Löwen in Oldenburg: „Müssen sehr diszipliniert spielen“
Löwen entschieden Hinspiel zum Saisonauftakt für sich
Am Samstagabend findet um 20 Uhr der Sprungball zum easyCredit BBL-Spiel der Basketball Löwen Braunschweig bei den EWE Baskets Oldenburg statt. Dieses Niedersachsen-Duell verspricht durch den engen Kampf um die Play-In-Plätze (7-10) besondere Spannung. Das bestätigt der Blick auf die Tabelle: Die „Donnervögel“ sind Neunter (28:28) und haben bei noch sechs verbleibenden Spielen nur zwei Siege mehr auf dem Konto als die zwölfplatzierten Löwen (24:32). Allerdings hat das Ramírez-Team gegenwärtig auch nur einen Sieg Rückstand auf die Veolia Towers Hamburg auf dem letzten Play-In-Platz (10.) und ist punktgleich mit dem Elften Bamberg Baskets. Das Spiel wird ab 19:45 Uhr live bei DYN übertragen!
17 Löwen-Dreier rauschten am vergangenen Samstag beim Sieg über die HAKRO Merlins Crailsheim durch die Reuse. Außerdem verteilte das Team von Headcoach Jesús Ramírez 25 Assists und zählte fünf Spieler mit zweistelligem Scoring in der Statistik, die maßgeblich zu den insgesamt 98 erzielten Punkten beigetragen hatten. Nach den vergangenen Wochen mit fünf Niederlagen am Stück und schwächelnder Offensive war der Erfolg mit größtenteils gut laufendem Angriffsmotor Balsam für die Seele. „Wir haben den Ball gut bewegt und unsere Spielzüge generell gut ausgeführt. Und wenn wir uns in gute Positionen bringen und den offenen Mann finden, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, die Würfe zu treffen“, begründet Ramírez die viel bessere Dreierquote als in den vorherigen Spielen. Allerdings hatten die Löwen es bei dem Sieg auch mit einem Gegner zu tun, der in dieser Saison nicht zu den defensivstärksten Teams zählt und auch nicht immer besonders körperlich agiert.
Das wird am Samstag wahrscheinlich anders aussehen, denn die EWE Baskets üben gemäß der Philosophie ihres Cheftrainers Pedro Calles einen hohen Verteidigungsdruck aus und spielen sehr physisch. Hierin sieht Jesús Ramírez entscheidende Stärken des Kontrahenten und blickt entsprechend voraus: „Wir werden nur wenig Zeit für unsere Entscheidungen haben und werden sie unter Stress treffen müssen. Deshalb wird es wichtig sein, dass wir sehr diszipliniert spielen.“ Das haben die Löwen zu Saisonbeginn beim furiosen 91:86-Sieg über die Oldenburger gut umgesetzt, die aktuell wohl auch aus eigener Sicht nicht dort in der Tabelle stehen, wo man sie vor Saisonbeginn eigentlich erwartet hätte. Aber die Donnervögel haben eine herausfordernde Saison, die von vielen Verletzungen und daraus resultierenden Kaderveränderungen geprägt ist. „Sie haben sich durch diese schwere Phase durchgekämpft und einen Weg gefunden“, so der Löwen-Headcoach, der ergänzt: „Die Baskets haben ihre beste Form vielleicht noch nicht erreicht, aber ich denke, dass sie die Saison gut beenden werden. Sie sind nicht mehr das Oldenburg von vor zwei Monaten.“
Dafür sprechen auch die vergangenen drei Siege in Folge, von denen der letzte im Derby auswärts beim starken Aufsteiger RASTA Vechta gelang. Das Guard-Duo um Dewayne Russell (15,2 PpS) und Geno Crandall (14,1 PpS) steuerte dabei 44 von insgesamt 88 Punkten bei und bildet ohnehin die Schaltzentrale der EWE Baskets: Sie sind nach dem verletzten Charles Manning Jr. die besten Scorer der Calles-Mannschaft und verteilen zusammen über elf Assists im Schnitt. Crandall ist ebenso wie Chaundee Brown Jr. als Reaktion auf die Verletzungen nachverpflichtet wurden und hat sehr gut eingeschlagen: Der athletische Forward erzielt 14,1 Punkte und trifft dabei knapp 65 Prozent seiner Zweier sowie 40,5 Prozent von der Dreierlinie. Jesús Ramírez nennt Brown Jr. in einer Reihe von Oldenburger Spielern mit „kräftigen Körpern“, zu denen auch die Center Ebuka Izundu (8,4 PpS; 5,4 RpS) und Norris Agbakoko (7,1 PpS; 5,6 RpS) gehören.
Die Löwen werden sich gegen diese Physis von EWE Baskets-Verteidigungsminister Maximilian DiLeo & Co. behaupten und insbesondere beim Rebound viel besser arbeiten müssen als zuletzt gegen Crailsheim. Aber Ramírez macht noch einen weiteren relevanten Faktor für dieses wichtige Spiel im Kampf um die Play-Ins aus: „Um zu gewinnen müssen wir die Dominanz von Russell und Crandall reduzieren und selbst Druck auf sie aufbauen.“ Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die beiden Point Guards sind anfällig für Turnover und verlieren zusammen 6,6-mal pro Spiel den Ball.
Quelle: PM 18.04.2024