Löwen reisen zum FIBA Europe Cup-Sieger Chemnitz
Chemnitz ist bereits für Playoffs qualifiziert
Die Hauptrunde der easyCredit BBL-Saison 2023/24 biegt endgültig auf die Zielgerade ein und hält an den letzten beiden Spieltagen reichlich Spannung bereit. Sowohl im Rennen um den Playoff-Heimvorteil als auch im Kampf um die Play-Ins und den Klassenerhalt stehen noch Entscheidungen aus – für die Basketball Löwen Braunschweig geht es um das Erreichen des zehnten und damit letzten Play-In-Platzes. Allerdings stehen ihnen dabei zwei Partien gegen Top-Teams bevor: Morgen Abend tritt das Team von Headcoach Jesús Ramírez ab 18:30 Uhr auswärts beim Tabellendritten NINERS Chemnitz an (DYN überträgt live ab 18:15 Uhr!), während die Löwen am Sonntag (12. Mai, 15:30 Uhr) den aktuellen Fünften und amtierenden Deutschen Meister ratiopharm ulm zum letzten Hauptrunden-Heimspiel in der Volkswagen Halle empfangen (TICKETS).
Vor den letzten beiden Spielen der regulären Saison haben die Löwen an Siegen mit dem Tabellenzehnten Veolia Towers Hamburg gleichgezogen (je 15:17). Allerdings haben die Löwen den direkten Vergleich gegen die Hanseaten verloren, weshalb die Towers einen Rang vor ihnen auf dem letzten Play-In-Platz stehen. Bei noch zwei ausstehenden Spielen ist aber noch alles möglich. Es könnte sogar erst am letzten Spieltag die Entscheidung über das Erreichen der Playoff-Qualifikation fallen, wenn sowohl die Towers wie auch die Löwen beide ihr nächstes Spiel gewinnen oder verlieren (zur Tabelle).
Im Liga-Endspurt ist also noch ordentlich Musik drin und dazu tragen die Löwen durch ihre drei Siege in Folge erheblich bei. Das Ramírez-Team hat sich durch diese Erfolge reichlich Selbstvertrauen erspielt und kann vor allem mit den defensiven Leistungen zufrieden sein. Sowohl gegen ALBA BERLIN wie auch in Tübingen und am vergangenen Sonntag gegen Rostock war die Verteidigung der Schlüssel zum Erfolg. „Wir haben da einen sehr guten Job gemacht und unsere Gegner zu schwächeren Offensiv-Leistungen und Fehlern gezwungen“, lobt der Löwen-Headcoach seine Mannschaft. Besonders deutlich wurde das gegen die SEAWOLVES, die als eines der besseren Offensiv-Teams der Liga anstelle ihrer sonst 88 Punkte gegen die Löwen lediglich auf 70 Zähler kamen.
An diese defensiven Vorstellungen werden die Tischler-Zwillinge und ihre Kollegen gegen die enorm starken NINERS anknüpfen, wenn nicht sogar noch eine Schippe drauflegen müssen. Aber vor allem werden sie sich im Angriff erheblich steigern müssen. Da hatten die Löwen zuletzt ihre Probleme mit der Ballbewegung, dem Teamplay und den Trefferquoten. Das sind Dinge, die gegen Chemnitz viel besser funktionieren müssen – zumal die NINERS zu den besten Defensiv-Mannschaften in der BBL gehören. Das bereits für die Playoffs qualifizierte Team von Rodrigo Pastore, das vor zwei Wochen den FIBA Europe Cup gewonnen und damit den ersten Titel der Vereinsgeschichte geholt hat, lässt in der BBL die zweitwenigsten Punkte zu (79,6 PpS) und steht auch bei den Ballgewinnen an zweiter Stelle (8,3). „Sie haben große Körper, sind athletisch und spielen sehr physisch“, sagt Jesús Ramírez über den herausfordernden Gegner, der aus defensiven Stopps sehr schnell und erfolgreich in den Angriff umschaltet. Aber die NINERS führen ihre Angriffe generell enorm schnell aus und nutzen dabei ihre Mobilität.
Das mündet in durchschnittlich 89,3 erzielten Punkten, womit die Chemnitzer zu den Top Vier der Liga gehören. Gleich sechs Spieler im Pastore-Team punkten zweistellig. Dazu gehören der MVP-Kandidat Kevin Yebo (17,2 PpS), der starke Dreierschütze Wes van Beck (44,7 Prozent, 14,9 PpS), der beste Rebounder Jeff Garrett (13,3 PpS, 7,3 RpS) sowie das erfahrene Kreativ-Duo um den ehemaligen Löwen DeAndre Lansdowne (12,1) und Kaza Kajami-Keane (11,0 PpS) als auch der defensivstarke Aher Uguak (10,3 PpS). „Alle bewegen sich sehr gut, auch die Big Men der NINERS. Deshalb müssen wir von Anfang an physisch bereit sein und dagegenhalten. Denn wenn wir erstmal hinterherlaufen und sie jagen müssen, dann wird es problematisch“, sagt Jesús Ramírez.
Bei diesen Worten dürfte der Löwen-Headcoach an das Hinspiel im Oktober zurückdenken, das die Löwen nach einem schwachen ersten Viertel (15:31) trotz Aufholjagd und des damaligen Fehlens von Ahmaad Rorie und Brandon Tischler am Ende knapp mit 81:86 verloren haben. Nicholas Tischler war mit 18 Punkten Braunschweiger Topscorer, für die NINERS war Kajami-Keane mit 23 Punkten am erfolgreichsten.
Quelle: PM 07.05.2024