Jugend forscht
16-Jähriger aus Rötgesbüttel misst sich mit den besten Jungforschenden Deutschlands
Leonard Arndt tritt beim Bundeswettbewerb Jugend forscht mit einem Antrieb für Rollstühle an
Leonard Arndt (16) vom Philipp Melanchthon Gymnasium Meine begeistert mit Technik und Erfindergeist: Mit seinem innovativen Rollstuhlantrieb sicherte er sich nach Erfolgen im Februar beim Regionalwettbewerb Braunschweig und im März beim Landeswettbewerb in Clausthal-Zellerfeld einen Platz beim Bundesfinale von Jugend forscht, Europas größtem Jugendwettbewerb für Wissenschaft und Technik. Vom 29. Mai bis 1. Juni tritt er in Hamburg gegen die talentiertesten Jungforschenden Deutschlands an – mit einer Erfindung, die den Alltag von Menschen mit eingeschränkter Mobilität spürbar erleichtern soll.
Der 16-jährige Leonard Arndt vom Philipp Melanchthon Gymnasium Meine hat nicht nur beim Regionalwettbewerb in Braunschweig, sondern auch beim Landeswettbewerb Jugend forscht in Clausthal-Zellerfeld mit seinem selbst entwickelten Rollstuhlantrieb E-cono Drive beeindruckt und sich gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Damit qualifizierte er sich für den Bundeswettbewerb, der vom 29. Mai bis zum 1. Juni in Hamburg stattfindet – dort tritt er in der Sparte Technik gegen die besten Jungforschenden Deutschlands an.
„Ich beschäftige mich schon mein ganzes Leben mit Technik, solche Projekte machen mir einfach Spaß“, erzählt Leonard. Bereits vor zwei Jahren hatte er bei Schüler experimentieren, dem Wettbewerb für unter 15-Jährige (heute Jugend forscht junior), mit seinem Remote Controlled Ball (RCB) für Aufsehen gesorgt. Dieses frühe Projekt legte den Grundstein für seinen Erfolg in diesem Jahr.
Inspiriert durch das eigene Umfeld
Das Preisgeld aus dem Wettbewerb investierte der damals 14-Jährige in ein Schweißgerät und begann sofort zu tüfteln. Inspiriert wurde er von einem Mädchen aus seinem engen Bekanntenkreis, das auf einen Rollstuhl angewiesen ist. „Durch sie kam mir die Idee, einen Antrieb zu entwickeln, der Menschen mit eingeschränkter Mobilität den Alltag erleichtert“, so Leonard. Aus E-Scooter-Motoren konstruierte er den E-cono Drive, einen kostengünstigen, motorisierten Zusatzantrieb für Rollstühle. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die universelle Nutzbarkeit: Eine eigens entwickelte Vorrichtung ermöglicht es, den Motor an verschiedenen Rollstuhlmodellen unkompliziert anzubringen. „Mein Ziel war es von Anfang an, eine flexible Lösung zu schaffen, die unabhängig vom Rollstuhltyp funktioniert“, erklärt der junge Tüftler.
„Leonard zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie inklusive Themen, Forschung und Freude an Bewegung in einer Jugend forscht-Arbeit vereint werden können. Durch seine Entwicklung eines kostengünstigen Rollstuhlmotors hat er nicht nur sein technisches und praktisches Können unter Beweis gestellt, sondern auch sein Projekt begeisternd der Jury präsentiert. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, zukünftig von seiner Erfindung profitieren werden“, skizziert Petra Aust, Wettbewerbsleiterin des Regionalwettbewerbs Braunschweig, bei dem sich Leonard bereits im Februar den ersten Platz gesichert hatte.
„Wir freuen uns sehr, dass wir auf regionaler Ebene die Grundlage dafür legen konnten, dass herausragende Projekte wie das von Leonard auf Landesebene erfolgreich sind. Jetzt wünschen wir ihm viel Erfolg und drücken die Daumen, dass er auch beim Bundeswettbewerb überzeugen wird“, zeigt sich auch Friedemann Schnur, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Braunschweigischen Stiftung begeistert, die seit zehn Jahren in Kooperation mit der Braunschweigischen Landessparkasse den Regionalwettbewerb Braunschweig organisiert.
Hamburg als Highlight – der Gewinn wäre das i-Tüpfelchen
Leonard selbst blickt der letzten Wettbewerbsrunde gelassen, aber voller Vorfreude entgegen. „Ich spüre keinen Druck, für mich steht der Spaß im Vordergrund. Technik ist meine Leidenschaft und der Wettbewerb hat mir schon viele spannende Erlebnisse ermöglicht.“ Zu diesen Erlebnissen zählen unter anderem eine exklusive Führung bei Siemens Mobility in Braunschweig und ein Besuch der Hannover Messe.
Natürlich würde er sich über einen Sieg freuen – „aber alles, was jetzt noch kommt, ist eine coole Zugabe“, sagt er mit einem Lächeln. Besonders gespannt ist er auf den Austausch mit anderen Teilnehmenden: „Am spannendsten sind die Menschen, die man dort trifft. Alle haben tolle Projekte, von denen man viel lernen kann.“ Einige Bekanntschaften aus früheren Wettbewerben pflegt Leonard bis heute.
Ob es am Ende zum Bundessieg reicht, wird sich am Sonntag, dem 1. Juni, zeigen – dann findet die feierliche Siegerehrung an der Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg statt und bildet den krönenden Abschluss eines ereignisreichen Bundeswettbewerbs mit vier Tagen vollem Programm.