Salzgittersee
Einmal rund um den Salzgittersee: Auspowern und Genießen
Lebenstedt. Blauer Himmel. 20 Grad. Bestes Wetter für einen Ausflug an den Salzgittersee. Es ist Dienstagvormittag und wunderbar ruhig am sonst gut besuchten Ufer im Norden der Stadt. Die Parkmöglichkeiten „Zum Salzgittersee“ nahe des gerade renovierten Stadtbades sind wunderbar leer und wir parken direkt am Weg Richtung Piratenspielplatz.
Kindervergnügen am Piratenspielsplatz
Sohn Philipp nimmt den rund fünf Kilometer langen Rundweg mit seinem Fahrrad, ich schlendere hinterher und lasse mir den Wind um die Nase wehen. Ein paar Walker mit ihren Stöcken kommen entgegen. Hundebesitzer überholen uns auf dem breiten asphaltierten Weg. Es sind noch Ferien und so sind auch einige Familien unterwegs. Keine zehn Minuten Fußmarsch und wir erreichen die große Spiellandschaft direkt am Ufer des Sees unweit der DLRG-Station. Wir stellen das Rad ab, laufen durch das große Piratenportal und lassen unseren Blick schweifen. Philipp erkundet den Aussichtsturm mit Piratenoberhaupt, klettert den Turm hinauf und ist von der langen, steilen Rutsche begeistert. Auch die anderen Kinder scheinen sich zu amüsieren. Heute ist es übersichtlich und fast erschreckend leer.
Radeln, Baden und Picknicken
An sonnigen, heißen Sommertagen sind alle Sitzmöglichkeiten gut genutzt. Auch heute picknicken Mütter mit ihren Kindern auf Decken, essen an den Holzsitzgelegenheiten ihre mitgebrachten Obst- und Gemüseschnitzel. So auch die Freundinnen Yvonne und Rike aus Braunschweig, die mit ihren Kindern gerne hierher kommen. „Das Angebot ist einfach toll. Das Gelände ist abwechslungsreich und es ist für jede Altersklasse was dabei“, schwärmt Rike. Sohn Theo lässt sich in Badehose ins flache Wasser fallen. Das ist uns für Ende April noch zu kalt. Aber ich beobachte das frohe Treiben am Eichentisch sitzend mit Blick auf die Kinder an den Spielgeräte.
Philipp hopst von Stein zu Stein, die im Wasser liegen. Ich halte die Luft an, aber seine kleinen Beine und besonders die Turnschuhe bleiben trocken. Wir haben schließlich noch viel vor. Ich dränge zum Aufbruch. Die Pferde werden gesattelt und es geht Richtung Norden weiter am Toilettenhäuschen und der Beachvolleyballanlage vorbei. Inlineskater und Spaziergänger kommen uns entgegen. Auch das Fahrzeug des Städtischen Regiebetriebes kontrolliert Wege, Sitzmöglichkeiten und leert Mülleimer.
Die Reppnersche Bucht - Idylle pur
Alles macht einen sauberen Eindruck. Kurzer Halt an einer der Granitbänke am Ufer. Wir beobachten die Enten und Schwäne und essen Kekse. Der Sandstrand ist nahezu menschenleer. Idylle pur, ein Fünkchen Urlaubsfeeling kommt auf. 20 Minuten später erreichen wir die Reppnersche Bucht mit dem großen Parkplatz, Aussichtsturm, dem Café del Lago und der Bootsstation. Schon von weitem sind die großen Schwäne – Tretboote in verschiedenen Farben – zu sehen. Diese, sowie Kajaks, Kanus, und SUP Boards können ausgeliehen werden. Wir haben allerdings Hunger und setzen uns ins Café del Lago, mit schönem Blick auf See und Surfer.
Frisch und lecker im Café del Lago
Wir bestellen zwei hausgemachte Limonaden, einen großen Salat und ein Kinderschnitzel für insgesamt 24,20 Euro. Das Essen ist frisch und schmeckt. An den beliebten Brunch-Wochenenden empfiehlt es sich einen Tisch vorzubestellen. Sonst haben wir immer ein Plätzchen auch auf der großen Sonnenterrasse bekommen. In den Sommermonaten stehen zusätzlich Liegestühle am Strand. Denn Betreiber Eugen Schulz weiß, mit den Zehen im Sand und das Cocktailglas in der Hand macht ein Ausflug am Salzgittersee besonders Spaß. Das Café del Lago hat täglich zwischen 9 und 22 Uhr geöffnet und ist unter der Telefonnummer 05341 8663434 zu erreichen.
