Wolfsburg wird orange
„Wir sagen Nein zur Gewalt gegen Mädchen und Frauen!“
"Wir wünschen uns, dass am Montag ganz Wolfsburg ein sichtbares Zeichen setzt und orange leuchtet", sagt Beate Ebeling, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wolfsburg. Am kommenden Montag, 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, findet der Auftakt der UN-Women-Kampagne "Orange the World" statt. Mit der Aktion wollen die Vereinten Nationen auf die fortgesetzte Gewaltanwendung gegen Frauen und Mädchen aufmerksam machen. Weltweit haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Städte unter dem Motto "Orange Your City" die Kampagne unterstützt und öffentliche Gebäude als Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen orange angestrahlt – dieses Jahr beteiligt sich auch Wolfsburg erstmals an der Aktion. Organisiert wird die Kampagne vom städtischen Gleichstellungsreferat in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt e.V.
Und die Unterstützung in Wolfsburg ist groß: Neben dem Rathaus sollen zahlreiche Wahrzeichen der Stadt orange leuchten. Unter anderem werden das Kunstmuseum, das phaeno, die Volkswagen Arena, die Autostadt, das Scharoun Theater, das Schloss Wolfsburg, der CongressPark, das Planetarium, das Amtsgericht, der Nordkopf Tower der LSW, die IG Metall Wolfsburg, die Christuskirche, die Kreuzkirche, die Heilig-Geist-Kirche, die St. Annen Kirche und einige Geschäfte dazu beitragen, dass Wolfsburg in oranges Licht gehüllt wird. Je nach Möglichkeit werden einige Gebäude in der Nacht vom 25. auf den 26. November leuchten, einige sogar bis zum 30. November.
"Ob körperlich oder psychisch, ob gegen Frauen und Mädchen oder andere: Gewalt darf in keiner ihrer vielen Formen gedudelt oder bagatellisiert werden", erklärt Oberbürgermeister Klaus Mohrs. "Daher unterstütze ich die Initiative ,Orange your City‘ und die Aktionen des Wolfsburger Arbeitskreises gegen Häusliche Gewalt. Wenn das Rathaus vom 25. bis 30. November orange leuchtet, ist dies auch als sichtbares Zeichen zu verstehen für die Arbeit, die in den Wolfsburger Anlauf- und Beratungsstellen für Betroffene tagtäglich geleistet wird."
Stadt und prominente Mitstreiter unterstützen UN-Kampagne
Neben Mohrs haben sich schon im Vorfeld zahlreiche Wolfsburger Persönlichkeiten klar positioniert – mit einer gemeinsamen, deutlichen Botschaft: "Wir sagen Nein zur Gewalt an Mädchen und Frauen!", ist auf den Plakaten und kostenlosen CityCards zu lesen, die die jeweiligen Konterfeis der Unterstützerinnen und Unterstützer zeigen und in den nächsten Tagen in der ganzen Stadt zu finden sein werden. Nicht zuletzt sind auch die Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen aufgefordert: "Ein kleines orangenes Licht im Fenster reicht schon aus. Lassen Sie uns gemeinsam ein Zeichen setzen", appellieren die Organisatorinnen.
"Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen der Welt", erklärt Beate Ebeling und betont: "Das Thema betrifft auch uns als Stadt, denn auch hier findet häusliche Gewalt gegen Frauen statt!" In Wolfsburg werden daher bereits seit vielen Jahren insbesondere rund um den 25. November Veranstaltungen durchgeführt, um das Thema in den Fokus zu rücken. Die Zahlen sprechen für sich: So wenden sich jedes Jahr mehr als 300 Wolfsburgerinnen hilfesuchend an die Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt (BISS) beim Verein Dialog e.V., mehr als 70 Frauen finden Zuflucht im Wolfsburger Frauenhaus. Dabei ist die Dunkelziffer hoch, denn das Thema ist noch immer für viele Betroffene schambelastet.
"Auch viele der geflüchteten Frauen, die in Wolfsburg leben, haben vor oder auf der Flucht Gewalterfahrungen wie Vergewaltigung und Folter erlebt", erläutert Ebeling. "Andere wiederum sind von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht. Gewalt kann jede Frau treffen – unabhängig von Alter, sozialem oder kulturellem Hintergrund."
Weltweit waren in den Vorjahren unzählige bekannte Gebäude und Wahrzeichen im Rahmen der UN-Kampagne zum 25. November orange beleuchtet worden, darunter beispielsweise der Friedenspalast in Den Haag, die Pyramiden von Gizeh, die Christusstatue in Rio de Janeiro und die größte buddhistische Tempelanlage der Welt, Borobodur in Indonesien. Städte wie Braunschweig oder Osnabrück haben ebenfalls bereits mitgemacht.
Quelle: PM