Two Among Millions
Two Among Millions - das sind Sängerin Viktoria, Gitarrenspieler Alex und Butze, Backgroundsänger und verantwortlich für Schlagzeug und Cajon. Die Inspiration für ihre Texte holt sich die Braunschweiger Band direkt aus dem Leben und sie singen über das Essenzielle: die Liebe.
Wie habt ihr euch zusammen gefunden?
Victoria: Alex und ich haben vorher in anderen Bands Musik gemacht. Alex bei FlowFy und später bei Mina Harker und ich bei goldTV. Wir hatten mit goldTV 2004 ein Weihnachtskonzert in der Haifischbar. Da haben Alex und ich uns kennen gelernt, weil er als Gast dabei war. Der Grundstein für unsere Lovestory war gelegt. Als wir 2011 unseren Sohn bekommen haben, war alles erst Mal anders, natürlich mit viel weniger Zeit für uns als Paar. Als wir mal Karreschiebend auf dem Rückweg aus der Stadt nach Hause waren, ist dann zu meinem Satz "Wir machen gar nichts mehr zusammen" die Antwort von Alex gekommen "Aber erinnere dich doch mal daran, wie wir uns kennen gelernt haben". Abends habe ich dann den Songtext zu "Blind for love" geschrieben und wir haben Musik drauf gemacht. Unser erster gemeinsamer Song!
Kommt ihr aus Braunschweig?
Alex: Ich bin hier geboren.
Victoria: Und ich komme gebürtig aus Wolfsburg. Später bin ich dann nach Braunschweig gezogen, weil ich hier an der HBK studiert habe.
Seit wann gibt es euch als Band?
Seit 2012.
Wie seid ihr zur Musik gekommen?
Victoria: Ich habe schon mit vier Jahren auf die Frage, was ich denn mal werden will, geantwortet: Sängerin! Mit 16 habe ich noch in einem Gospel-Chor gesungen. Mit 25 war ich bei goldTV und danach habe ich mit verschiedenen Musikern aus Braunschweig in Projekten Musik gemacht und bin z. B. In dem Zuge auf einem Brazilectro Sampler als Backgroundgesang. Aber am meisten Spaß haben mir private Projekte gemacht, wie z. B. mit Marko Knetemann von den Nihilists.
Alex: Ich bin durch die Pfadfinder zur Gitarre gekommen. Wir haben ums Lagerfeuer gesessen und Musik gemacht. Ein Freund hat mir die ersten Gitarrengriffe gezeigt. Später waren alle meine Freunde in einer Band und ich wollte auch dabei sein. Von da an hatte ich eigentlich immer eine Band. Das zieht sich bis heute so durch.
Butze: Schon als kleiner Junge mit zehn oder elf Jahren habe ich entdeckt, dass ich sehr gute rhythmische Fähigkeiten habe, dabei sind meine Eltern beide nicht musikalisch. Aber mein Opa hat sehr gut Mundharmonika gespielt. Zuerst habe ich meinen Bauch als Trommel benutzt. Die Brust war die Basedrum, der Bauch war die Snaredrum. Später habe ich in der Schulband Schlagzeug gespielt. Und ich hatte in Musik immer eine eins! Mit 15 wollten wir eine Band aufmachen und jemand hat gefragt, ob ich auch singen kann. So habe ich angefangen zu singen. In der Zeit habe ich mir auch Gitarre spielen beigebracht.
Welche Bedeutung hat euer Bandname?
Victoria: "two among millions", das sind zwei unter millionen wir sind wie zwei Sterne, die sich gefunden haben und zusammen leuchten aber das unter Millionen von anderen funkelnden Sternen. Unsere Geschichten und Gedanken können auch die von allen anderen sein, nur dass wir unsere eigenen eben in Musik umsetzen. 2012 waren wir ja noch zu zweit. Aber wir behalten den Bandnamen, auch wenn wir jetzt mit Butze zu dritt sind, was echt ein Segen ist, weil er neue Impulse rein bringt. Denn "two among millions" steht im übertragenen Sinn dafür, dass jeder wichtig ist: wir, die Zuhörer, einfach alle - und dass die Erfahrungen jedes Einzelnen zählen.
Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
Victoria: Als authentisch. Denn unsere Musik ist einhundert Prozent wir. Sie entsteht vollkommen aus unserem Erfahrungsschatz und unseren Gefühlswelten. Wir machen nämlich einfach das, worauf wir Lust haben. Und wir haben momentan ziemlich Lust auf Popmusik. Das passt auch zu unserem Credo: Jeder ist einzigartig und schön, jeder Mensch ist wichtig und ein Schatz und deswegen soll auch jeder unsere Musik hören und verstehen können.
Schreibt ihr eure Songs selbst oder covert ihr?
Alex: Wir schreiben unsere Songs selbst, aber wir covern auch natürlich nur die Songs, die uns selber etwas sagen.
Wer sind eure musikalischen Idole?
Victoria: Da reicht die Seite gar nicht. Wir finden so viele Bands und Musiker gut. Ein kleiner Ausschnitt:
Alex: Placebo, IAMX, Imogen Heap, Muse, KUULT
Victoria: Amy McDonald, Foxes, Coldplay, Hozier, Ellie Goulding, Lykke Li, KUULT
Butze: Philip Poisel, Gregor Meyle, Athlete, Tina Dico, Glen Hansard, Counting Crows, Boy, KUULT
Victoria: Aber wir drei finden alle diese Künstler gut. Ich glaube, wir haben auch einfach Respekt vor jedem Künstler und seinem Schaffen. Selbst wenn das mal nicht den eigenen Geschmack trifft. Wenn jemand Musik macht, die wirklich aus dem ganz tiefen Gefühl entsteht, dann hört man das. Und davor einfach nur Hut ab!
Welche Musik hört ihr selbst gern?
Victoria: Oft Radio. Manchmal nichts. Und ab und zu einfach schöne Klaviermusik oder Lautenmusik da bin ich mal durch Alex drauf gekommen. Was ich immer wieder gerne höre: Firestones als Akustikversion. Ich mag besonders den Ausdruck in der Stimme von Conrad Sewell. Oder auch Sugar ist ein toller Song, bei dem ich vor allem die Stimme von Francesco Yates liebe.
Alex: Ich habe super gerne BFBS gehört. Leider kann man den Sender hier nicht mehr empfangen. Die haben einfach komplett andere Musik gespielt, die im Mainstream gar nicht laufen würde. Und die sind mit Newcomern einfach ein halbes Jahr den deutschen Sendern voraus.
Wo habt ihr euer größtes Konzert gegeben?
Victoria: Als "two among millions" waren wir zwei Mal beim Magnifest. Da hatten wir um die 200 Zuhörer im Publikum. Aber auch viel Laufpublikum. Als regionaler Act ist es eben nicht so einfach, viele Leute zu ziehen. Viele bewegen sich wegen einer unbekannten Band nicht vom Sofa weg. Dabei sind das oft ganz einzigartig schöne Konzerte! Deswegen schau ich mir selbst auch gerne Bands an, die ich noch nicht kenne. Das sind dann oft die besten und interessantesten Abende, mit neuen Eindrücken, neuer Musik und auch neuen Menschen, die man so nicht getroffen hätte.
Alex: Manchmal sind die kleineren Konzerte eher die größeren. Es ist spannend und sehr intim.
Victoria: Man kann zum Publikum eine engere Bindung aufbauen. Das ist eine schöne Erfahrung für uns auf der Bühne vor allem wenn man auch mal die Bühne verlässt und unplugged spielt. Dann ist man ganz nah an den Leuten dran. Das ist ziemlich intensiv. Da können schon mal Tränen fließen, weil die Menschen so berührt sind. Das ist toll und gibt uns ganz viel.
Wo tretet ihr in Braunschweig am liebsten auf?
Victoria: Es gibt viele Locations in Braunschweig, in denen wir uns richtig wohl fühlen. Die Kaufbar ist schön lauschig, oder das B58 ist total ehrlich und herzlich. Letztens waren wir im Lindenhof. Eine Location mit roten Samtvorhängen und Holzstühlen! Das hat Stil. Und die Leute haben mitgesungen und getanzt und die Stimmung war einfach Bombe.
Butze: Der Lindenhof ist wirklich großartig. Ich mag auch das Eusebia, da ist es akustisch zwar schwierig, aber trotzdem immer schön. Früher mit Mellow57 fand ich die Silberquelle ganz gut. Aber nur wenn draußen eine kleine Anlage aufgestellt war.
Mehr Infos zur Band gibt es auf ihrer Facebook-Seite www.facebook.com/Two-Among-Millions-102889843213029 oder auf https://soundcloud.com/two-among-millions.
Text: Lea Marie Bender