86:71-Sieg im wichtigsten Spiel der Saison
Sieg ist riesiger Schritt Richtung Klassenerhalt
Geschafft! Die Basketball Löwen Braunschweig haben am Dienstagabend in ihrem wichtigsten Spiel der Saison kühlen Kopf bewahrt und die direkt hinter ihnen stehenden FRAPORT SKYLINERS im „Showdown“ im Kampf um den Klassenerhalt mit 86:71 (51:32) besiegt. „Das Team ist mit der Mentalität rausgekommen, die nötig war, um unseren normalen Gameplan zu befolgen. Aber es hat heute vor allem gezeigt, dass wir hier in der Volkswagen Halle nicht noch einmal verlieren wollen“, sagte der glückliche Headcoach Jesús Ramírez nach dem Sieg, der ausgelassen von 3.533 Zuschauenden in der Volkswagen Halle bejubelt wurde. Den Grundstein dafür legten die Löwen mit einer enorm starken ersten Halbzeit, in der sie die Frankfurter offensiv wie defensiv dominierten und sich bereits eine 21-Punkte-Führung erspielten. Nach der Pause kamen die Gäste über eine Zonenverteidigung zurück ins Spiel und bis auf vier Punkte heran, doch zeigten der erneut starke Topscorer R.J. Cole (19 Punkte) sowie Jilson Bango (14) & Co. Charakter und zogen im letzten Viertel angeführt von Dustin Sleva wieder unaufhaltsam davon. Durch diesen Sieg haben die Löwen nun zwei Siege mehr als die SKYLINERS und den direkten Vergleich ebenfalls für sich entschieden, was bei noch drei verbleibenden Spielen gleichbedeutend mit einem riesigen Schritt Richtung Klassenerhalt ist.
Die Frankfurter kamen ein bisschen besser in die von Volkswagen Financial Services als „Sponsor of the Day“ präsentierten Partie. Sie starteten mit viel Energie, was sich unter anderem gleich in einem Offensiv-Rebound mit anschließendem Dreier zeigte. Nach einem 3:7-Rückstand fanden die Löwen über gute defensive Aktionen aber besser ins Spiel und kamen so auch offensiv ins Laufen. Bereits sieben Assists im ersten Viertel zeigten, wie spielfreudig sie waren. Zudem nutzten sie erneut ihre Vorteile und schlossen die gut herausgespielten Angriffe mit einer starken 89-prozentigen Zweierquote ab. Doch obwohl die Löwen noch sechs Frankfurter Ballverluste erwirkten und die Gäste nicht gut aus dem Feld trafen (44 Prozent) gelang es ihnen nach einem 6:0-Lauf zum 9:7 erst in den letzten Minuten dieses Abschnitts, sich deutlicher auf 25:15 abzusetzen.
Der wesentliche Grund, weshalb die Löwen nicht schon eher davonzogen, war die gute Arbeit der Gäste am offensiven Brett. Außerdem war die Dreierquote genauso wie bei den SKYLINERS noch ausbaufähig. Doch gleich zu Beginn der zweiten zehn Minuten trafen Nicholas Tischler und Robin Amaize von Downtown zum 35:17 und belohnten sich damit für gute Verteidigungsaktionen. SKYLINERS-Coach Klaus Perwas nahm eine Auszeit, aus der die Gäste bis auf 13 Punkte herankamen. Allerdings machte ihnen wie schon im ersten Viertel vor allem Jilson Bango schwer zu schaffen, der zur Halbzeit bereits 13 Punkte und sechs Rebounds gesammelt hatte. Er war neben R.J. Cole und der weiterhin griffigen Verteidigung ein Garant dafür, dass die Führung wieder anwuchs und die spielerisch überlegenen Löwen mit 51:32 in die Pause gingen.
