Im Gespräch mit Stefan Franz
Stefan Franz ist Vorsitzender des Schaustellerverbandes Braunschweig. Er betreibt auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt die "Rosshütte" und ist seit über 30 Jahren auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt im Geschäft. Wir haben mit ihm über die Neuheiten und seine Erfahrungen mit dem Weihnachtsmarkt in der Löwenstadt gesprochen.
Herr Franz, was sind die Neuheiten auf dem diesjährigen Braunschweiger Weihnachtsmarkt?
Es hat sich wieder eine Menge getan. Dieses Jahr wird es zum Beispiel erstmalig Entenbrust mit Rotkohl und Klößen auf dem Weihnachtsmarkt geben, es ist diesmal Holzspielzeug aus eigener Produktion dabei und verschiedene langjährige Betriebe haben komplett neue Produkte, die sie anbieten. Und ansonsten sind noch verschiedene Kunsthandwerker und zwei Gastronomiebetriebe neu auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt.
Worin unterscheidet sich der Braunschweiger Weihnachtsmarkt Ihrer Meinung nach von anderen Weihnachtsmärkten?
Zum einen besticht der Braunschweiger Weihnachtsmarkt durch sein einmaliges Ambiente, das Zusammenspiel der historischen Kulisse mit den wunderschönen Ständen der Marktbeschicker. Das ist schon einzigartig. Und was für Braunschweig unheimlich wichtig und einzigartig ist, dass ist der gesunde Mix von Kunsthandwerk und Ausschankgeschäften.
Besuchen Sie auch andere Weihnachtsmärkte außerhalb Braunschweigs? Wenn ja, welche?
Ja, das habe ich durchaus schon das ein oder andere Mal gemacht. Aber zurzeit komme ich da leider nicht mehr dazu. Ich hab mir beispielsweise die Weihnachtsmärkte in den neuen Bundesländern angeschaut, wenn auch in erster Linie aus rein informativen Gründen. Ich hab dabei festgestellt, dass es der Braunschweiger Weihnachtsmarkt bedingungslos mit den Weihnachtsmärkten anderer Städte aufnehmen kann.
Herr Franz, Sie sind ja der Vorsitzende des Schaustellerverbandes. Können Sie kurz erläutern, was die Aufgabe des Verbandes ist?
Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen den 150 Marktbeschickern und dem Stadtmarketing als Veranstalter. So müssen nicht alle Marktbeschicker mit ihren Problemen einzeln an das Stadtmarketing treten, sondern können ihre Anliegen gebündelt über unseren Vorstand oder über meine Person weitergeben.
Wie sieht für Sie persönlich ein Arbeitstag auf dem Weihnachtsmarkt aus?
Ich fange morgens um 7 Uhr an und mache die Warenlisten fertig. Um 8 Uhr beladen wir dann das Fahrzeug und sind um halb neun auf dem Veranstaltungsgelände, wo wir alles vorbereiten, sodass wir pünktlich um 10 Uhr öffnen können. Dann stehe ich hinter meinem Grill, verkaufe meine Bratwurst, und bin dann bis neun, halb zehn abends dort eingebunden. Dann geht"s wieder nach Hause, wo noch das Auto entladen werden muss. Zum Abschluss sprechen noch im Kreise der Kollegen den Tag durch und dann machen wir endlich Feierabend.
Gibt es ein besonderes Ereignis, was Sie auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt erlebt haben?
Ich habe viele schöne Momente auf dem Braunschweiger Weihnachtsmarkt erlebt, ich habe aber auch viele negative Höhepunkte gehabt, sodass es schwierig ist, ein einzelnes Erlebnis besonders herauszustellen.
Wenn Sie jemand nach einer Geschenkidee vom Weihnachtsmarkt fragt, welchen Tipp würden Sie ihm geben?
Dem würde ich raten, er solle einfach mal in aller Ruhe über den Weihnachtsmarkt bummeln und beispielsweise einmal bei den Kunsthandwerkern zu schauen. Dort gibt es viele Dinge, die sich als Weihnachtsgeschenke anbieten oder man kann sich dort auch die an oder andere Anregung holen.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, der unabhängig von der finanziellen Machbarkeit ist, was würden Sie am Weihnachtsmarkt verbessern oder verändern?
Einen Standgeldfreien Weihnachtsmarkt für alle Kollegen.
Was wünschen Sie sich in diesem Jahr persönlich für den Weihnachtsmarkt?
Dass wir alle einen ruhigen und besinnlichen Weihnachtsmarkt erleben, dass es allen Menschen gut geht und es keine Personenschäden zu verzeichnen gibt.
Diesen Wünschen zum Abschluss können wir uns nur anschließen! Wir bedanken uns für das Interview und wünschen Ihnen, sowie allen Marktbeschickern eine schöne Vorweihnachtszeit.
Interview: Dipl.-Päd. Kerstin Lautenbach-Hsu