Kinder(-sicherheit) auf dem Rad
Wie transportiere ich mein Kind sicher, altersgerecht und bequem? Stützräder ja oder nein? Alle diese Fragen beschäftigen Eltern, die täglich oder auch ab und zu bei Touren mit der ganzen Familie gemeinsam aufs Rad steigen. Aber aufgepasst: hier gibt es einiges zu beachten! In unserer zweiten Bikestory erklärt Fahrrad-Experte Marc Katholing worauf es beim Kindertransport ankommt, wie er den Nutzen von Stützrädern einschätzt und welche Klassiker und Neuheiten aktuell besonders nachgefragt sind.
Platzwunder und Alltagshelden
Wie auch bei den allgemeinen Trends 2020 begeistern praktische und stylishe Kombinationen auch im Bereich Kindertransport. Welche Eltern kennen es nicht: Hektik, Regen, das Kind weint und doch möchte oder kann man auf das Fahrrad nicht verzichten. Laut unserem Experten Marc Katholing von Fahrrad Hahne seien im Bereich Kindertransport eindeutig Fahrradhänger am meisten nachgefragt.
Die immer stabileren, schmaleren und wendigeren Anhänger sind echte Platzwunder! Sie bieten nicht nur einen sicheren, trockenen Raum für kleine Passagiere, sondern haben dazu noch extra Stauraum für Taschen und Einkäufe. Und, dass sogar dank der „Baby-Hängematte“ schon für Säuglinge.
Das Beste kommt aber noch, demonstriert Marc: „Wenn man angekommen ist und das Kind ist zum Beispiel eingeschlafen, kann man den Hänger einfach abnehmen und als Kinderwagen nutzen."
Aber aufgepasst: bei allen Vorteilen von Fahrradanhängern sind einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Kinderanhänger - gut zu wissen!
Ist mein Rad überhaupt für einen Anhänger zertifiziert? Sind Rahmen, Achse und Bremse dafür geeignet?
Einige Hersteller versehen die Rahmen mit Hinweisen (meistens Symbolen), die anzeigen, ob ein Modell Anhängertauglich ist oder nicht. „Dranhängen kann man die Modelle fast an jedes Rad, allerdings weiß man ohne Zertifizierung nicht, welches Maximalgewicht möglich ist, ob das der Rahmen aushält und wie lange. Und, wenn etwas passiert ist man nicht versichert."
Kindersitze seien auch eine Alternative, aber deutlich weniger im Trend als Anhänger. Immerhin sorgen hier „Regencapes“ für einen trockenen Sitz, wenn man sein Rad draußen parkt.
Unternehmen die Kleinen dann ihre ersten eigenen Fahrversuche, ist natürlich ein gutsitzender Helm Pflicht. „Vor allem für kleine Kinder müssen Helme immer passend zum Kopfumfang und Wachstum gewechselt werden. Daher haben Helme für kleine Kinder auch moderate Preise.“
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Stützräder - ja oder nein?
Bei der großen Auswahl an Lauf- und Kinderrädern ist auffallend, wie wenig Stützräder angebracht sind. „99 Prozent aller Kinder lernen das Radfahren ohne Stützräder, vor allem, wenn sie vorher Laufrad gefahren sind“ erklärt Marc: Der Grund hierfür sei simpel: beim Laufrad lernen würden die Kinder schon ihr Gleichgewicht trainieren und sich mit dem Fuß abstützen, wenn sie drohen umzukippen. Das gleiche machen sie dann auf dem Rad. Bringt man aber Stützräder an, sei das wie ein Schritt zurück, da die Kinder somit das „sich Abfangen“ wieder verlernen würden. Ausnahmen seien natürlich motorische Einschränkungen oder Fälle, in denen Kinder eben noch nicht Laufrad erfahren sind. Dann machten Stützräder nach wie vor Sinn, so Katholing.