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CARA 20 Jahre Jubiläums Tour
Donnerstag, 21. September 2023 - Kulturscheune (SZ)
Die multinationale Celtic Folk-Band CARA feiert 20-jähriges Bühnenbestehen. Mit ihrer Jubiläumstour waren sie am Donnerstag in der Kulturscheune in Salzgitter zu Gast. Gemütlich war es an diesem Abend in der Kulturscheune, kleine Sitzgruppen mit Tischchen und Teelichtern versprühten Wohlfühlatmosphäre. Antje Fischer vom Fachdienst Kultur begrüßte die Gäste. Im Publikum hieß sie auch Ruth Willkommen, die heute ihren Geburtstag hier feierte und fand die Idee, statt Schnittchen und Gürkchen mit den Gästen ein Konzert zu besuchen, so gut, dass sie den Vorschlag auch an die Besucher weitergeben wollte. Nach einigen einleitenden Worten zur Band gab sie mit „genießt diesen Abend und die einzigartige Atmosphäre“ die Bühne frei für CARA. CARA, das sind die beiden Sängerinnen Gudrun Walther (Gesang, Geige, Akkordeon) und Kim Edgar (Gesang, Piano), Simon Pfisterer mit seiner Uilleann Pipes und Jürgen Treyz an der Gitarre. Mit “The Cockle Gatherer“ von ihrem neusten Album GROUNDED starteten sie ihre musikalische Reise. Aus 20 Jahren Schaffenszeit hatten sie ein breites Repertoire aus irischen Instrumentalstücken, fetzigen Liedern und gefühlvollen Balladen mitgebracht. Zu Ehren der beiden Gründungsmitglieder, die heute Abend im Publikum saßen, spielten sie eines ihrer älteren Stücke. Immer wieder animierten sie die Zuhörer zum Mitklatschen und bei “Ardkeen Boat Song“ sangen die Gäste den Refrain „Haul away boys, haul away“ lauthals mit. „Es ist immerhin das einzige Seemannslied, wo der Seemann am Schluss überlebt“, witzelte Walther. Zwischen den Songs sorgte Gudrun Walther mit ihren Erläuterungen zu den Texten häufig für Erheiterung im Publikum. „Kennt ihr auch die guten Vorsätze, die nie eingehalten werden“ darum geht es in “Masters of Consequence“. Die folgende Ballade “Little Musgrave“ hätte Potential für eine italienische Oper, eine Folk Oper sozusagen. Schon Walthers Erzählung der Geschichte beflügelte die Fantasie der Zuhörer. Eine junge Lady, die einen älteren Lord nur des Geldes wegen geheiratet hat, verliebt sich in einen jungen, galanten Ritter. Das Schäferstündchen, während der Lord auf der Jagd ist, wird belauscht und verraten. Der alarmierte Lord ertappt beide in flagranti. Er tötet den Ritter im Duell und dann seine Lady, als sie bekennt, den Ritter auch als Toten mehr zu lieben, als den Lord mit all seinem Geld. Voller Reue bleibt er fortan einsam. Mit ihrer Musik transportierten sie förmlich die Stimmung dieser Szenerie in die Menge. „Wir spielen Musik, die wir lieben“, sagte Walther zu Beginn des Konzerts und das merkte man ihnen auch an. Die vier auf der Bühne hatten Spaß an dem, was sie tun und dieser Funke sprang auch auf das Publikum über. Durch die vielen unterschiedlichen Instrumente, aber auch den Wechsel von schnelleren und ruhigeren Stücken war das Konzert sehr abwechslungsreich und immer wieder überraschend. Mal sang Gudrun Walther, mal Kim Edgar, oder beide zusammen und dazwischen zahlreiche Instrumentalstücke, eine gelungene Mischung, die diesen Abend zu einem ganz besonderen Genuss machten.
Fotograf: Jürgen Pluschke / Farbtiefe