Löwen feiern sensationellen 83:81-Heimsieg
Löwen besiegen FC Bayern erstmals zu Hause vor eigenen Fans
Die Basketball Löwen Braunschweig haben am Sonntagabend ihre vier Spiele andauernde Niederlagenserie beendet – und das ist ihnen ausgerechnet mit einem sensationellen 83:81-Erfolg (44:40) gegen den Titelfavoriten FC Bayern München Basketball gelungen! Zum ersten Mal überhaupt haben die Löwen die Münchner vor den eigenen Fans in der Volkswagen Halle besiegt. Das war ihnen bisher nur drei Mal auswärts gelungen, zuletzt im April 2021. Aber angetrieben von einer erneut fantastischen Kulisse von 6.057 Zuschauenden boten die #jungwildhungrigen Löwen von Headcoach Jesús Ramírez von Beginn an einen leidenschaftlichen Kampf, arbeiteten einmal mehr unglaublich stark beim Offensiv-Rebound und hatten fast die gesamte Zeit des Spiels in Führung gelegen. Doch weil die favorisierten und defensivstarken Gäste in der zweiten Halbzeit hinten richtig Beton anmischten, wurde die Partie zum Krimi. Den entschieden die nerven- und willensstarken Löwen auch durch wichtige Dreier von Ahmaad Rorie und TJ Crockett Jr. unter dem tosenden Applaus der begeisterten Zuschauer für sich! Löwen-Topscorer war Crockett Jr. mit 20 Punkten, gefolgt von Rorie mit 15 Zählern. Bei den Gästen waren die Weltmeister Isaac Bonga (11) und Andi Obst (10) mit Leandro Bolmaro (11) am erfolgreichsten.
Die Löwen kamen gleich gut ins Spiel und bewegten sich, aber auch den Ball gut. So fanden sie mehrfach den reinziehenden Spieler, der vor allem in Person von Brandon Tischler erfolgreich zum Abschluss kam. Der Löwen-Forward spielte ein starkes erstes Viertel, in dem er elf Punkte erzielte, darunter auch die zum 19:11. Und während es bei den Löwen rund lief, da hatten die Bayern vor allem Probleme von der Dreierlinie und mit den Ballverlusten. Maue 17 Prozent hatte das Top-Team nach zehn Minuten lediglich von der 6,75-Meterlinie getroffen und bereits vier Mal den Ball verloren. Allerdings kamen ihre Guards Sylvain Francisco und Leandro Bolmaro immer wieder zum Korb durch und sorgten dafür, dass sie weiterhin auf Tuchfühlung blieben (22:17).
Doch so gut die Löwen ins Spiel gekommen waren, so schmerzhaft war auch die Tatsache, dass ihr Top-Center Jilson Bango Ende des ersten Viertels und Sananda Fru kurz danach bereits ihr jeweils zweites Foul kassiert hatten. Und dann war minutenlang auch der Rhythmus weg. Erst nach drei Minuten im zweiten Viertel war Ferdinand Zylka über einen Schnellangriff erfolgreich. Das war wichtig, denn die Münchner um ihre drei Weltmeister Isaac Bonga, Niels Giffey und Andi Obst hatten bereits ausgeglichen (22:22). Aber die Zylka-Punkte waren auch ein wichtiger Impuls, der den Löwenmotor wieder ins Laufen brachte: Hinten machten die Löwen den Bayern das Leben schwer und provozierten Ballverluste. Und vorne sammelte Amar Sylla Offensiv-Rebounds und fingen Martin Peterka und Co. wieder an zu treffen. In der 18. Minute lag das Ramírez-Team verdient mit zehn Punkten vorne (42:32), bekam dann aber noch eine Lehrstunde erteilt. Die Gäste bestraften ein, zwei Löwen-Fehler umgehend und verkürzten zur Halbzeit auf 44:40, weshalb Ramírez nicht ganz zufrieden in die Kabine ging.
