Honigbaum
Herzensding und Kindheitstraum
In diesem Interview erfahren Sie mehr über den Concept Store Honigbaum im Östlichen Ringgebiet, wir sprachen dazu mit Inhaberin Linda Honigbaum.
Linda, was war deine Motivation, einen Concept Store zu eröffnen?
Das war ein langer Prozess, welcher schon in meiner Kindheit begann. Schon damals habe ich von einem kleinen Laden geträumt wie es ihn in meiner Straße, in der ich aufgewachsen bin, gegeben hat. Ich habe schon immer kreativ und handwerklich gearbeitet und beschäftige mich unglaublich gerne mit verschiedenen Materialien, Farben und Formen, weshalb ich in Ulm eine Ausbildung zur Goldschmiedin absolviert habe. Anschließend habe ich viele Jahre in München und Berlin gelebt, meine drei Kinder bekommen – 10, 8 und 3 – und selbstständig als Goldschmiedin gearbeitet.
Vor ein paar Jahren bin ich mit meiner Familie wieder in die Heimat Braunschweig gezogen und mir ist der Gedanke eines Ladens, in dem ich alle meine Leidenschaften vereinen kann, nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Ich wollte neue Menschen kennenlernen, Inspirationen durch Gespräche sammeln und handwerklich tätig sein können. Mir und anderen kreativ schaffenden Handwerkern und Designern eine Verkaufsfläche bieten, Dinge zusammenstellen welche meiner Meinung nach wunderbar zusammen passen und mich mit den Kunden über diese Dinge freuen, welche ich mit viel Sorgfalt zusammenstelle. Der Laden ist ein Herzensding und die Verwirklichung eines Kindheitstraums.
Wie würdest du das Konzept eines Concept Store in deinen Worten beschreiben?
Ich denke ein Conceptstore braucht einen roten Faden, der sich durch das Sortiment zieht. Dabei ist es egal ob es sich um Interieur, Kleidung oder Lebensmittel handelt. Dieser rote Faden spricht eine ganz bestimmte Zielgruppe und deren Lifestyle an. Dadurch bekommt der Conceptstore sein individuelles Gesicht.
Mittlerweile gibt es mehrere derartiger Formate in Braunschweig. Was macht deinen Laden aus deiner Sicht aus?
Ich bin gelernte Goldschmiedin und eine Verfechterin des Handwerks und vertrete mit Herzblut kleine und große Handwerksbetriebe, weshalb es bei mir einen hohen Anteil an Einzelstücken gibt. Natürlich bekommt man auch meinen, mit Liebe, handgefertigten Unikatschmuck, den ich in meiner Werkstatt ausserhalb des Ladens fertige. Die Produkte werden sorgfältig ausgewählt, mit einem hohen Anspruch an Design und Kreativität, hochwertigen und natürlichen Materialien, Verarbeitung und fairen Herstellungsbedingungen. Sie sind meist aus Skandinavien oder Deutschland – wie etwa Braunschweig, Berlin, Erzgebirge & Co. Jede neue Marke wird gründlich überdacht, geprüft und hinterfragt ob sie wirklich in das Sortiment passt. Wenn wir wieder so ein Herzensding aufgetan haben, freuen wir uns wie Kinder vorm Weihnachtsbaum und teilen unsere Freude gerne mit unseren Kunden, wobei die Marge und hohe Absatzzahlen dabei zweitrangig sind. Es geht in meinem Laden also um die Kommunikation unter Menschen, einen Treffpunkt im Kiez und den Austausch unter Nachbarn welche hier leben.
Die Kombination aus Handwerk, Kreativität Design und Wertschätzung in jeglicher Hinsicht macht für mich den Wert der Dinge aus. Sie bekommen dadurch ihre Besonderheit und haben die Chance zu Lieblingsdingen zu werden. Ich bin für das Bewahren und den damit verbundenen nachhaltigen Gedanken. Ich finde Vivienne Westwoods Zitat trifft es sehr gut: Buy less, choose well, make it last.
Das Interesse an Concept Stores ist groß. Wie erklärst du dir das?
Nachdem der Online Handel überall Einzug gehalten hat, wird der Wunsch nach einem Laden, welcher aus verschiedenen Lebensbereichen auf mich zugeschnittene Produkte verkauft, wieder größer. Der Trend geht zurück zu mehr Einkaufserlebnis und individueller Ansprache. Es ist nicht nur das Produkt sondern auch das gute Gefühl, welches ich in einem liebevoll geführten Laden bekomme.
Vielleicht ist es die gewohnte Person die mich schon mit meinem Namen begrüßt, oder auch, dass mein Geschenk individuell verpackt wird, ich Beratung bekomme, es gewohnt duftet und die Musik läuft. Das Leben wird immer hektischer, der Alltag immer voller und anonymer, da ist ein Trend in die gegensätzliche Richtung nur verständlich.
Was glaubst du, welche Trends im stationären Handel in Zukunft wichtig – oder immer wichtiger – sein werden?
Wertschätzung und Nachhaltigkeit in jeglicher Form. Dazu können gemeinsame Events gehören, bei denen man sich aufeinander besinnt, Zeit zusammen verbringt, etwas herstellt oder sich austauscht, im wirklichen Leben und nicht nur über online Klicks. Diese gemeinsamen Erlebnisse sind nachhaltig, ebenso wie Produkte welche man mit Sorgfalt in einem liebevoll geführten Laden aussucht um sie zu bewahren. Qualität statt Quantität.
Weitere Informationen zum Honigbaum Concept Store gibt es auf www.honigbaum.shop.
Quelle: PM