Beitrag der städtischen Bäder zum Energiesparen
Frühzeitig entsprechende Maßnahmen einleiten
Die drohende Energiekrise durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist bekanntlich auch in Braunschweig angekommen und spürbar. Neben Privatpersonen sind auch Unternehmen von einer möglichen Gasmangellage betroffen.
Die Stadtbad GmbH hat bereits im Mai auf diesen Umstand reagiert und seither verschiedene Maßnahmen getroffen, um den Energieverbrauch und dabei insbesondere den Gasverbrauch zu senken.
Verkürzung der Freibadsaison
Traditionellerweise wird die Freibadsaison in Braunschweig mit der Inbetriebnahme des Freibades Bürgerpark Anfang Mai eröffnet. Die kühlen Mainächte führen aber in der Regel dazu, dass die Betriebstemperatur des Wassers größtenteils mit externer Energie – in diesem Fall Fernwärme – hergestellt werden muss. In diesem Jahr wurde der Saisonstart daher um rund zwei Wochen nach hinten verschoben, das Freibad Bürgerpark ging am 13. Mai in Betrieb. Dadurch schaffte es die Stadtbad GmbH, die Betriebstemperatur von rund 22° Celsius ausschließlich durch die auf den Dächern der Stadtbad GmbH verbaute Solarthermieanlage zu erreichen.
Auch das Freibad Raffteich öffnete zwei Wochen später als üblich, wodurch im Zusammenspiel mit den warmen Temperaturen die benötigte Menge Gas zum Aufheizen der Becken auf um über 90% reduziert werden konnte.
Die Stadtbad GmbH hat darüber hinaus vor, in beiden Freibädern bis zum Saisonende keine weitere externe Energie zur Beheizung der Becken zuzuführen. Je nach
Wetter könnte es daher sein, dass die Freibadsaison in diesem Jahr früher endet als sonst, es sei denn, ein warmer Spätsommer beschert Temperaturen und Sonnenscheinstunden, die einen Betrieb bis weit in den September hinein ermöglichen.
Im Freibad Waggum sind keine nennenswerten Energieeinsparungen möglich, da das Freibad ohnehin unbeheizt ist.
Sportbad Heidberg und BürgerBadePark aktuell geschlossen
Das Sportbad Heidberg bleibt bis zum Ende der Sommerferien geschlossen. Entsprechend sinkt der Energiebedarf hier auf ein Minimum, da die Becken in dieser Zeit nicht geheizt werden. Gleiches gilt für das Hallenbad BürgerBadePark, das seine Türen erst mit Beendigung der Freibadsaison wieder öffnet. Diese Maßnahmen sind zwar keine Folge der drohenden Energiekrise, sondern waren bereits vorher geplant. Allerdings helfen sie dennoch bei der Einsparung von Fernwärme, Gas und Strom. Mit welchen Wasser- und Raumtemperaturen die beiden Bäder wieder in Betrieb genommen werden, wird von der Stadtbad GmbH aktuell noch geprüft. So wäre eine Temperaturabsenkung insbesondere im BürgerBadePark aufgrund der zahlreichen Baby- und Seniorenkurse aber auch rehabilitativer Kurse mit vorsichtigem Augenmaß vorzunehmen.
Freizeitbad Wasserwelt weiterhin in Betrieb
Das Freizeitbad ist weiterhin in Betrieb und zählt auch in der Sommersaison nicht selten deutlich mehr als 1000 Besucher täglich. Auch dort wurden aber bereits Maßnahmen getroffen, die die Gäste allerdings nicht wesentlich beeinträchtigen.
In den Sommermonaten wird die Wassertemperatur der Innen- sowie des Außenbeckens von der Abwärme der hauseigenen Kältemaschine gespeist, sodass die Wassertemperatur bei deutlich geringerem Energieaufwand nahezu gleichbleibend gehalten werden kann.
In der Saunawelt wurde vor knapp zwei Wochen eine der gasbetriebenen Außensaunen außer Betrieb genommen.
Den Gästen stehen jedoch 4 weitere Schwitzräume zur Verfügung.
Weitere Maßnahmen sind bei der Stadtbad GmbH derzeit in Prüfung. Dazu zählen auch längerfristig angelegte Maßnahmen zur Einsparungen von Energie und der Schaffung einer Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Hohe Priorität haben die Kinderschwimmkurse
Hohe Priorität haben beim Stadtbad in allen Hallenbädern weiterhin die Kinderschwimmkurse . Die pandemiebedingten Schließungen in den letzten Jahren haben die Wartelisten für Schwimmkurse wachsen lassen. Nun möchte man verhindern, dass erneut ein Großteil oder gar alle Kinderschwimmkurse abgesagt werden müssen. Zwar nicht um jeden Preis, doch aber sofern es nicht zwingend erforderlich ist.
Quelle: PM 27.07.2022