„Update Bahnstadt!“: Die Rahmenplanung ist fertig
„Update Bahnstadt!“: Die Rahmenplanung ist fertig Vorstellung am Donnerstag, 12. Mai, in der Volkswagen Halle und online
Nach mehr als drei Jahren intensiver Planung und öffentlicher Diskussion wird das zukünftige Bild der Bahnstadt an Hauptbahnhof und Hauptgüterbahnhof konkreter: Die Rahmenplanung zur Entwicklung der Bahnstadt ist fertiggestellt. Die Stadt Braunschweig lädt Bürgerinnen und Bürger daher am für Donnerstag, 12. Mai, von 17 bis 19 Uhr zu einer Infoveranstaltung "Update Bahnstadt!" ein. Sie findet im Hybridformat statt: in Präsenz in der Volkswagen Halle am Europaplatz, und online. Auf www.braunschweig.de/bahnstadt finden sich der WebEx-Link, um online aktiv an der Veranstaltung teilzunehmen, und der Link zum Livestream, um die Veranstaltung online ohne aktive Teilnahme zu verfolgen.
Im Fokus der Veranstaltung steht die Zukunftsperspektive für das rund 300 Hektar umfassende Gebiet der Bahnstadt – aktuell größte Stadtentwicklung in Norddeutschland. Es werden die Ergebnisse des bisherigen Planungs- und Beteiligungsprozesses ebenso vorgestellt wie die beabsichtigten nächsten Schritte.
Rückblick: Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern Von Beginn an war der Dialog mit Bürgerinnen, Bürgern und mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur ein zentrales Element der Planung. Bereits während der Antragstellung zur Aufnahme in die Städtebauförderung fanden Beteiligungsveranstaltungen statt. In einer breit angelegten Beteiligungsaktion erkundeten im Oktober 2020 rund 500 interessierte Bürgerinnen und Bürger mit dem Rad das Bahnstadtgelände und teilten ihre Vorstellungen für die Entwicklung des Gebietes.
Zusätzlich holte sich die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Städtebau und Entwurfsmethodik der TU Braunschweig in einem Auftakt- und vier weiteren Fachworkshops Kompetenz zu strategischen Zukunftsthemen bei Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Region, Kultur, Interessenverbänden, Bürgerschaft und Stadtverwaltung ein. Im November letzten Jahres lud die Stadt Braunschweig dann Bürgerinnen und Bürger auf eine Zukunftsreise in die Bahnstadt ein. Ziel war es, über die leitenden Gedanken des Rahmenplans zu informieren sowie Ideen und Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger für die Ausformulierung des Rahmenplans einzuholen. Die Rückmeldungen waren kreativ, kritisch und wertschätzend: Rund 440 Ideen, Wünsche und Aussagen für die Zukunft der Bahnstadt erhielt die Stadt Braunschweig von Bürgerinnen und Bürgern ganz unterschiedlicher Altersgruppen.
Das Top-Thema der Beteiligung: Mobilität Die Frage nach der Mobilität der Zukunft in der Bahnstadt beschäftigte die Bürgerinnen und Bürger besonders intensiv. Die im Entwurf des Rahmenplans dargelegten Mobilitätslösungen für eine bessere Anbindung der Bahnstadt an andere Stadtgebiete wurden positiv bewertet. So wurde beispielweise eine neue frei geschwungene Rad- und Fußgängerbrücke vom Hauptbahnhof ausgehend in das neue Quartier oder die Weiterführung des Ringgleises durch das Quartier besonders hervorgehoben. Mobilität wurde auch vor dem Hintergrund des Klimawandels besprochen: Eine überwiegende Mehrheit der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger bezog hier klar Position für alternative Mobilitätslösungen zum individuellen Autoverkehr, für das Fahrrad, für das Zufußgehen sowie für Sharing-Systeme und E-Mobilität. Potenzielle Konfliktlinien zum Autoverkehr wurden punktuell deutlich, es überwog aber der Appell an die Stadt, mutig neue Wege zu beschreiten. Thematisiert wurde auch die Frage, inwieweit eine Entwicklung der Bahnstadt dem Ausbau des Bahnverkehrs entgegensteht und damit dem Erreichen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens.
Stadt des Miteinanders
Eine Stadt des Miteinanders und der Freiräume Zur Vision einer Stadt des Miteinanders wurden ganz unterschiedliche kreative Ideen entwickelt. So ist es für eine fünfjährige Braunschweigerin zum Beispiel ein Spielgerät für Kinder, nämlich eine Tunnelrutsche, ein Ort des Miteinanders. Viele Erwachsene hingegen wünschen sich Cafés oder Biergärten an schattigen Plätzen, umgeben von städtischem Grün und öffentliche Sportanlagen. Aber auch konsumfreie kleine Stadteilplätze, die spontane Begegnungen ermöglichen. Wieder andere wollen Begegnung an Orten, die zur kreativen Zusammenarbeit einladen, in Projekten der Sharing Economy oder im Rahmen von Stadtteilfesten.
Viele Bürgerinnen und Bürger beschäftigten sich damit, wie die Rahmenplanung das aufgreifen und weiterführen kann was die Bahnstadt bereits heute bedeutet: Freiräume, Experimentierräume und Bahngeschichte: Ideen dazu lieferten die Bürgerinnen und Bürger viele. Sie reichen von lauschigen Picknickplätzen im Grünen über Räume für Kreativität in alten Hallen bis zu Lehrpfaden zur Bahnstadtgeschichte und Experimentierprojekten der Umweltbildung. Inspirationen, die die Planungsbüros und die Stadt Braunschweig dankbar in die Ausarbeitungsphase des Rahmenplans aufgenommen haben.
Die Ergebnisse der vergangenen Öffentlichkeitsbeteiligungen sind auch unter diesem Link zu finden: https://www.braunschweig.de/leben/stadtplanung_bauen/bahnstadt/beteiligungsprozesse/zukunftsreise-bahnstadt/ergebnisse/index.php
Die Ergebnisse der Beteiligungen flossen in den weiteren Planungsprozess ein. Die Themen Freiraum und Mobilität in der Bahnstadt wurden ergänzend zum Städtebau durch die Planungsbüros bgmr Landschaftsarchitekten und White Octopus + Buro Happold (Kooperation) noch einmal vertiefend bearbeitet.
Quelle: PM 02.05.2022