Zurück auf dem Parkett behielten die Löwen die Nase vorn und arbeiteten stark für ihre zweiten Chancen. Neun Offensiv-Rebounds schnappten sie sich im dritten Viertel! So zum Beispiel Nicholas Tischler, der sich einen dieser Abpraller sicherte und für einen Dreier zum 54:44 nutzte (24. Min.). Die Stimmung in der Volkswagen Halle war spitze, aber Münchens Headcoach Pablo Laso reichte es. Der nahm eine Auszeit und aus der kam sein Team mit deutlich höherer Verteidigungsintensität raus. Die aktuell beste Defensivmannschaft der BBL ließ die Löwen kaum noch durchkommen. Selbst wenn dies gelang, dann wurden sie weggeblockt. Allerdings agierten die Gäste dabei sehr physisch, wenngleich die Pfiffe erstmal nur die Löwen gegen sich bekamen. Darunter war ein unsportliches Foul gegen Martin Peterka, was mit dazu führte, dass der Favorit im Nu auf 56:55 dran war.
Aber auch hiervon erholten sich die Löwen, die Antworten auf den Münchner 6:0-Lauf fanden und beim Stand von 64:59 ins letzte Viertel starteten. Das drohte zunächst zu einer Defensivschlacht zu werden: Nach fünf Minuten hatten die Löwen erst zwei und die Münchner vier Punkte erzielt. Doch dann nahm die Partie nochmal an Fahrt auf und wurde packend. In der 37. Minute hatte Bayerns Andi Obst nach einem Ballgewinn die 70:71-Führung für die Gäste geholt und jetzt reagierte Ramírez mit der Auszeit. Auf die zeigte sein Team die richtige Reaktion und so musste auch Laso anerkennen: „Sie haben immer wieder wichtige Würfe getroffen.“ Das galt in diesem Fall zuerst für Ahmaad Rorie. Der war mit einem Dreier zur Stelle, dann legte TJ Crockett Jr. ebenfalls aus der Distanz nach, ehe Bango und wieder Rorie mit je zwei Freiwürfen für das 81:75 bei noch 14 Sekunden auf der Spieluhr sorgten. Zwar netzte Bonga noch einen Dreier ein, doch machte der nervenstarke Rorie mit weiteren Würfen vom „Charity Stripe“ die Sensation und den Jubel in der Volkswagen Halle perfekt!
Trainerstimmen zum Spiel
Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Es war ein großer Kampf. Wir haben uns auf das fokussiert, was wir verbessern wollten, und konnten vieles davon umsetzen. Dennoch waren wir am Ende etwas panisch und haben ein paar Mal den Ball verloren. Das sind aber Details und anders als in der Vorwoche haben die sich dieses Mal zum Schluss zu unseren Gunsten ausgewirkt. Das lag aber auch daran, dass wir unglaublich gekämpft haben. Die Volkswagen Halle war wieder unfassbar voll und wahrscheinlich haben die Jungs dadurch einen Extra-Push bekommen, den sie genutzt haben. Meine Glückwünsche gehen an die Mannschaft und alle drumherum. Wir müssen darauf aufbauen und weiter als Team wachsen. Aber wenn wir in den nächsten Spielen in der Volkswagen Halle wieder so auftreten, dann wird es schwer gegen uns zu gewinnen.“
Pablo Laso (FC Bayern München): „Glückwunsch an Braunschweig. Sie haben von Anfang an sehr tough gespielt und über diese Energie haben wir sie in ihr Spiel kommen lassen. Als wir versucht haben, darauf zu reagieren, war es schon ein bisschen zu spät. Sie haben immer wieder wichtige Würfe getroffen und hatten große Momente, als zum Beispiel Rorie und Crockett Dreier getroffen haben. Das hat uns wehgetan. Für uns ist das eine harte Niederlage, denn wir waren nicht in der Lage, unseren besten Basketball zu spielen.“
Basketball Löwen: Crockett Jr. 20 (3 Assists), N. Tischler 3 (8 Rebounds), Zylka 7, Bango 9 (9 Rebounds), Fru, B. Tischler 13, Rorie 15 (5 Assists), Peterka 9, Barra 2 (3 Assists), Sylla 5 (6 Rebounds).
FC Bayern München: Weiler-Babb 8 (5 Assists), Francisco 9 (3 Assists), Weidemann 2, Giffey, Radoncic, Bonga 11, Bolmaro 11 (5 Assists), Obst 10, Wimberg 8, Harris 9, Brankovic 7, Gillespie 6 (5 Rebounds).
Quelle: PM 05.11.2023