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Sinfoniekonzert im Westand
Sonntag, 29. September 2024 - westand Event- und Kulturzentrum
Am vergangenen Sonntag brachte das Louis Spohr Orchester (LSO) unter der Leitung von Tobias Rokahr und mit David Baban als herausragendem Solisten das Westand zum Klingen und sorgte für einen unvergesslichen Abend voller musikalischer Höhepunkte.
Das LSO, das seit 2004 in seiner heutigen Form besteht, hat sich von einem reinen Streicherensemble zu einem vollen Sinfonieorchester entwickelt. Heute besteht es aus einer Mischung aus engagierten Amateuren und professionellen Musikern und bereichert das kulturelle Leben in der Region mit rund vier Konzerten pro Jahr. Neben klassischen Kammermusikstücken stehen auch große sinfonische Werke auf dem Programm. Am Sonntag wurde das Publikum Zeuge einer wunderbaren Zusammenstellung, die von den ersten sanften Tönen Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ bis zu den leidenschaftlichen Klängen von Sibelius‘ Violinkonzert in d-moll reichte.
Mit dem Auftakt von Debussys Komposition entfaltete sich eine Atmosphäre, die vom ersten Moment an die Zuhörer fesselte. Die Musik erfüllte den Raum und schuf eine beinahe greifbare Stimmung. Jede Note schien sorgfältig ausgewählt, um die besondere Atmosphäre des Abends zu unterstreichen. Griegs Peer Gynt-Suiten entführten die Besucher in eine musikalische Welt voller Melodien, die gleichzeitig vertraut und doch erfrischend anders wirkten.
Der Höhepunkt des Abends war jedoch zweifellos das Violinkonzert von Jean Sibelius, virtuos interpretiert von David Baban. Sein Spiel war präzise, aber emotional und ließ das Publikum staunend zurück. Die Leidenschaft, mit der er das anspruchsvolle Werk darbot, übertrug sich unmittelbar auf die Zuhörer. Die Atmosphäre war dicht, das Publikum gebannt – man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Die Mischung aus bekannten sinfonischen Werken, hochkarätigen Solisten und einer spürbaren Nähe zum Publikum macht jedes Konzert zu einem einzigartigen Erlebnis. Besonders beeindruckend war die Harmonie innerhalb des Orchesters und die fein abgestimmte Leitung von Tobias Rokahr, der seit 2023 das Dirigat innehat.
Das Publikum verließ den Saal mit leuchtenden Augen und viel Applaus. Man konnte spüren, dass dieses Konzert viele der Anwesenden tief bewegt hat.
Fotograf: Jürgen Pluschke / Farbtiefe