Harzer Tourismusverband zeigt Flagge
#tourismuszeigtflagge
Unter dem Motto „Wir zeigen Flagge“ und dem #tourismuszeigtflagge wurde am vergangenen Donnerstag, den 06. Mai 2021 eine Pressekonferenz vom Harzer Tourismusverband e.V. einberufen.
Der Grund: die Tourismusbranche ächzt unter dem monatelangen, erneuten Lockdown aber ebenso unter den eben angekündigten „Blitz-Lockerungen“ ab dem 10. Mai, die laut Geschäftsführerin Carola Schmidt in der Praxis noch mehr Fragezeichen aufwerfen würden.
Der Harz als Sonderfall
Denn laut der Geschäftsführerin sei Tourismus im Harz nicht überall das gleiche. Es käme auf die Region an: Süd-, Ost-, Nord- und Westharz hätten aufgrund ihrer Geschichte, Topografie und geografischen Lage als unterschiedliche Destinationen mit unterschiedlichen Zielgruppen und Situation zu tun. Dazu kämen Sonderausflugsziele wie Seilbahnen, Baumwipfelpfade etc., die in den vom Land und vom Bund übergeordneten Regelungen gar nicht berücksichtigt seien.
„Im Tourismus zahnt alles ineinander“
Generell sei Tourismus eine Querschnittsbranche. Der lokale Einzelhandel und somit auch andere Wirtschaftszweige, Zulieferer, Produzenten etc. seien alle mit den Hotels, Restaurants und Ausflugszielen verbunden.
Die sogenannte „Customer Journey“; sprich das Gesamtpaket des Tourismusgeschäfts, hänge in sich zusammen. Daher sei keinem im Harz geholfen, wenn man einzelne Betriebe wieder öffnen könnte, da es sich gesamtwirtschaftlich für die Region so nicht lohne. Ein lokaler Bäcker würde von ein paar verkauften Brötchen nicht satt, sondern lebe von den Großbestellungen der umliegenden Hotels etc.
„Daher brauchen wir kluge Öffnungsperspektiven“
Damit meine Sie wie auch Ihre Kollegen aus dem Kreis Göttingen oder aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz oder Goslar vor allem machbare Regelungen. Zu denen die aktuell diskutierte tägliche Testpflicht rechnerisch kaum zählen könne. Geld und Zeitaufwand stünden hier besonders bei großen Häusern in keinem Verhältnis zum Nutzen einer Öffnung – sowohl für Personal als auch für Gäste.
Auch bei den zahlreichen, öffentlichen Wohnwagenstellplätzen, die für einen Obolus an einer Art Parkuhr von den Besuchern gemietet würden, sehe Sie die tägliche Testpflicht durch schlichtweg fehlendes Personal und somit fehlende Kontrolle nicht realisierbar.
Forderung nach mehr Einbezug der Praktiker
Für die anstehenden langen Feiertagswochenenden Himmelfahrt und Pfingsten seien zahlreiche, noch bestehende Buchungen verzeichnet. Und auch mit einem erhöhten Aufkommen an Spontanbuchungen sei zu rechnen. „Wir können Hygiene und wir können auch spontan, aber wir brauchen trotzdem ein wenig Vorlaufzeit und machbare Regelungen. Dazu sei die Botschaft der Praktiker aus der Tourismusbranche an die Landesregierung, dass sie Hoteliers, Tourismusverbände etc. mehr in das Verfassen der Regelwerke miteingebunden werden wollen.
„Wir brauchen praxistaugliche Regelungen. Unpraktikable Lockerungen helfen uns nicht weiter - im Gegenteil“ schloss Carola Schmidt ab.
Ein Beitrag von Kathrin Rieck für BS-Live!