Start-Ziel-Sieg: Löwen ziehen ins Pokal-Achtelfinale ein
Jilson Bango und Kollegen dominieren die Rebounds
„Wir haben über weite Phasen das Spiel kontrolliert“, sagte Basketball Löwen-Headcoach Jesús Ramírez nach dem 78:64-Sieg (38:32) seiner Mannschaft in der ersten Runde des BBL-Pokals. Die war am Samstagabend zum ersten Pflichtspiel der neuen easyCredit BBL-Saison auswärts vor 1402 Zuschauern beim Aufsteiger Tigers Tübingen angetreten und durfte sich dabei auch über die Vor-Ort-Unterstützung von Weltmeister Dennis Schröder freuen. Vor den Augen des Löwen-Gesellschafters lief zum Saisonstart erwartungsgemäß noch nicht alles rund. Aber die Löwen nutzten ihre körperlichen Vorteile, dominierten die Rebounds und feierten auch dank einer souveränen Defensivleistung einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Barra Njie avancierte dabei zum Topscorer (18 Punkte), während Ferdinand Zylka leider passen musste: Der Guard laboriert noch an einer leichten Gehirnerschütterung. Durch diesen Erfolg haben die Löwen sich für das Pokal-Achtelfinale gegen ALBA BERLIN qualifiziert, das am Wochenende des 14./15. Oktobers in der Hauptstadt stattfinden wird.
Die Löwen dominierten zu Beginn unterm Korb. Hier spielten sie ihre körperlichen Vorteile aus, setzten mehrfach Jilson Bango in Szene und der war nicht zu stoppen. So führten die Löwen nach fünf Minuten verdient mit 14:4, doch mit der Herausnahme des Löwen-Centers verlor das Ramírez-Team an Rhythmus und etwas an Konsequenz. Am Einsatz lag es nicht, was auch die gute Reboundarbeit zeigte. Aber offensiv wurden nicht mehr so gute Entscheidungen getroffen, wodurch die Wurfquote aus dem Zweierbereich sank. So kam Tübingen zurück ins Spiel, das mit einer 22:17-Führung für die Löwen ins zweite Viertel ging.
Barra Njie hatte die letzten Punkte der ersten zehn Minuten erzielt und trieb das Löwen-Spiel an. Der unfassbar schnelle Guard zog immer wieder stark zum Korb und sorgte im Alleingang für das 27:19. Gänzlich zufrieden stellte Headcoach Jesús Ramírez das aber noch nicht. Zwar hatte sein Team sich im zweiten Viertel zwölf Freiwürfe erarbeitet und nach wie vor die Rebound-Überlegenheit, womit auch die ausbaufähige Trefferquote kompensiert wurde. Aber die Löwen verloren sechsmal den Ball und bewegten diesen nicht flüssig, weshalb das mannschaftsdienliche Spiel aus der Vorbereitung selten zur Geltung kam. Dennoch behielten sie die Nase vorne, weil ihre Verteidigung die ebenfalls ersatzgeschwächten Tigers vor Probleme stellte und die Hausherren nur 21 Prozent ihrer Dreier trafen.
Löwen lassen nur 64 gegnerische Punkte zu
Mit einem 38:32-Vorsprung gingen die Löwen in die zweite Halbzeit und brauchten nach der Pause einen Moment, bis der Fokus wieder voll da war. Nach dem 40:38 legten sie defensiv zu und einen 8:0-Lauf aufs Parkett. Vor allem unter dem Korb machten Sananda Fru & Co. dicht, was den wurfschwachen Tigers das Punkten noch mehr erschwerte. Aber die Löwen hatten jetzt auch wieder mehr Ballkontrolle und verteilten das Scoring auf mehrere Schultern. So setzten neben Bango und Njie nun auch Ahmaad Rorie und TJ Crockett Jr. offensiv Akzente und bauten die Führung weiter aus.
Die betrug nach 32 Minuten 15 Punkte und in dieser Drangphase der Löwen war es vornehmlich Tübingens Jhivvan Jackson der sein Team im Spiel hielt. Nach dem 65:55 nahm Jesús Ramírez eine Auszeit und auf die ließ seine Mannschaft ein Dunk-Festival folgen. Der weiterhin dominante Jilson Bango stopfte den Ball zweimal hintereinander durch die Reuse, ehe Barra Njie nach einem Ballgewinn mit einem Dunk inklusive Foul zum 74:60 erhöhte und Sananda Fru es direkt danach ebenfalls krachen ließ. Damit war der erste Pflichtsieg zweieinhalb Minuten vor dem Ende endgültig besiegelt.
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Wir hatten den Anspruch, dieses Spiel in Tübingen gewinnen zu wollen. Das haben wir geschafft, insofern können wir zufrieden sein. Das richtige Mindset für dieses Duell war auf jeden Fall vorhanden. Wir haben über weite Phasen das Spiel kontrolliert. Als wir einige schwache Momente hatten, haben wir aber zumeist die richtige Antwort gegeben. Das stimmt mich zufrieden. Defensiv können wir mit unserem Auftritt zufrieden sein, offensiv haben wir zu viele Chancen liegen gelassen. Das gilt es in den nächsten Tagen und Trainingseinheiten zu verbessern. Für mich persönlich war es auch schön, mal wieder in Tübingen zu sein, wo ich mit Ulm viele tolle Spiele erlebt habe.“
Danny Jansson (Tigers Tübingen): „Glückwunsch an Braunschweig zu diesem Sieg. Wir wussten es, dass die Rebounds und die Physis ein wichtiger Faktor werden würden. Dies haben wir aber in der ersten Halbzeit vermissen lassen, das Verhältnis um die Rebounds ging mit 21:12 an Braunschweig. Das hat den Unterschied ausgemacht. In der zweiten Halbzeit gab es gute Momente, als wir zusammengespielt haben. Das hat nach Tübinger Basketball ausgesehen. Wir sind zwei Mal zurückgekommen, haben dann aber durch einige Fehler wieder die Kontrolle verloren und die Köpfe hängen lassen. Hier müssen wir uns verbessern. Dazu hat auch ein wenig die Toughness gefehlt.“
Basketball Löwen: Crockett Jr. 10, N. Tischler 4, Aydinoglu, Bango 15 (6 Rebounds), Fru 2 (6 Rebounds), B. Tischler 2 (5 Rebounds), Rorie 13 (5 Assists, 3 Ballgewinne), Peterka 11 (4 Rebounds), Njie 18, Sylla 3.
Tigers Tübingen: Darko-Kelly 8, Boeheim 6, Akobundu-Ehiogu 6, Lanmüller 3, Helmanis 10 (8 Rebounds), Otto, Kivimäki 6, Philipps 3, Jönke 2, Jackson 20 (7 Rebounds, 4 Assists).
Quelle: PM 23.09.2023