Fahrrad-Apps im Check
Welche Apps lohnen sich?
Bald beginnt die Radsaison, zumindest für alle die keine Berufspendler sind und nicht ohnehin das ganze Jahr auf zwei Rädern bestreiten. Für viele Freizeitradler geht es jetzt los mit Ölen, Polieren und Probefahren. Oder habt ihr euch diesen Frühling sogar ein neues Bike gegönnt? So oder so, fällt mit den ersten warmen Tagen der Startschuss für die ersten Fahrradtouren durch die Region. Den Weg vorab zu planen oder eine neue Route zu finden, können kleine digitale Helfer auf dem Smartphone seit einigen Jahren erleichtern. Seit circa zehn Jahren hat sich eine Vielzahl von Fahrrad-Apps am Markt platziert. Darunter die beiden Apps BIKE CITIZENS (seit 2012) und KOMOOT (seit 2010), die stets die vorderen Plätze in Rankings belegen und inzwischen täglich über (sechs) Millionen Nutzern ihren Fahrrad-Alltag erleichtern und versüßen. Welche Schwerpunkte die beliebten Apps haben, und wie digitale Routenplaner, Hightech-Navis und Ping-Buttons funktionieren, haben wir uns genauer angeschaut.
Bike Citizens - findet deine beste Strecke
Bike Citizens ist eine App, die auf das Radfahren im städtischen Raum spezialisiert ist. Dass das Fahrrad vor allem in der Stadt ein grandioses Fortbewegungsmittel ist, da es nicht nur umweltfreundlicher, sondern in vielen Fällen auch bequemer und preiswerter als ein Auto ist, wollten die Betreiber der App Daniel Kofler und Andreas Stückl vorantreiben. Aus dieser Idee gründeten die Beiden im Jahr 2012 die App BikeCitizens.
Die Nutzer können ganz einfach im Routing-Profil die Entscheidung zwischen einem gemütlichen, schnellen oder normalen Weg fällen. Des Weiteren beachtet das Routing den Typ des Fahrrads und erstellt so eine, an die persönlichen Bedürfnisse jedes Nutzers angepasste, Route. Um Datenvolumen zu sparen, welches sowieso immer viel zu schnell verbraucht ist, können die Karten heruntergeladen und somit auch offline genutzt werden. Nutzer haben die Möglichkeit, bessere Bedingungen für sich und andere Radfahrer ihrer Stadt zu schaffen. Mit der Funktion der Fahrkartenaufzeichnung, welche nach Belieben auch deaktiviert werden kann, werden die aufgezeichneten, anonymisierten Daten beispielsweise Stadtplanern und Forschern zur Verfügung gestellt.
Das gut ausgebaute Netzwerk der Bike Citizens Community ist in weltweit 450 Städten aktiv – darunter allein 73 in Deutschland. Dies lege laut User vor allem an der Genauigkeit der Karten, dem einfachen Umgang und der Zuverlässigkeit der App. Des Weiteren seien ‘‘die Routen deutlich besser auf Radfahrer abgestimmt‘‘ und führen einen ‘‘zielsicher abseits der unangenehmen Routen schnell ans Ziel.‘‘ Dies spiegelt sich auch in den Bewertungen wider: Im App-Store erhielt die App 4,4 von 5 Sternen. Der Download der App ist frei, allerdings ist die Freischaltung bestimmter Städte kostenpflichtig. Hier gibt es neben verschiedenen Preispaketen die Möglichkeit mit der Option ‘‘Cycle to Free‘‘ diese Städte kostenlos zu erhalten, indem man 100 Kilometer in 30 Tagen radelt.
PING: der Button, der Städte verändert
Kennt ihr schon den PING Button? Dabei handelt es sich um einen kabellosen Druckschalter, der an Fahrrad oder Kleidung befestigt werden kann. Wann immer ein Radfahrer auf eine gefährliche Verkehrssituation oder eine Engstelle trifft, kann der Button gedrückt werden. Via Bluetooth werden die Button-Daten an die Bike Citizens App gesendet. Sobald die Radfahrerin/der Radfahrer ihr/sein Ziel erreicht hat, werden die verschiedenen PINGs auf der Routenübersicht angezeigt. Im nächsten Schritt können die markierten Punkte bearbeitet und mit verschiedenen Kategorien durch Aspekte wie Fahrbahnoberfläche, Sichtverhältnisse, infrastrukturelle Gestaltung, Verkehrsampeln, usw. charakterisiert und bewertet werden. Am Ende landen die gesammelten in einer "Heatmap" und können auf der Website „PING if you care!“ eingesehen werden.
