Isabel Ostermann verlässt das Staatstheater Braunschweig
Operndirektorin Isabel Ostermann verlässt im Sommer das Staatstheater Braunschweig
Isabel Ostermann, seit 2017 Operndirektorin im Team von Generalintendantin Dagmar Schlingmann, verlässt zum Ende der laufenden Spielzeit im Juli 2024 auf eigenen Wunsch das Staatstheater Braunschweig, um sich künftig ganz auf ihre Arbeit als freie Regisseurin konzentrieren zu können.
Gemeinsam hatten Schlingmann und Ostermann das gesamte Spektrum dessen, was Musiktheater heute sein kann, in den Blick genommen. Von gefeierten Repertoire-Aufführungen auf dem Burgplatz über Wiederentdeckungen wie zuletzt »Dante« bis hin zu zeitgenössischen Werken, auf die ein Schwerpunkt gelegt wurde. So standen seit 2017 Werke von u. a. John Cage, Salvatore Sciarrino, dem in diesen Tagen verstorbenen Aribert Reimann, Christian Jost und Peter Eötvös auf dem Spielplan. Selbst inszeniert hat Isabel Ostermann in Braunschweig u. a. »Der fliegende Holländer«, »Eugen Onegin«, »Das großes Heft«, Toshio Hosokawas »Hanjo« als Filmprojekt für die Digitale Bühne, »Salome« und »Das Rheingold«. Aktuell bereitet sie als Regisseurin die Uraufführung »Searching for Zenobia« von Lucia Ronchetti (Musik) und Mohammad Al Attar (Libretto) vor, die am 31. Mai die Münchener Biennale für neues Musiktheater eröffnen wird und in der nächsten Spielzeit in Braunschweig zu sehen sein wird.
Dagmar Schlingmann: »Isabel Ostermann hat mit ihrem Team für künstlerische Höhe¬punkte gesorgt, die weit über unsere Region hinaus wahrgenommen wurden. Ich bedaure ihren Abschied sehr, gleichzeitig habe ich großes Verständnis für ihren Wunsch, mehr Zeit für ihre eigenen künstlerischen Projekte zu haben. Wir bedanken uns bei Frau Ostermann für ihre erfolgreiche Arbeit in Braunschweig und wünschen ihr beruflich und persönlich für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.«
Nachfolgerin von Isabel Ostermann wird ab der Spielzeit 2024/25 Sarah Grahneis, die seit 2012 Dramaturgin für Musiktheater und seit 2022 zudem stellvertretende Opern¬direktorin am Staatstheater Braunschweig ist. Grahneis studierte zunächst Theater-, Medien- und Musikwissenschaft an der Universität Bayreuth. Nach einem Aufbaustudium in Theater- und Orchestermanagement an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und Tätigkeit am dortigen Institut für zeitgenössische Musik war sie von 2012 bis 2014 Stipendiatin der »Akademie Musiktheater heute« der Deutschen Bank Stiftung.
»Ich schätze Sarah Grahneis als fundierte Kennerin des Musiktheater-Repertoires«, so Dagmar Schlingmann, »die Entwicklung unseres Jahres¬projekts »Ausweitung des Ringgebiets« hat sie dramaturgisch maßgeblich getragen, und im Regie-Kollektiv unserer Götterdämmerung war sie eine wichtige Säule. Es ist ein Glücks¬fall, dass wir mit Frau Grahneis eine Kraft mit hoher fachlicher wie auch Führungs¬kompetenz im Team haben, die im Haus allseits anerkannt ist.«
Quelle: PM 18.03.2024