Verkehrsteilnehmer - Autofahrer
Es gibt Dinge im Leben, denen kann man sich einfach nicht entziehen. Oder haben Sie etwa schon mal im zarten Säuglingsalter versucht die Muttermilch ihrer leiblichen Ernährerin abzulehnen, A weil sie vielleicht zu säuerlichen war oder B weil jene ihrer Schmuse- und Spielgefährtin den richtigen Geschmack nach Vanille hatte? Wahrscheinlich nicht!
Damit es zu solchen grundsätzlichen Zerwürfnissen wohl gar nicht erst kommen mag, dafür hat sicherlich Mutter Natur schon gesorgt, so beschränkt sich der Babywortschatz auf die Laute BÄÄÄ, KAKA und BUUU.
Anders verhält es sich jedoch beim Verkehrsteilnehmer. Erst das hektische Leben in der Neuzeit, die Urbanisierung der Städte hat ihn hervorgebracht. Automatisch zählt dazu jeder, der allein schon den Fuß vor die eigene Haustür setzt, Als Fußgänger, Rad- oder Autofahrer nimmt er dann bereits am Verkehr teil. Diesem Typus von Mitbürger ist das Syndrom ICH-WAR-ES-NICHT, DER-ANDERE-HAT-SCHULD eigen. Weil aus seiner Sicht der gemeine Fußgänger die Verkehrsregeln entweder ignoriert oder, was noch viel fataler ist, sie gar nicht erst kennt. Radfahrer fahren dagegen, seiner Meinung nach, ausschließlich in der falschen Fahrbahnrichtung und ganz oben in der Hack-, pardon Verkehrsordnung steht der Autofahrer. Er hat immer recht und so würde er sich auch mit jedem Ordnungshüter anlegen, der ihm ein sattes Verwarnungsgeld aufbrummen will, weil sein Auto in dieser Parklücke bereits schon stand, bevor das absolute Halteverbotsschild hier montiert worden ist!
Unter uns gesagt, ich gehöre auch zu dieser letzten Spezies. Und was soll ich Ihnen sagen, was mich am meisten nervt, sind diese SPONTAN-GEHWEG-WECHSLER. Hierbei handelt es sich, nach meinen Beobachtungen, vor allem um Personen des gehobenen Alters. Die vor allem im Bereich von Läden zur Deckung des täglichen Nahrungsmittelbedarfs, nicht selten ausgerüstet mit einer Gehhilfe, von jetzt auf gleich die Fahrbahn kreuzen.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe nichts gegen ältere Menschen - man wird ja selbst auch nicht jünger, aber diese kleine Teilmenge in der großen Rentnerpopulation, raubt mir noch den letzten Nerv. Wenn ich beispielsweise, von der Arbeit kommend, meinem wohlverdienten Feierabend entgegen düse, und ein SPONTAN-GEHWEG-WECHSLER im gefühlten Schneckentempo von -20Kmh vor mir die Straße überquert, da hoffe ich dann immer inständig, dass ich im nächsten Moment nicht das Brems- mit dem Gaspedal verwechsle. Also meine Empfehlung für Sie: Lassen Sie allzeit Vorsicht im Straßenverkehr walten und haben sie auch in den kuriosesten Situationen immer ein Lächeln auf den Lippen. Ihre Mitbürger (Ihr nächster) Unfallgegner wird es Ihnen danken!
In diesem Sinne, bleiben Sie neugierig!
Text: Dirk Exner