Löwen führen zur Halbzeit mit 51:32
Doch es war zu erwarten, dass die insgesamt sehr Dreier-lastigen Frankfurter das so nicht auf sich sitzen lassen würden. Die kamen engagierter aus der Kabine zurück, spielten physischer, entschlossener und gingen angesichts der 83-prozentigen Zweierquote der Löwen früh in diesem Viertel in die Zonenverteidigung über. Zwar konnten der treffsichere Robin Amaize & Co. die erste Drangphase der Gäste noch abwehren, doch verloren die Löwen durch die Zone der Gäste den Rhythmus, produzierten Ballverluste und trafen auch schlechter. Die Folge: Nach dem 59:45 gelangen den Löwen vier Minuten keine Punkte – die Frankfurter kamen bis auf fünf Zähler (59:54) heran. Da war es für alle in der Volkswagen Halle wie eine Erlösung, als R.J. Cole nach einem Ballgewinn von David Krämer zum Abschluss des Viertels endlich noch zwei Zähler erzielte.
Aber die Partie war jetzt eng und zerrte an den Nerven. Vor allem, weil die Frankfurter zunächst weiter auf 61:57 verkürzten, ehe R.J. Cole, Robin Amaize und Dustin Sleva mit jeweils versenkten Dreiern wieder für eine zweistellige Führung sorgten (70:59, 35. Min.). Sleva, der sich im dritten Viertel auch stark bei den Rebounds reinhängte, war nach einem kurzen Aufbäumen der SKYLINERS erneut mit einem Dreier zum 75:64 zur Stelle und darauf fanden die Hessen keine Antwort mehr. Die schickten die Löwen jetzt durch Fouls an die Freiwurflinie – aber die gaben sich keine Blöße und genossen nach dem wichtigen 86:71-Sieg das Bad in der Menge, wo sie sich von den Fans feiern ließen und mit ihnen abklatschen.
Trainerstimmen
Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Wir haben heute in einer schwierigen Situation mit viel Druck ein gutes Spiel gezeigt. Das Team ist mit der Mentalität rausgekommen, die nötig war, um unseren normalen Gameplan zu befolgen. Aber es hat heute vor allem gezeigt, dass wir hier in der Volkswagen Halle nicht noch einmal verlieren wollen. Im dritten Viertel haben wir zwar unter der Zonenverteidigung der Frankfurter gelitten und unseren Rhythmus verloren. Aber wir haben Charakter gezeigt und dieses sehr wichtige Spiel gewonnen. Es warten allerdings noch drei weitere Spiele auf uns, da müssen wir so weitermachen und wollen versuchen, diese zu gewinnen. Zu guter Letzt möchte ich mich nochmal bei allen Fans für die unglaubliche Unterstützung bedanken. Mein Dank gilt aber auch den Spielern für ihren Einsatz und dem Staff. Die Leistung der Spieler sieht man auf dem Spielfeld, aber was der Staff leistet, passiert hinter den Kulissen. Deshalb geht an dieser Stelle mein ganz besonderer Dank an Kostas Papazoglou.“
Klaus Perwas (FRAPORT SKYLINERS): „Glückwunsch an Braunschweig! Ich denke, sie haben so gespielt, wie wir das erwartet haben und wie sie es in den letzten Spielen schon gezeigt haben: sehr engagiert und gut gecoacht. Bei uns war es leider das zweite Mal in Folge, dass wir in der ersten Halbzeit gar nicht da waren. Das ist ziemlich enttäuschend. In Halbzeit zwei haben wir noch mal einiges versucht und sind auch noch mal zurückgekommen. Aber auch da hatte ich nicht das Gefühl, dass wir da noch eine Wende erzwingen und noch einen extra Schritt machen können. Braunschweig hat das insgesamt clever gemacht. So wie wir verteidigt haben und unsere Angriffe gelaufen sind, kann man so ein Spiel nicht gewinnen.“
Basketball Löwen: Aydinoglu n.e., Krämer 12 (3 Ballgewinne), N. Tischler 5, van Slooten, Myles 11 (4 Assists), Bango 14 (8 Rebounds), Fru n.e., B. Tischler, Sleva 10 (10 Rebounds), Cole 19 (5 Assists, 3 Ballgewinne), Amaize 11, Turudic 4.
FRAPORT SKYLINERS: Wank 18, Lewis 12, Washington 14 (3 Assists), Obiesie n.e., Richardson n.e., Cooke Jr. 6 (10 Rebounds), Robertson 2, Theodore 6 (5 Assists), Tubutis 4, Adekunle 9.
Quelle: PM 26.04.2023