Löwen verlieren Derby gegen Göttingen
Keine schöne Bescherung
Auch im letzten Heimspiel des Jahres 2022 hat es für die Basketball Löwen Braunschweig nicht mit dem ersten Saisonsieg vor den eigenen Fans geklappt. 3.471 Zuschauende waren am 2. Weihnachtsfeiertag in die Volkswagen Halle zum Derby gegen die BG Göttingen gekommen und sahen eine 64:78 (32:41)-Niederlage der Löwen, die ihren Ursprung im ersten Viertel hatte. „Wir sind nicht gut in das Spiel gestartet, uns haben im ersten Viertel die Physis und richtige Intensität gefehlt“, sagte Headcoach Jesús Ramírez nach der Partie, in der seine Mannschaft diesem Rückstand anschließend permanent hinterlief. Ohne ihren verletzten Topscorer David Krämer fehlte den Löwen phasenweise auch der offensive Rhythmus, was nicht nur 17 Ballverluste und eine 41-prozentige Feldtrefferquote untermauerten. Trotzdem kämpften sie sich immer wieder heran, kamen aber nie an den abgebrühten sowie in wichtigen Momenten treffsicheren Veilchen und ihrem überragenden Spielmacher Harald Frey vorbei (26 Punkte). Als sich dann mit Luc van Slooten in der 31. Minute noch ein weiterer Spieler der Löwen verletzte (Diagnose ausstehend), wirkten Topscorer Benedikt Turudic (18 Punkte) und seine Kollegen wie konsterniert und hatten den Gästen nur noch wenig entgegenzusetzen.
Beide Teams suchten in den ersten Minuten ihren Rhythmus. Bei den Löwen fehlte es ohne ihren Topscorer David Krämer vor allem an Wurfgefahr von außen, aber auch bei der BG Göttingen war die Quote aus dem Zweierbereich zu Beginn stark ausbaufähig. Allerdings fielen bei den Gästen die Dreier von Anfang an und genau das war bei den Löwen zusammen mit vier Ballverlusten eine große Baustelle im ersten Viertel. In dem waren sie noch bis zur siebten Minute auf 8:10 dran, ehe die BG sich Stück für Stück bis auf elf Punkte absetzen konnte (12:23). Dafür war maßgeblich die schwache Löwen-Trefferquote von nur 29 Prozent aus dem Feld verantwortlich.
Anschließend fand das Ramírez-Team einen etwas besseren Rhythmus und steigerte sich in mehreren Bereichen. Die Löwen brachten den Ball weiterhin gut zum Korb und erhöhten ihre Trefferquote beispielsweise von 44 auf knapp 60 Prozent. Außerdem legten sie bei den Rebounds deutlich zu und sicherten sich vier am offensiven Brett, aus denen sie sieben Punkte machten. Aber es war dennoch Schwerstarbeit, ihren Rückstand zu reduzieren, weil die Göttinger abgezockt agierten und ihr Spielmacher Harald Frey nicht in den Griff zu bekommen zu war. Er traf einen Dreier, als die Löwen sich gerade auf 22:28 herangekämpft hatten und sorgte kurz vor der Pause wieder vom Perimeter für einen erneuten zweistelligen Rückstand der Löwen. Benedikt Turudic war es allerdings mit der letzten Sekunde in der ersten Halbzeit vorbehalten, den ersten Löwen-Dreier in diesem Spiel zum 32:41 zu versenken.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Löwen mit gutem Schwung zurück. Auch bei Robin Amaize spürte man, dass er nach null Punkten in der ersten Spielhälfte mehr Verantwortung übernehmen wollte. Leider blieb dem Kapitän das Wurfpech an den Fingern kleben, dafür sprangen die Tischler-Zwillinge in die Bresche. Beide waren schon in den ersten 20 Minuten überzeugend aufgetreten und sorgten auch jetzt mit fünf Punkten in Folge für das 37:41 (23. Spielminute). Die nur noch vier Zähler Rückstand ließen Hoffnung aufkommen, die wie zuvor umgehend von Frey & Co. im Keim erstickt wurde. Keine zwei Minuten später lagen die Löwen erneut zweistellig hinten (37:48), weil sie ihre eigenen Chancen nicht nutzten – die Veilchen aber schon. Ein spektakulärer Dunk von Jilson Bango zum 49:56 ließ die 3.471 Zuschauenden aber nochmal ordentlich jubeln, doch Frey hatte den letzten Wurf des dritten Viertels und machte ihn natürlich.
Mit 49:58 gingen die Löwen in die restlichen zehn Minuten der Partie und verloren in der 31. Minute Luc van Slooten mit einer Sprunggelenkverletzung (genaue Diagnose folgt). Danach lief bei der Ramírez-Mannschaft nicht mehr viel zusammen. Die BG zog auf 17 Punkte davon (51:68), ehe der blass gebliebene Braydon Hobbs seinen ersten Dreier in diesem Spiel traf. Youngster Gian Aydinoglu schickte noch einen weiteren Distanzwurf zum 57:69 hinterher (36. Min.), aber die Gäste ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und entführten die zwei Punkte aus der Volkswagen Halle.
Trainerstimmen zum Spiel:
Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Glückwunsch an Göttingen zum Sieg. Wir sind nicht gut in das Spiel gestartet, uns haben im ersten Viertel die Physis und richtige Intensität gefehlt. Das hat unserem restlichen Spiel wehgetan. Dennoch sind wir dann etwas besser geworden und hatten mehr Tempo im Spiel. Zudem haben wir mehr angepresst und mehr Spieler in die Offensive involviert. Defensiv hat Göttingen allerdings unser Switchen bestraft. Aber entscheidend ist, dass wir niemanden zu Hause besiegen können, wenn wir nur 64 Punkte machen. Natürlich ist dafür die Trefferquote ein Grund, aber für mich wiegen die Ballverluste schwerer und wie wir das Spiel gelesen haben. Wir konnten deshalb nicht mehr als 20 Minuten gute Würfe kreieren. Defensiv war das ok, aber offensiv haben wir nicht unseren Job gemacht und das müssen wir für das nächste Spiel in Ulm verbessern.“
Roel Moors (BG Göttingen): „Ich bin zufrieden mit dem Sieg und die Stimmung in der Halle war recht gut, obwohl die Qualität des Spiels nicht so hoch war. Die Trefferquoten auf beiden Seiten waren nicht sonderlich gut. Was mich als Coach aber positiv stimmt, ist, dass wir mit 42-prozentiger Trefferquote ein Spiel gewinnen können. Wir haben einige Dinge offensiv gut gemacht und das Switchen gut attackiert. Außerdem hatten wir relativ wenig Ballverluste gegen eine Mannschaft, die stark anpresst. Defensiv waren wir bei den meisten Dingen konzentriert und haben die Bewegung abseits des Balles gut verteidigt.“
Basketball Löwen: Aydinoglu 3, N. Tischler 9 (6 Rebounds), van Slooten, Bango 13 (6 Rebounds), Frau (5 Rebounds), Göttsche n.e., B. Tischler 14 (5 Rebounds, 3 Assists), Amaize 2 (6 Assists), Sehnal n.e., Gerhardt n.e., Hobbs 5 (4 Assists), Turudic 18 (5 Rebounds).
BG Göttingen: Hammonds 6 (5 Rebounds), Frey 26, Crandall 6 (5 Assists), Hemschemeier n.e., Smith 13 (6 Rebounds, 4 Assists), Ani n.e., Mönninghoff 8 (5 Rebounds), Pape 6, Bess 13 (6 Rebounds), Giotis, Besselink.
Quelle: PM, 26.12.2022