Neue Arbeit von "Jeneen Frei Njootli" im Kunstverein
Fighting for the title not to be pending, 2020
Unzählige, winzige Glasperlen fassen die äußere Kante der großen Steinplatten ein, die zum Treppenaufgang der Villa lotsen. An mehreren Stellen vor und im Ausstellungshaus füllen die Perlen Fugen, sind in Winkeln und entlang von Wänden angehäuft. Viele werden allmählich aus dem Sichtfeld verschwinden und manche werden noch nach Jahren zu finden sein. Die anfängliche Menge der Perlen entspricht dem Körpergewicht von Jeneen Frei Njootli und thematisiert als künstlerische Geste, die physische An- und Abwesenheit vor Ort im selben Moment. Material und Inszenierung schließen aus, die Arbeit jemals wieder vollständig herzustellen und erzählen so von der Unwiederbringlichkeit.
Nicht zuletzt verweist das In-Eins-Fallen von Körper und Werk auf den Zusammenhang von Land und dessen Enteignung, der die Geschichte (und Gegenwart) indigener Bevölkerungsgruppen weithin prägt und zentraler Teil der Lebensrealität von Frei Njootli selbst ist. Somit ließe sich der Körper immer auch als markante Zuspitzung eines eigenen Territoriums begreifen, das auf koloniale, ökonomische oder geschlechtsspezifische Weise bedroht wird.
Über die Ausstellung
Die Ausstellung NADIA BELERIQUE, JENEEN FREI NJOOTLI, KATHY SLADE entsteht in Zusammenarbeit mit der Contemporary Art Gallery (CAG), Vancouver. Sie ist Teil von Kanadas Kulturprogramm als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2020/21 und wird unterstützt durch das Canada Council for the Arts, die Regierung von Kanada (Botschaft von Kanada), British Columbia Arts Council und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. / The exhibition NADIA BELERIQUE, JENEEN FREI NJOOTLI, KATHY SLADE is developed in partnership with the Contemporary Art Gallery (CAG), Vancouver. The exhibition is part of the culture program related to Canada’s Guest of Honour presentation at the Frankfurt Book Fair 2020/21 and is supported by Canada Council for the Arts, the Government of Canada (Embassy of Canada), British Columbia Arts Council and the Ministry for Science and Culture of Lower Saxony.
Quelle: PM