Krebsvorsorge in der Region
Die Frauenklinik auf der Celler Straße ist eine der größten Frauenkliniken Niedersachsens. Sie ist die zentrale Anlaufstelle für Patientinnen aus Braunschweig und der Region Südostniedersachsen. Die Klinik begleitet die Frauen während der Zeit einer Erkrankung, bei Problemen während der Schwangerschaft und zum Beispiel bei der Geburt ihres Kindes.
Vorsorge bei Frauen
Ein Schwerpunkt der Klinik bildet das zertifizierte Brustzentrum. Die Abteilung für Brusterkrankungen bietet Beratung und Information rund um das Thema Brust. Die neusten Entwicklungen tragen dazu bei, dass viele Frauen die an Brustkrebs erkranken geheilt werden können.
Vorsorge, das ist das Schlagwort. Und in diesem Fall fängt die Vorsorge bei uns selbst an. Das Abtasten der Brust gehört doch mittlerweile fast schon zum guten Ton, oder? Und das sollte nicht nur die Frauenärztin machen, sondern wir selbst. Natürlich darf die Selbstuntersuchung nicht überschätzt werden. Trotzdem sollte sie Bestandteil des Früherkennungsprogramms sein und bleiben! Eine regelmäßige, sachgerechte Selbstuntersuchung begünstigt die Entdeckung von Karzinomen. Selbstuntersuchung kann nicht früh genug erlernt und begonnen werden, erkärt Dr. Renate Hübler, Programmverantwortliche Ärztin für das Mammographie-Screening.
20-30% der Frauen gehen nicht regelmäßig zur Voruntersuchung
Der wichtigste Risikofaktor für eine Brustkrebsentstehung ist das Alter. Krebs ist abhängig von Menopause, BMI, Zykluphase, der ersten ausgetragenen Schwangerschaft, usw.
Die Mammographie ist momentan. die einzige für die Erkennung von Brustkrebsvorstufen oder frühen Tumorstadien allgemein als wirksam anerkannte Methode. Bei der Mammographie wird die Brust geröngt, um so Veränderungen der Brust zu erkennen, erläutert Dr. Heiko Franz. Er ist der Chefarzt der Frauenklinik in Braunschweig.
Durch Mammographie ist eine altersabhängige Brustkrebssterblichkeitsreduktion um 20-30% möglich. Die Wirksamkeit einer Früherkennungsmammographie ist für Frauen zwischen dem 50. und dem 70 und neuerdings auch zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr belegt und nach dem 70. Lebensjahr anzunehmen. Das Optimum des Verhältnisses aus Nutzen und Risiko liegt zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.
Zu wenig Beteiligung am Screening
Seit 2006 gibt es das flächendeckende Mammographie-Screening hier im östlichen Niedersachsen. Das Screening ist ein erfolgreiches Programm: Es werden mehr kleine Tumore entdeckt und auch mehr Karzinome ohne Lymphknotenbefall als vor der Einführung des Mammographie Screenings. Die Ergebnisse sind also gut, aber die Beteiligung der Braunschweiger Frauen könnte besser sein.
Und wie sieht das mit den Männern aus?
Laut Studie sind Männer öfter krank als Frauen. Zusätzlich haben sie eine niedrigere Lebenserwartung. Gute Gründe, um die Vorsorge-Untersuchungen wahrzunehmen.Viele Männer sterben an einem Herzinfarkt jährlich erkranken ca. 130.000 Männer, über 34.000 sterben daran. Bei Krebserkrankungen handelt es sich um 200.000 Männer, 40.000 erkranken an Prostatakrebs.
Vorsorge wird bei Männern offenbar kleingeschrieben
Nur jeder vierte Mann geht zu den jährlichen Vorsorge-Untersuchungen. Jeder dritte Mann hat sich erst gar nicht mit dem Thema beschäftigt. Sechs von zehn Umfrageteilnehmer gaben zudem an, nur im Krankheitsfall zum Arzt zu gehen. Ein Fünftel der Befragten antwortete, dass sie Früherkennung nichts angehe, da sie ja gesund seien. Andere Gründe sind laut Umfrage vor allem Zeitmangel und die mit der Untersuchung verbundenen Unannehmlichkeiten.
Dabei weiß mehr als die Hälfte der Männer offenbar gar nicht, was ihnen entgeht: Nur 41 Prozent aller Befragten konnten angeben, auf welche Untersuchungen sie Anspruch haben. Dabei ist jeder vierte Todesfall auf Krebs zurückzuführen.
Gerade im frühen Stadium von Prostatakrebs, die häufigsten Krebsart bei Männern, sind die Heilungschancen eigentlich besonders hoch. Auch Darmkrebstumore können bei rechtzeitiger Vorsorgeuntersuchung erkannt und sofort entfernt werden.
Welche Untersuchungen gibt es?
Ab dem 35. Lebensjahr haben Männer Anspruch auf Früherkennungsuntersuchung für Hautkrebs. Weiter wird die Möglichkeit auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Diabetes geprüft. Ab 45 Jahren gibt"s die Krebsvorsorge.
Innerhalb der Krebsvorsorge werden die Prostata, die äußeren Genitalorgane und die Haut untersucht.
Ab dem Alter von 50 Jahren werden außerdem der Enddarm und der übrige Dickdarm untersucht. Ab dem Alter von 50 Jahren bis zur Vollendung des 55. Lebensjahres besteht Anspruch auf die jährliche Durchführung eines Schnelltests auf okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl.
Ein Beitrag von Britta Nowak für BS-Live!