und 16 Uhr) als Programmpunkt angeboten. Treffpunkt für die Führungen ist das Foyer im Erdgeschoss. Dauer etwa eine Stunde. Der Zugang zum Obergeschoss ist leider nicht barrierefrei.
Das Lessinghaus, Lessingplatz 2, beteiligt sich von 10 bis 17 Uhr am Tag des offenen Denkmals. Das im Stil eines spätbarocken französischen Parkschlösschens erbaute Hofbeamtenhaus diente Lessing ab 1777 bis zu seinem Tode 1781 als Wohnhaus, in dem er lebte und arbeitete. Seit 1968 gehört das Lessinghaus zur Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. 1978 wurde es als Museum eröffnet, seit April 2004 ist in den ehemaligen Wohnräumen eine Dauerausstellung zu sehen, die mit dem Blick moderner Museumsdidaktik ein vielschichtiges Porträt von Lessing zeigt. Angeboten wird eine einstündige Führung um 11 Uhr auf den Spuren von Gotthold Ephraim Lessing. In Schlaglichtern wirft Dr. Manuel Zink, Geschäftsführer der Lessing-Akademie, einen Blick auf die wichtigsten Lebensabschnitte des Schriftstellers, außerdem werden entscheidende Hintergründe beleuchtet und Lessings vielgestaltiger Aufgabenbereich betont. Im Zentrum stehen neben den bekanntesten Schriften Lessings seine Anstellung als Bibliothekar an der Herzoglichen Bibliothek, persönliche Lebensumstände sowie seine Bedeutung für die Gegenwart. Eine Anmeldung ist erforderlich: telefonisch unter 05331 808-203 oder per E-Mail an kulturprg@hab.de.
Von 10.30 bis 17 Uhr ist die Heimatstube Ahlum, Wolfenbütteler Straße 1, mit von der Partie. Es gibt Führungen durch Mitglieder des Freundeskreises der Heimatstube Ahlum sowie Kaffee und Kuchen. Die Eröffnung der Heimatstube Ahlum erfolgte im Juni 2007. Die Ausstellung in der rund 100 Jahre alten Maschinenhalle ist auf mittlerweile etwa 250 Quadratmeter gewachsen. Waren es früher Dreschmaschinen, so sind es heute zum Teil handwerkliche Einheiten wie Bäckerei, Tischlerei und Schuhmacherei sowie altes Malerwerkzeug. Zeugnisse der Dorfschenke und des Lebensmittelhandels und alte landwirtschaftliche Geräte sind ebenfalls vorhanden.
Die Windmühle am Bungenstedter Turm kann von 10 bis 16 Uhr besucht werden. Die Windmühle am Bungenstedter Turm steht südlich von Halchter, zwischen Oker und der ehemaligen Bundesstraße 4. Sie wurde im Jahre 1880 als Holländer-Mühle errichtet. Aufgrund ihrer Bau- und Arbeitsweise stellt diese Mühle in der Region ein Zeugnis dar für den Übergang von handwerklicher zu industrieller Technik. Ihr Mahlwerk ist seit ihrer Erstellung nahezu unverändert und in gutem Zustand erhalten geblieben. Aus diesen Gründen gilt sie als besonders wertvolles Baudenkmal. Am 14. September werden Führungen durch die Mühle angeboten. Auch für das leiblich Wohl mit Kaffee und Kuchen und Bratwurst ist gesorgt.
Quelle: PM 01.09.2025