Naturnahe Entwicklung der Mittelaller
Forschungsprojekt KliGeW gestartet
Das Forschungsprojekt "KliGeW" (Maßnahmen zur Revitalisierung der Gewässerlandschaft und Realisierung eines klimaangepassten Wassermanagements am Beispiel der Mittelaller) ist offiziell gestartet. Ein interdisziplinäres Konsortium aus wissenschaftlichen und institutionellen Partnern erforscht Strategien zur naturnahen Entwicklung der Mittelaller, um sie langfristig klimaresilienter zu machen. Beteiligt sind der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), das Leichtweiß-Institut für Wasserbau der Technischen Universität Braunschweig, der Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft der Hochschule Magdeburg und das Haus der Wissenschaft.
Zum Hintergrund: Weltweit wurden Fließgewässer begradigt und ausgebaut, um den Hochwasserschutz zu verbessern oder sie z.B. für die landwirtschaftliche Flächennutzung im Gewässerumfeld nutzbar zu machen. Diese Eingriffe haben zu einem hohen Verlust von natürlichen Gewässerstrukturen und Lebensräumen geführt. Zusätzlich ist die Eigendynamik der Gewässer in vielen Bereichen durch die Inanspruchnahme der Flächen für Hochwasserschutzmaßnahmen oder landwirtschaftliche Nutzung stark eingeschränkt. Nur 9% der Fließgewässer in Deutschland (3% in Niedersachsen) erreichen heute den von der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) geforderten guten ökologischen Zustand. Gleichzeitig stellen mit dem Klimawandel häufiger auftretende extreme Wetterereignisse wie Dürren und Hochwasser große Herausforderungen an die Wasserwirtschaft. Hier setzt das Forschungsprojekt "KliGeW" an. Ziel ist es, neue Maßnahmen für eine nachhaltige und ökologische wasserwirtschaftliche Entwicklung der Gewässer und des Landschaftswasserhaushalts in Niedersachsen zu identifizieren. Die Mittelaller dient dabei als Modellregion. Das Projekt untersucht das Konzept von "Schwammlandschaften", um die natürliche Wasseraufnahme- und Speicherkapazität von Flussgebieten zu verbessern, die Fließgewässer naturnäher und damit ökologisch wertvoller zu gestalten und so die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen von Extremereignissen wie Überschwemmungen und Dürren zu erhöhen.
Klimaangepasste und naturnahe Gewässerentwicklung
„Mit KliGeW entwickeln wir gemeinsam Strategien für eine klimaangepasste und naturnahe Gewässerentwicklung – die Mittelaller dient dabei als Modellregion für ein zukunftsfähiges Wassermanagement in Niedersachsen”, so Projektleitung Prof. Dr. Jochen Aberle (Leichtweiß-Institut für Wasserbau, TU Braunschweig).
Das Projekt-Konsortium aus wissenschaftlichen und institutionellen Partnern setzt sich wie folgt zusammen:
• Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN):
• Technische Universität Braunschweig (TU Braunschweig), Leichtweiß-Institut für Wasserbau,
• Abteilung Hydrologie und Flussgebietsmanagement (HYDRIV)
• Technische Universität Braunschweig (TU Braunschweig), Leichtweiß-Institut für Wasserbau,
• Abteilung Wasserbau und Gewässermorphologie (WABA)
• Hochschule Magdeburg (HSMD), Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft
• Haus der Wissenschaft Braunschweig (HdW)
Das Land Niedersachen investiert in die naturnahe Entwicklung von Oberflächengewässern (mit Mitteln aus der Wasserentnahmegebühr.) Das Projekt wird mit Landesmitteln über die Förderrichtlinie NEOG (Naturnahe Entwicklung der Oberflächengewässer) finanziert.
Quelle: PM 13.05.2025