Gegen den Wind am Nordufer
Es geht weiter am Nordufer entlang. Wir säumen den Surf Klub Salzgitter unweit des Parkplatzes, ideal die Boarde vom Auto ins Wasser zu transportieren, der Tauchverein TG Sepia mit seiner Basis und eigenen Einstieg passieren wir an der Westseite. Hier führen gleich zwei Wege, rechts und links der Fuhse entlang. Links ist für Radfahrer, rechts nutzen eher die Fußgänger. Im Nordteil des Sees gab es vor dessen Anlegung qualitativ hochwertigen Kies. Eine kleine Ausbuchtung „Felseck“ erinnert an das damalige Kies- und Betonwerk. Hier misst der See auch seine tiefste Stelle mit 16 Metern. Wir erreichen den Kiosk und Snackbar „Sonnendeck“. Ein Kinderspielplatz und eine Badestelle mit einer Schwimminsel finden wir hier.
Gleich im Anschluss sehen wir die Wasserskianlage. Unter dem Motto „Entspann Dich auf unserem Sonnendeck und an unserer 2-Mast Bar oder power Dich aus und hab Spaß auf dem Wasser“ kann man im Neopren auf dem Wakeboard oder den Skiern seine Runden drehen. Eine Stunde kostet knapp 22 Euro, die Tageskarte zirka 40 Euro. Verschiedene Angebote für Kinder oder Anfänger sind buchbar und Equipment kann ausgeliehen werden. An der 840 Meter langen Seilbahn finden Sportbegeisterte einen ausgestatteten Funpark mit elf Features. Im Sommer sorgt Live Musik an ausgewählten Abenden auf dem Sonnendeck für Abwechslung. Es ist mittlerweile kein Geheimtipp mehr, aber immer wieder ein besonderes Erlebnis. Weitere Infos unter www.wasserski-salzgitter.de oder Telefon 0 53 41 - 1 89 19 43.
Die Insel: Paradies für Discgolfer und Vierbeiner
Wir machen ein Foto im roten Fotorahmen, das Kind gräbt kurz im Sand nach Steinen und wenig später zielen wir die Insel an. Die Pylonbrücke in den Welfenfarben blau gelb regt zu kreativen Fotomotiven an. Und schwups stehen wir auf der Insel, dem Mekka der Disc-Golfer der Region. Im November 2011 eröffnete die 12 Bahnen umfassende Discgolf-Anlage. Die Scheiben für den Parcours können an der Eissporthalle und an der Wasserskiseilbahn gegen eine Gebühr von 1 Euro und 10 Euro Pfand gemietet werden. Am Nordufer der 23 Hektar großen Insel befindet sich die Hundebadestelle. Hier treffen wir Besucherin Ingrid Gissel mit Labradoodle Lucy. An heißen Tagen kommen sie fast täglich hierher: „Es ist ideal hier. Den Hunden gefällt es außerordentlich. Sie bekommen Abkühlung und Bewegung. Man findet selten solche Orte, wo Hunde baden gehen dürfen.“ Allein oder in Gruppen – die Badestelle wird von vielen Hundebesitzern gerne genutzt. Die Seniorin komme gerne an den See und schwimme regelmäßig. „Der See hat einen großen Erholungswert für mich“, berichtet die Lichtenbergerin.
Pritschen, Dribbeln, Schießen
Weiter geht es wieder am Festland. Unweit der Eissporthalle gibt es kostenfreie Freisportanlagen mit Finnlaufbahn und Spielfeldern, wie Tennis, Fußball, Hockey, Handball, Basketball, Volleyball, Beachvolleyball. Jeder kann herkommen und spielen. Wir passieren den Regatta-Turm und die kleine Brücke vorbei am Modellbootteich. Die Wassersportvereine,beispielsweise die Ruderer, Segler und Wasserwanderer, haben ihren Platz am Hafen. Das Restaurant „Seeterrasse“ lädt zum Verweilen ein und liegt unweit des Reisemobilstellplatzes, der asphaltiert und bequem zu erreichen ist. 20 Fahrzeuge können hier für je fünf Euro am Tag stehen. Strom- und Wasseranschlüsse sind vorhanden. Das Sport- und Familienbad „Stadtbad Salzgitter-Lebenstedt“ liegt direkt daneben und lädt ganzjährig zu einem erfrischenden Besuch ein. Derzeit wird das ehemalige Hallenfreibad umfangreich modernisiert und erweitert. Im Mai letzten Jahres wurde die neue Schwimmhalle eröffnet. Derzeit gibt’s die Tageskarte werktags aufgrund der Umbaumaßnahmen für gerade mal 3,70 Euro. Nähere Informationen unter www.stadtbad-lebenstedt.de
Wassersportzentrum und Perle der Naherholung
Etwas erschöpft von den vielen Eindrücken erreichen wir unser Auto. Es wird nicht unser letzter Besuch am Salzgittersee gewesen sein. Mit einer Wasserfläche von 75 Hektar gilt er als Wassersportzentrum Südostniedersachsen und gleichsam als Perle der Naherholung. Zwei Kilometer lange Sandstrände, großzügige Liegewiesen und die gute Wasserqualität erlauben ungetrübten Badespaß für die ganze Familie. Einfach mal vorbeikommen!
Ein Beitrag von Yvonne Weber für BS-Live!