Komoot - der digitale Pfadfinder
Perfekt für alle Outdoorfans - egal ob auf dem Rad oder zu Fuß
Ein ähnliches Prinzip verfolgt auch ‘‘Komoot‘‘, eine App, die auf Outdoor-Aktivitäten spezialisiert ist – sei es Wandern, Rennrad oder Mountainbike. Der Fokus liegt hier auf das Erleben in und mit der Natur. Nach diesem Ansatz gründete Markus Hallermann den Startup im Jahr 2010.
Hier kann der Nutzer aus bereits geplanten Routen, filtriert nach Schwierigkeit oder Dauer, wählen. User können ihre persönlichen Highlights teilen und somit anderen helfen, echte Geheimtipps zu finden. Selbstverständlich können Routen auch eigenständig geplant werden. Je nach ausgewählter Sportart wird die Route individuell an den Nutzer angepasst, wobei die App beispielsweise auf die Steigung oder Wegbeschaffenheit der Strecke Rücksicht nimmt.
Top Karten, genaue Sprachnavigation und Offline-Funktion
Durch die 12-monatige Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Berlin verfügt die App über eine sehr gute topografische Karte, mit der sich User im Vorfeld ein genaues Bild über die Route verschaffen können. Praktische Features der App sind die genaue Sprachnavigation sowie eine Offline-Funktion der Karten, nachdem diese heruntergeladen wurden. Die App stößt bei den 4,5 Millionen Nutzern weltweit auf große Begeisterung, weswegen sie bei rund 21.500 Bewertungen im App-Store 4,7 von 5 Sternen erhielt. So berichtet ein Nutzer, dass ‘‘keine App es bisher geschafft hat, das Leben derart positiv zu verändern.‘‘
Punkten kann die App vor allem mit der genauen und einfachen Routenplanung, welche eine sehr gute Hilfe vor allem für ortsfremde Nutzer sei und den bereits geplanten Touren, die als Inspirationen dienen. Lobenswert sei zudem die Flexibilität von Komoot, die zulässt ‘‘geplante Routen auch mal spontan zu verlassen und neue Wege einzuschlagen.‘‘ Die Nutzung der Website, der Download der App und viele Funktionen sind kostenlos. Darüber hinaus bietet Komoot Pakete verschiedener Preiskategorien, mit denen je nach Bedarf verschiedene Regionen und Funktionen wie die Sprachnavigation freigeschaltet werden können.
Gerade jetzt wo der Frühling vor der Tür steht und wieder öfter zum Fahrrad gegriffen wird, können die Apps eine große Hilfe sein - sei es, den fahrradfreundlichsten Weg in einer Großstadt zu finden oder die schönsten Routen in der Natur zu genießen.
Das sagen die User
"Komoot ist die intuitivste Routing-App am Markt. So bleibt mehr Zeit, um echte Abenteuer zu erleben." (Niko verwendet komoot um seine Bikepacking-Touren zu planen)
"Mit komoot kann ich meine Wanderungen einfach anpassen, egal wo ich bin. So bleibe ich flexibel und habe mehr Zeit um draußen zu sein." (Maren, plant jede Wanderung mit komoot)
"Intuitiv zu bedienendes Programm zur Erstellung von Wander- und Fahrradtouren. Navigieren auch offline möglich. Tolle Zusatzfunktionen. Sehr zu empfehlen!" (Artur)
"Das ist die perfekte APP. Seit wir sie haben, fahren wir sehr viel mit dem Rad. Wir lernen unsere Gegend mit ganz anderen Augen kennen und die Navigation ist perfekt. Besonders schön ist, dass komoot immer die schönen Wege und selten die Autostraßen navigiert." (Andreas Fritz)
Ein Beitrag von Pia Seifert für BS-Live!