Unternehmen halten an der dualen Ausbildung fest
Gute Nachricht für die regionale Wirtschaft
Eine ausgesprochen gute Nachricht für die regionale Wirtschaft: Die Unternehmen halten auch in diesem Jahr an der dualen Ausbildung fest – das hat die jüngste, im gesamten Bundesland durchgeführte, Ausbildungsumfrage der IHK Niedersachsen ergeben. Teilgenommen haben insgesamt mehr als 2100 ausbildende Unternehmen.
Demnach haben 70 Prozent der Unternehmen in unserer Region ihr Ausbildungsplatzangebot für 2022 bereits zum jetzigen Zeitpunkt geplant. Als größte Herausforderungen bei der Besetzung von freien Plätzen gaben die Betriebe „fehlende Bewerber“ (62 Prozent), „mangelnde Berufsorientierung an Schulen“ (36 Prozent), die „allgemeine wirtschaftliche Perspektive“ (29 Prozent) sowie die daraus resultierende „Verunsicherung der Bewerber durch befürchtete wirtschaftliche Auswirkungen auf die Branche“ (26 Prozent) an.
„Im zurückliegenden Jahr hatten die befragten Unternehmen 284 freie Plätze angeboten, für 2022 sind es bis jetzt bereits 242. Das Angebotsniveau ist damit absehbar konstant. Jetzt müssen nur noch die passenden Bewerberinnen und Bewerber auf die angebotenen Plätze stoßen. Gemeinsam mit unseren Nachbarkammern und weiteren Akteuren möchten wir dabei, unter anderem mit der Kampagne ‚Moin Future‘, behilflich sein“, sagt Dr. Kirsten van Elten, Leiterin der Abteilung Ausbildung sowie kommissarische Leiterin Weiterbildung bei der IHK Braunschweig.
2021 konnten 94 Prozent der angebotenen Ausbildungsplätze besetzt werden, das waren bei weitestgehend gleichbleibendem Angebot (minus sechs Plätze von 2020 auf 2021) 3 Prozent mehr als noch 2020, dem ersten Coronajahr. „Um die wirtschaftliche Zukunft unserer Region zu sichern, sind Fachkräfte unerlässlich. Ich bin nachhaltig beeindruckt, wie gut und flexibel die ausbildenden Betriebe in der Pandemie reagiert haben. Gemeinsam mit den Berufsbildenden Schulen war so die Fortführung der Ausbildung auch unter teilweise schwersten Bedingungen möglich. Wichtig ist, dass auch in Zukunft eine gute Zusammenarbeit aller Akteure Bestand hat, damit die Fachkräfte von morgen einen guten Start ins Berufsleben haben und Unternehmen ihre Fachkräftesituation sichern und verbessern können“, betont Dr. Florian Löbermann, Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig.
Dass der besagte Start ins Berufsleben aus Sicht der Unternehmen gerade in herausfordernden Zeiten kein Selbstläufer ist, belegt ihr Wunsch nach weniger Unterrichtsausfall (67 Prozent). Die Wichtigkeit gut ausgebildeter Lehrkräfte nannten immerhin 65 Prozent der befragten Ausbildungsbetriebe. Die Unternehmen ihrerseits forcieren das Azubi-Recruiting, indem sie Praktika anbieten (80 Prozent), sich am Zukunftstag beteiligen (61 Prozent) und an Messen teilnehmen (35 Prozent).
Quelle: PM 08.02.2022