Spider Man: Far From Home
Folgt nach „Endgame“ der nächste Kracher?
Zugegeben ich war begeistert von „Avengers – Endgame“. Ein Film, der das gesamte Marvel Universum auf die Leinwand bringt und dabei in Sachen Action und Emotionen im Vergleich zu anderen Marvel Filmen herausragt. So war ich gespannt darauf, wie der darauffolgende Film an diesen anknüpfen würde, allerdings war mir auch klar, dass mir die Avengers Filme mit mehreren Superhelden in einem Film insgesamt besser gefallen, als die Filme über einzelne Superhelden.
Ein Muss für alle Marvel-Fans
„Far From Home“ knüpft, unter Regie von Jon Watts, wie erwartet an die Handlungen aus „Endgame“ an und führt diese auch weiter. Für alle Marvel Fans, die unbedingt wissen wollen, inwiefern die Welt der Superhelden sich nun fortsetzt, ist der Film, das kann ich jetzt schon sagen, ganz klar ein absolutes Muss.
Venedig, Prag, Berlin, London. Der in New York beheimatete Peter Parker, alias Spider Man (Tom Holland), begibt sich mit seiner Schulklasse auf einen Klassentrip quer durch Europa. Peter freut sich auf die Auszeit und hofft darauf während des Ausflugs seiner heimlichen Liebe Michelle (Zendaya) näher zu kommen. Doch die Gefahr macht auch vor Europa nicht halt und so steht Peter im ständigen Zwiespalt zwischen Liebe und Pflicht. Zusammen mit Mysterio (Jake Gyllenhaal) kämpft Spider Man gegen das Böse und führt dabei ein Doppelleben. Auf der einen Seite Superheld, auf der anderen Seite Schüler.
Ich bin zwar ein Freund von Superheldenfilmen, doch ich verstehe auch die Seite der Kritiker. Diese Art von Filmen ist im Prinzip immer gleich aufgebaut. Es gibt eine gute und eine böse Seite und nach unzähligen Kämpfen schafft es das Gute das Böse zu besiegen. Mit Verweis auf die letzten beiden Avengers Filme („Infinity War“, „Endgame“) und im Hinblick auf diesen „Spider Man“ ist diese Aussage jedoch nicht zu bestätigen.
Nichts ist wie es scheint
"Far From Home" wirft schon nach 40 Minuten über den Haufen, was man über den Ablauf der Handlung im Film vermutet hat und kann immer wieder mit Überraschungen punkten. Tom Holland verkörpert ideal die Rolle des Peter Parker, der eigentlich ein normaler Jugendlicher aus Queens ist und es somit als Superheld nicht immer leicht hat. Dabei harmoniert dieser gut mit Zendaya, die als Michelle mit der Zeit Peter immer näherkommt. Jake Gyllenhaal alias "Mysterio" wirkt dagegen wie in den Film hereingeworfen, ohne eine große Vorgeschichte zu haben. So ist mir dieser Charakter einfach zu dünn aufgetragen, was sich durch den ganzen Film zieht und auch die Handlung verflachen lässt.
Am Ende weiß Marvel jedoch zu überraschen, um wie üblich Hinweise zu geben, wie die nächsten Filme aussehen könnten, und diese Endszenen haben es in sich.
Eine würdige Nr. 23 – aber mehr auch nicht
Während mir das Aufzeigen der persönlichen Probleme eines jugendlichen Superhelden im Film sehr gut gefällt, bleibt die Action meiner Meinung nach auf der Strecke. Die böse Seite konnte mich nicht so begeistern, wie es in den Vorgängern ein „Thanos“ tat. Somit war es meiner Meinung nach gut, um die anknüpfende Handlung nach „Endgame“ zu erfahren, dass ich ihn gesehen habe, aber als eigenständiger Film finde ich ihn nicht so gut gelungen, wie ich es mir erhofft hatte.
Im Marvel Cinematic Universe (MCU) reiht sich dieser Film somit gut ein und er enthält auch wichtige Infos für die Zukunft des Marvel Universums. Für Marvel Fans also ein sehenswerter Film, keine Frage.
Wer allerdings nicht so ganz die Übersicht über die mittlerweile 23 Filme hat und einfach auf der Suche nach einem guten Superheldenfilm ist, der für sich steht, dem rate ich von diesem Film eher ab.
Bewertung: 5,5 / 10
Ein Beitrag von Tim Vollbrecht für BS-Live!