Cyber-Security – Sicherheit im digitalen Zeitalter
Die Herausforderungen für die Wirtschaft sind vielfältig
Mit der wachsenden Digitalisierung steigt gerade auch in Unternehmen die Notwendigkeit, unzureichend gesicherte Kommunikationsinfrastrukturen vor Internetkriminalität zu schützen. Ohne Digitalisierung ist ein Unternehmen kaum wettbewerbsfähig. Je digitaler ein Unternehmen allerdings aufgestellt ist, desto stärker hängt dessen Existenz von sicherer Datenverarbeitung und -speicherung ab. Mit Blick auf das Sicherheitsniveau der Wirtschaft haben Unternehmen bereits vielfältige Maßnahmen ergriffen, dennoch gibt es zahlreiche Sicherheitslücken zu schließen, um sich für zukünftige Herausforderungen zu wappnen.
„Die Herausforderungen für die Wirtschaft sind vielfältig und nehmen auch ganz aktuell weiter zu. Neben Lieferkettenproblemen und Energiepreisen spielen besonders digitale Herausforderungen eine zunehmende Rolle. Dabei müssen Unternehmen ihre Sicherheit heute und auch zukünftig mehr am Bildschirm, als vor ihrer eigenen Haustür verteidigen. Als IHK Braunschweig bieten wir zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten an. So bietet beispielsweise die gemeinsame Veranstaltungsreihe „#GemeinsamDigital“ von DIHK und IHKs in diesem Monat Veranstaltungen zum Thema Datensicherheit und IT-Security“, so Dr. Florian Löbermann, Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig.
Allein in den Jahren 2020/2021 waren laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom neun von zehn deutschen Unternehmen von Internetkriminalität betroffen, auch in unserer Region nehmen Cyberangriffe zu. In den betroffenen Unternehmen können solche Attacken große Schäden verursachen, bis hin zu mehrwöchigen Betriebsausfällen. Florian Bernschneider, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverband Region Braunschweig e. V., sagt dazu:
„Die letzten beiden Coronajahre waren besonders herausfordernd für die IT-Sicherheit. Häufig waren unsere Mitglieder froh, dass man irgendwo zwischen Betrieb und Homeoffice überhaupt arbeitsfähig war. Doch der vermehrte Einsatz von Homeoffice und veränderte Kunden- und Lieferantenstrukturen sind nur zwei Beispiele, die auch für zusätzliche Angriffspunkte gesorgt haben. Veranstaltungen wie unser Security Monday haben mittlerweile über 300 Teilnehmende. Das zeigt, wie groß der Bedarf ist.“
Coronajahre waren besonders herausfordernd
Cybercrime ist ein hochkomplexer, krimineller Ansatz, hinter dem enorme Wertschöpfungsketten stehen. Spam, Phishing, Ransomware und Malware sind nur einige Begriffe aus dem Bereich der Internetkriminalität. Dabei sorgen geschlossene Sicherheitslücken nicht automatisch für die notwendige Sicherheit: In manchen Fällen wird zum Beispiel über bestehende Lücken Malware installiert, die erst zu einem späteren Zeitpunkt und nach Schließen der Lücke aktiviert wird. Die Vielfalt der Bedrohungen und das mögliche Schadensausmaß zeigen, dass diese hochtechnisierten Straftaten ebenso hochtechnische Ermittlungsarbeit bei der Polizei erfordern.
„Cybercrime-Delikte richten sich häufig gegen die persönliche Integrität oder zielen auf das Vermögen der Angegriffenen ab. Das Problem an dieser Form von Kriminalität ist, dass sie sich rasch verändert. Täter passen sich flexibel an technische und gesellschaftliche Entwicklungen an und stellen somit eine permanente Bedrohung dar. Betroffene Unternehmen sollten im Ereignisfall zügig Kontakt mit uns aufnehmen“, rät Mario Krause, Leiter des Fachkommissariats Cybercrime in der ZKI Braunschweig.
Durch Datendiebstahl, Sabotage und Spionage entstehen der deutschen Wirtschaft jährlich Gesamtschäden in Höhe von mehreren Milliarden Euro. Oftmals wird der „Faktor Mensch“ als vermeintlich schwächstes Glied der Sicherheitskette benutzt, um an sensible Daten wie Passwörter zu gelangen. Gerold Leppa, Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig und Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH, äußert dazu: „Die Wucht und der schnelle Anstieg der Cyberangriffe, die unsere Wirtschaft erschüttern, sind besorgniserregend und treffen Unternehmen aller Größen und Branchen. Gestohlene Unternehmens- und Kundendaten erzeugen nicht nur Reputationsschäden, auch der Diebstahl von geistigem Eigentum kann für unsere innovationsgeladene Wirtschaft schwerwiegende Konsequenzen haben.“
Um Unternehmen eine noch bessere Hilfestellung zu ermöglichen und Bedrohungen gemeinsam zu analysieren, wollen IHK, AGV und die Braunschweig Zukunft GmbH gemeinsam mit der Polizei nun regelmäßig Sichtweisen und Erfahrungen austauschen, mit dem Ziel, Schaden von unserer regionalen Wirtschaft fernzuhalten.
Alle vier Institutionen empfehlen den Unternehmen in der Region, bei diesem Thema wachsam zu sein.
Quelle: PM 16.03.2022