Richard Wagners »Götterdämmerung«
Großes Finale des Braunschweiger »Ring«-Projekts
Mit der Premiere von Richard Wagners »Götterdämmerung« am 3. Juni vollendet das Staatstheater Braunschweig sein großes Spielzeitprojekt, eine Inszenierung des »Ring des Nibelungen« als gemeinschaftliche Arbeit aller Sparten des Hauses. Nach »Das Rheingold« (Musiktheater mit Schauspiel), den Uraufführungen »Die Walküren« von Caren Erdmuth Jeß (Schauspiel mit Staatsorchester) und »Siegfried – Eine Bewegung« von Steffen Schleiermacher / Gregor Zöllig (Tanztheater mit Staatsorchester) folgt nun mit der »Götterdämmerung« das Finale zur vollständigen Musik Wagners in opulenter Besetzung und Ausstattung und unter Beteiligung aller Sparten. Ein Musikalischer Leiter, drei Regisseurinnen, ein Choreograf, vier Ausstatter:innen, zwei Dramaturginnen sowie zwölf Solist:innen, ein Schauspieler, das gesamte Tanz-Ensemble, Chor, Herren-Extrachor und das Staatsor¬chester gestalten gemeinsam 270 Minuten Musikdrama.
Im Regiekollektiv (Beatrice Müller, Isabel Ostermann, Dagmar Schlingmann, Gregor Zöllig) ist jede:r einzelne für verschiedene Stränge der Handlung verantwortlich. Die Einteilung basiert dabei auf Dramaturgie und Erzählebenen des Werkes an sich. Da ein komplexes Drama wie dieses zugleich in den Szenen und Instrumentalpassagen eng verwoben ist, arbeiten die Regisseur:innen darüber hinaus in einzelnen Sequenzen kollektiv. Unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Srba Dinić stellt sich so dem hierarchischen Genie¬kult im Geiste eines Wagnerischen »Gesamtkunstwerkes« die kollektive Exzellenz der Sparten selbstbewusst gegenüber.
Liebe und Macht – Schicksale, die miteinander so eng verwoben sind, dass sich die Protagonist:innen im Geflecht ihrer Vergangenheit und Familiengeschichten immer weiter verketten, nicht ahnend, dass der Untergang unmittelbar bevorsteht. Alberichs Sohn Hagen, aufgewachsen mit seinen Halbgeschwistern Gunther und Gutrune am Hofe der Gibichungen, will den im »Rheingold« geraubten Ring zurückerobern. Da er aus eigener Kraft aber nicht imstande wäre, gegen den »Helden« Siegfried zu bestehen, entspinnt er eine Intrige, die Siegfried seine Geliebte Brünnhilde vergessen und verraten lässt und schließlich seinen Tod herbeiführen wird.
Die Ebenen des Transzendenten, des untergründig Erahnten, der Wider¬sprüche und die Motive der Entfrem¬dung und Täuschung werden freige¬legt. Mit der »Götterdämmerung« findet Richard Wagners Tetralogie ein Ende von nicht nur enormem Ausmaß, sondern auch gewaltigem utopischen Potenzial.
Götterdämmerung
Musikdrama von Richard Wagner
Dritter Tag des Bühnenfestspiels »Der Ring des Nibelungen«
Premiere am 03. Juni, 17:00 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen am 10., 18. und 24. Juni
Musikalische Leitung: Srba Dinić
Regie: Beatrice Müller, Isabel Ostermann, Dagmar Schlingmann
Regie und Choreografie: Gregor Zöllig
Bühne: Hank Irwin Kittel, Sabine Mader, Stephan von Wedel
Kostüme: Julia Burkhardt
Chor: Georg Menskes, Johanna Motter
Licht: Tobias Krauß
Dramaturgie: Sarah Grahneis, Ira Goldbecher
Brünnhilde: Allison Oakes
Siegfried: Tilmann Unger
Hagen: Franz Hawlata
Gunther: Christian Miedl
Gutrune: Victoria Leshkevich
Alberich: Michael Mrosek
Waltraute: Marlene Lichtenberg
1. Norn: Marlene Lichtenberg
2. Norn: Solgerd Isalv
3. Norn: Ekaterina Kudryavtseva
Woglinde: Veronika Schäfer
Wellgunde: Milda Tubelytė
Floßhilde: Marlene Lichtenberg
Tänzer:innen: Michael D' Ambrosio, Filipa Amorim, Alice Baccile,
Fenia Chatzakou, Brendon Feeney, Giovanni Fumarola, Joshua Haines,
Rei Okunishi, Dariusz Nowak, Tiziano Pilloni, Francesca Castellari,
Mátyás Ruzsom, Nao Tokuhashi, Beatrice Ieni, Mikaela Kos, Gautam Razul Singh
Friedrich Nietzsche: Mattias Schamberger
Staatsorchester Braunschweig, Chor des Staatstheaters Braunschweig,
Herren-Extrachor des Staatstheaters Braunschweig
In einer 60-minütigen Pause nach dem 1. Aufzug (jeweils gegen 19 Uhr) bieten wir Ihnen ein gastronomisches Angebot auf dem Vorplatz des Großen Hauses sowie im 5kW. Eine vorherige Reservierung beim 5kW wird empfohlen: 5kW@staatstheater-braunschweig.de.
Alle vier Teile des Braunschweiger »Ring des Nibelungen« sind in zwei kompakten Zyklen im Rahmen des Festivals »Ausweitung des Ringgebiets« vom 07. bis 19.06.2023 zu sehen. Dazu gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einem Sinfoniekonzert, einem Festspielhaus für Kinder, der Protest-Oper »To Fall Safely«, Performances, einer Jukebox Wagner Edition und Installationen im Staatstheater und im gesamten Stadt¬raum. Mehr Infos und alle Termine auf www.staatstheater-braunschweig.de.
Quelle: PM 25.05.2023