Regionalverband Großraum Braunschweig
„Fährt nicht immer, aber für alle“
Mit den Öffis unterwegs zu sein, ist eine klimafreundliche Alternative zum eigenen Auto. Aber reicht das für Sie, um in den Bus zu steigen?
Vielleicht kann Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbands Großraum Braunschweig, Sie überzeugen.
Vernetzt
Wir wissen, dass die Menschen möglichst unkompliziert und komfortabel von A nach B kommen wollen. Deshalb denken wir als Organisator des ÖPNV in der Region möglichst den ganzen Weg mit: Nicht in jedem Ort gibt es einen Bahnhof, deshalb ergänzen wir durch regionale und lokale Buslinien sowie durch Anrufbusse. Diese lassen wir so fahren, dass sie möglichst nahtlos den Zug am nächsten Bahnhof erreichen. Immer häufiger können wir Ihnen durch die fortschreitende Digitalisierung sagen, wie Ihre Verbindung in Echtzeit sein wird. Außerdem unterstützen wir gute Rad- und Autoabstellanlagen an den Bus- und Bahnstationen. So können Sie die ersten Kilometer mit dem Fahrrad oder auch mit dem Auto zurücklegen und Ihr Fahrzeug steht sicher, während Sie weiterreisen.
Immer öfter
Nicht allen können wir ihre perfekte Wunschverbindung liefern, aber wir werden immer besser. Schon jetzt fahren zwischen den größeren Städten innerhalb der Region und in angrenzende Städte mindestens stündlich, teilweise halbstündlich Züge. Ziel ist der flächendeckende Halbstundentakt auf all diesen Strecken. Auch im Busverkehr haben wir die Takte in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Mit den flexo-Anrufbussen können wir in einigen Gebieten sogar nach Bedarf fahren. Wir hoffen, dass wir solche Angebote demnächst an weiteren Orten machen können.
Für alle
Die Öffis sind für alle da – auch für die, die andere Verkehrsmittel nicht so einfach nutzen können. Jugendliche kommen mit Bus, Bahn und Tram zur Schule, zur Ausbildung und zu ihren Freizeitaktivitäten. Und selbst im ländlichen Raum versuchen wir allen ein Grundangebot zu machen. Auch Barrierefreiheit hat einen hohen Stellenwert im ÖPNV, um niemanden auszuschließen. Erst recht jetzt mit dem Deutschlandticket können alle günstig und einfach die Öffis nutzen.
Entspannt
In den Öffis können Sie sich entspannen. Den Verkehr haben die Fahrer*innen für Sie im Blick. Auch über einen Parkplatz müssen Sie sich keine Gedanken machen. Sie können in Ruhe mit Ihren Bekannten und Kolleg*innen reden, am Tablet arbeiten, Musik hören oder einfach abschalten und die vorbeifliegende Landschaft genießen. Mit der Bahn rauschen Sie am Stau vorbei.
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Natürlich ist der ÖPNV in der Region noch nicht perfekt: Nicht überall gibt es attraktive Verbindungen, es gibt auch Fahrtausfälle, man steht auch mal mit dem Bus im Stau.
Finanzierung
Um einen perfekten ÖPNV anbieten zu können, brauchen wir viel Geld. Die Einnahmen durch den Ticketverkauf haben noch nie ausgereicht, um Infrastruktur, Fahrzeuge und Personal bezahlen zu können. Der Bund gibt jetzt wieder viel Geld in den Bahnverkehr. Den lokalen Bus- und Straßenbahnverkehr müssen jedoch weitgehend die Kommunen stemmen. Angesichts der ebenfalls hohen Kosten für viele andere Bereiche der Daseinsvorsorge, ist es schwierig für sie, ein besseres Angebot im ÖPNV zu finanzieren. Viele Verbesserungen können wir nur vornehmen, wenn wir Fördergelder von EU, Bund oder Land bekommen.
Personal
Hinzu kommt wie überall Personalmangel. Es fehlen Fahrer*innen, aber auch Fachleute für die Planung und den Bau der Öffi-Infrastruktur. Wir hoffen, dass autonomes Fahren im Bus- und Bahnbereich bald in der Praxis funktionieren wird. Bis alle Busse und Bahnen klimaneutral und auch autonom fahren wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Deshalb: Wenn Sie einen Job suchen, gerne selbst am Steuer sitzen und auch keine Angst vor großen Fahrzeugen haben, melden Sie sich bei Ihrem lokalen Verkehrsunternehmen.
Gewohnheit
Schlussendlich muss ein gutes Öffi-Angebot von allen unterstützt und angenommen werden. Deshalb: Probieren Sie es einfach mal aus. Vielleicht merken Sie, dass Öffi fahren nicht nur gut für das soziale und ökologische Gewissen ist, sondern auch für Sie eine wirklich interessante Alternative zu Ihren bisherigen Fortbewegungsroutinen sein kann.
Quelle: Regionalverband
Fotos: VRB